auch mir geht es zunehmend so, dass die politische Weltlage mich sehr bedrückt und erdrückt und ich mich oft ohnmächtig fühle.
Deshalb engagiere ich mich seit Längerem in einer Partei, da es mir hilft das Gefühl zu haben zumindest vor Ort etwas Kleines bewirken zu können sowie sich mit Leuten zu umgeben, die Ähnliches bewegt.
Ebenfalls hilft es mir auch positive Nachrichten zu lesen, das geht zum Beispiel sehr gut auf Instagram. Ich denke, dass allgemein sehr viel darüber berichtet wird was nicht gut läuft, aber oft untergeht, dass es gleichzeitig auch viele positive Entwicklungen und Erungenschaften gibt.
Deshalb wollte ich euch vorschlagen eine kleine Rubrik „Good News“ einzuführen, zum Beispiel am Ende jeder Podcast Folge, in der ihr über eine positive Nachrichte berichtet. Das würde einem allgemein mit einem besseren Gefühl zurücklassen. Nur so als Idee.
Meine persönlichen Tipps gehen eher in die Richtung Achtsamkeit oder auch die Nachrichten mal lassen.
Was ich aber mal spannend finden würde: Ist unser Nachrichtenkonsum überhaupt noch gesund für unsere Psyche?
Klar, es gibt Doomscrolling. Und in den Nachrichten geht es mehrheitlich um negative Nachrichten, weil die sich besser klicken lassen bzw. von größerem Interesse sind.
Was mir aber fehlt: wir sind heute an eine Live-Berichterstattung gewohnt und fordern häufig die sofortige umfängliche Berichterstattung. Die Presse versucht bereits zu erahnen, wofür Ermittler:innen Wochen brauchen. Bevor es eine Rede gibt, wird die Korrespondentin bereits gefragt, worum es in der Rede gehen wird. Über ein Gesetzentwurf wird so berichtet als ob es schon verabschiedet wäre. Himmel, selbst jede Forderung von Interessenverband XY wird über alle Kanäle geschickt, alle empören sich und eine Woche später ist es vergessen, weil ein Interessenverband nunmal nur das ist: ein Interessenverband („Karenztag“ oder „Krankschreibung erst ab Tag 5“ anyone?). Ich habe den Eindruck, dass das viel dazu beiträgt, warum sich Nachrichten so schnell so belastend anfühlen und bemühe mich dabei um Selbstreflexion
Und genau darauf bauen übrigens die Empörungsfarmen, Social Media und einige Onlinezeitungen auf…maximal Polarisierung und Emotionalisierung statt Information und Verstehen. Gewiss darf man (außer beim ÖRR) nicht vergessen, dass sich freie Medien nunmal finanzieren müssen, was zudem immer schwerer wird.
Ausgerechnet die „Lage“ ist dazu ein Gegenstück. Deshalb finde ich schon das im Trubel des Live-Tickers entschleunigend. Z.B. die Diskussionen um konstruktive Ansätze finde ich in der „Lage“ immer toll. Und die „Lage“ thematisiert auch nicht jeden Blödsinn, der für Schlagzeilen sorgt.
Dafür gibt es auch einen Begriff: Hyperpolitik.
Und es gab mal einen gleichnamigen wöchentlichen Podcast von Ines Schwerdtner, bevor sie Parteivorsitzende wurde:
Bleibt die Frage, wie wir damit umgehen? Müssen wir als Konsumenten weniger tages/stundenaktuelle Medien konsumieren oder liegen da eher die Medienhäuser in der Verantwortung?