Und wer denkt an die Auszubildenden?

Es wird immer nur von Schülern im Bezug auf die Schulschließungen gesprochen aber wer denk an die Auszubildenden? Die Ausbildung im Homeoffice ist herausfordernd und aus meiner persönlichen Erfahrung als Ausbilder nur schwer umsetzbar. Die Schließung von Gastronomie, Einzelhandel, Hotels, Veranstaltungsbranche, ect., macht viele Auszubilden derzeit beschäftigungslos. In besonderen Fällen dürfen Betriebe Auszubildende in Kurzarbeit schicken. Die Berufschulen sind geschlossen und der digitale Unterricht ist auch hier ein Problem.

Wie sollen (praktische) Lerninhalte gerecht vermittelt werden? Sind den Ausbildungsbetrieben finanzielle Corona-Hilfen bekannt? Laut Bericht der Tagesschau gibt es hier kaum Anträge: Ausbildung - aktuelle Nachrichten | tagesschau.de

Aus meiner Sicht gehören Auszubildende, besonders mit Start im Sommer 2020, zu den „unbekannten“ Verlierern der Corona-Krise.

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Hmmm ja… Ist sicherlich ein Aspekt, aber imo zumindest politisch zu vernachlässigen. Ich denke, die Azubis brauchen keine Lobby, weil die Firmen, bei denen sie angestellt sind - schon allein aus Eigeninteresse - dafür sorgen werden, dass die Auszubildenden ihren Stoff beigebracht bekommen.

Klingt jetzt blöd, aber Azubis bringen einem Unternehmen erstmal nur wenig und kosten am Anfang nur Geld, ohne, dass sie viel beitragen können… Somit sind deren Interessen in der Regel auch von den Firmen bei denen sie arbeiten vertreten.

Lernen sie praktisch nix, können sie im Unternehmen nix beitragen => Kostet Geld
Lernen sie theretisch nix, fallen sie durch die Prüfung und brauchen länger => Kostet Geld

Gibt da ein paar Nachteile von Schülern

  • Obige Thematik: Schüler haben diesen Vorteil einer starken Interessensvertregung aus der Industrie nicht.
  • Alles in Schulen ist auf einen Jahresrythmus ausgelegt. Läuft hier was schief, verlieren die Kids immer ein ganzes Jahr, das ist in der Ausbildung nicht so krass.
  • Wenn man einmal den Facharbeiterbrief in der Hand hat, fragt da niemand mehr nach Noten. Dein Abi-Schnitt verfolgt Dich aber z.T. noch bis in’s Hohe Alter (wenn man ein Fach mit NC studieren will)

lg, Dave

Hallo Dave,
ja das klingt wirklich etwas blöd und ist doch etwas einseitig gedacht, finde ich.
Gerade in Branchen die Coronamäßig besonders betroffen sind, die nach der Pandemie langsam anlaufen werden, wo es Schließungen geben wird kann man glaube ich schon befürchten dass genau aus den Gründen die Du angibst für Azubis besonders schwierig sein wird (neue) Jobs zu bekommen, vor allen Dingen wenn Sie dieses Pandemiejahr hinter sich haben wo sie in ihrem Beruf deutlich weniger gelernt haben als sie es sonst hätten / und wie es andere Arbeitssuchende haben.
Das ist schon einfach eine Scheißsituaiton.,

Aus meiner Erfahrung sind auch Auszubildende in den verschiedensten Berufen, schon sehr früh intensiv eingebunden und für Unternehmen wichtig und hilfreich, „kosten nur Geld ohne viel beitragen zu können“ ist da als Beschreibung m.E. nicht zutreffend.

@FraeuleinK
Ich könnte mir auch vorstellen dass es daran liegt, das es auch eine Branchensache ist.
Die Auszubildenden in Pflege und im Handwerk werden zumindest die praktischen Teile der Ausbildung in ähnlichem Maße wie vor der Pandemie mitbekommen (in der Pflege vermutlich viel zu viel praktische Erfahrung sammeln).