Trump und die Weltwirtschaft - ohne Plan?

Interessantes Interview mit Norbert Röttgen und einem sehr unterhaltsamen Martin Richenhagen, deutsch-amerikanischer Unternehmer und Trump-Kenner.

Fazit: Trump irrlichtert ohne Sinn und Verstand in der Weltwirtschaft herum mit seinem Zauberstab Zölle, ohne wirklich zu wissen was er da tut.

Schiesst sich die US-Wirtschaft grad selbst ins Aus?

Leider ohne wenigstens ein Anteasern, dabei ist die Aussage von Sandra Navidi, Juristin, Gründerin und CEO von Beyond Global (Unternehmens- und Strategieberatung), sehr wichtig:

Die US-Wirtschaft versteht das, was DT da in Sachen Wirtschaft Wahnsinniges macht, nicht und sehen das mit sehr großer Sorge. Öffentlich äußern, das traut sich niemand. Vielmehr scheint die Lösung darin zu liegen, persönlichen Kontakt mit ihm aufzubauen und ihre Unternehmen so vor einer GaGa-Wirtschafts“politik“ möglichst gut zu schützen. Aber: auf „normalen Wegen“ kommen die Vorstände der US-Wirtschaft - zumindest solange sie keine Oligarchen sind - gar nicht mehr an DT ran (selbst sein Handelsminister, die die Zölle mit Kanada und Mexiko verhandeln soll, und der Finanzminister bekommt kaufm Kontakt zu DT) und greifen zu verzweifelten Mitteln, und man glaubt es kaum: DT verkauft für 5 Mio. € ein Essen in mit ihm in Mara Largo, für 1 Mio. € ein Gruppenessen. Oligarchie at its best.

3 „Gefällt mir“

Ich wäre mir gar nicht so sicher, ob Trumps vorgehen die US-Wirtschaft tatsächlich so in Aus schießt, wie man es aktuell meinen könnte.

Gerade der Ukraine-Krieg erweist sich, zynisch betrachtet, ja immer weiter als Geldregen für die USA:

  1. Die amerikanischen LNG-Exporte nach Europa sind enorm gestiegen, weil die EU wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine nach und nach den Einkauf von russischem Gas reduziert hat.
  2. Die USA liefern immer mehr Waffen nach Europa. Gerade sind ja neue Zahlen vom SIPRI gekommen und die US-Waffen-Exporte haben letztes kräftig zugenommen.

Und es sieht ja auch nicht so aus, als wenn Trumps verhalten etwas an diesen Exporten ändert. Bisher gibt es zwar Überlegungen Rüstungsaufträge an die USA zurückzuziehen, z.B. in der Schweiz:

Aber ob diesen Überlegungen auch Taten folgen werden, ist eher fraglich.

Und dieses Muster scheint sich überall zu wiederholen:
Alle jammern, wie schlimm die USA unter Trump sind, aber konkrete Folgen bisher? Fehlanzeige. Stattdessen wird bei Trump geradezu gebettelt, dass er die Ukraine nicht fallen lassen möge.

1 „Gefällt mir“

Zölle und Gegenzölle würden hier aber sicher schon kurzfristig für viele Unternehmen spürbar werden.

Und auch für die Verbraucher in den USA wird es spürbar werden. Selbst wenn es zum Teil gelingt Produktion kurzfristig ins Land zurückzuholen, dann sicher nicht zum Preis wie der Import ohne oder mit niedrigen Zöllen. Solche Preissteigerungen binden dann ja auch wieder Kaufkraft.

1 „Gefällt mir“

Doch nicht alles „Great“?

Was er mit den Zöllen macht. grenzt meiner Meinung nach an Waterboarding mit der eigenen Volkswirtschaft. mal Zoll, mal kein Zoll, mal Zoll, mal kein Zoll. Ironiemodus an: Die Wirtschaft liebt ja solche Reality-Tv-Taktiken, denn die sind so schön unberechenbar. Kalkulation war gestern, heute ist Spannung und Aufregung. Planbarkjeit wird überbewertet, das ist so Oldschool. Ironiemodus aus

Ich verstehe nicht, wie Trump irgendwie wirtschaftlich erfolgreich sein will.

  • Er senkt die Steuer, ein weiterer Zuckerschock und höhere Staatsschulden, am Ende kann es die Stabilität des Dollars gefährden.
    -Vielleicht kann er Sozialmaßnahmen schleifen lassen, wie Medicare, von der auch viele Menschen in den roten Staaten profitieren. Ich glaube, er macht das Leben von vielen Menschen unsicher und provoziert dadurch eine neue Bankenkrise, weil die Menschen Kredite nicht mehr bezahlen können, weil Einnahmen wegfallen, die fest eingeplant waren. Ein politisches Risiko ist es nebenbei auch.
    -Er führt Zölle ein, macht das Leben teurer und treibt die Inflation wieder in neue Höhen.

Wie will Trump wirtschaftlich erfolgreich sein?

2 „Gefällt mir“

Ein Trumpist würde vermutlich antworten:
Indem alle anderen Staaten vor ihm einknicken und er damit für die USA vorteilhafte Verträge aushandelt. Dieses Hin- und Her mit den Zöllen ist eben nur der Weg zum Ziel, Trumps Ziel ist es, dass sich die anderen Staaten unterwerfen und sich dadurch wesentlich bessere Konditionen für die USA ergeben.

(Und genau deshalb finde ich es wichtig, keinen Zentimeter nachzugeben, sondern jeden seiner Zölle mit Gegenzöllen in mindestens gleicher Höhe zu beantworten, wie es die Chinesen auch tun. Trump kann einem einzelnen Land wirtschaftlich mit seiner Strategie massiv schaden, aber je mehr Länder sich nicht beugen und Gegenzölle verhängen, desto schwächer wird sein Druckmittel. Ich bin daher ganz bei Macron und anderen Politikern, die sich klar gegen die Kampfansagen Trumps stellen und deutlich machen, dass man einen Wirtschaftskrieg nicht scheut, wohl wissend, dass darunter beide Seiten leiden werden. Dieses Leid müssen wir aber nun erdulden, denn wenn wir einknicken, leiden nur wir und der Trumpismus triumphiert. Und ja, das heißt, dass wir uns im Zweifel auch stärker mit China koordinieren müssen…)

3 „Gefällt mir“

Ich würde mich über etwas Hintergrundwissen zum Thema Zölle freuen, vielleicht mit einer Expert*in zum Thema, wie Ihr das mal bei Möglichkeiten der Staatsfinanzierung gebracht habt.

Ich hab das Gefühl, dass hier alle Seiten etwas übertreiben („Zölle bezahlen die Unternehmen, die die Waren aus dem Ausland kaufen!“, „Die Preiserhöhung werden an die Endverbraucher weiteregegeben!“, aber auch „Die exportierenden Unternehmen müssen die Preise für Waren senken, um den Nachteil der Zölle auszugleichen, damit sie auf dem fremden Markt noch mithalten können. Also sinkt deren Marge“). Jemand im SPIEGEL meinte auch, es wäre aus EU-Sicht smarter, keine Gegenzölle zu erheben, um unsere Wirtschaft nicht noch zusätzlich zu belasten. Kurzum: ich würde mich da über eine Aufklärung freuen.

Darüber hinaus auch über Maßnahmen gegen Bilanzüberschuss. Wie kann z.B. die EU der USA versprechen, mehr z.B. Mais oder Autos aus den USA zu kaufen, um die Bilanz zu verbessern? Sind es nicht immer freie Unternehmen, die entscheiden, wo sie kaufen oder nicht? Wie funktioniert das?

4 „Gefällt mir“

Zum Thema Handelsbilanzdefizit gibt es bei der EU eine schöne Grafik (Quelle):

Da sieht man sehr schön ein Detail, das in den aktuellen Diskussion gerne unterschlagen wird, nämlich dass das Handelsdefizit der USA vor allem bei Gütern liegt. Beim Thema Dienstleistungen (z.B. Softwarelizenzen) sieht es ganz anders aus. Auch wenn es um die Deutsch-Amerikanischen Handelsbeziehungen geht, ist der unterschied wichtig (Quelle: ARD):

Während der Beitrag der Industrie für Deutschland entscheidend ist, sind für Amerika ihre Technologieriesen Trumpf. Betrachtet man allein das US-amerikanisch-deutsche Verhältnis, wirken die Zahlen harmlos: Die deutsche Leistungsbilanz weist sogar ein kleines Plus von sieben Milliarden Euro zugunsten Deutschlands aus.

Wo stecken die Gewinne von Microsoft, Amazon und Meta? Die europäische Statistikbehörde „Eurostat“ bringt Klarheit. Die EU hatte 2023 gegenüber den USA ein Defizit bei (Computer-)Dienstleistungen von knapp 110 Milliarden Euro. Es ist in Irland gebucht, wo die Big-Tech-Konzerne ihre europäischen Hauptquartiere betreiben.

Das bedeutet, Zölle auf echte Waren (Industrie, Agrar usw) machen den USA vermutlich gar nicht soviel aus, selbst wenn sie mit Gegenzöllen beantwortet werden. Denn die die große Einnahmequelle der USA sind die Dienstleistungen. Da müsste man die USA also treffen.

1 „Gefällt mir“

Dazu muss die Marge erstmal so groß sein, dass man da nennenswert Spielraum hat und das dürfte insbesondere bei den Massenwaren gar nicht mal unbedingt so sein.

Und auch bei 25 % Zoll ist ja bei vielen Gütern noch immer die Frage ob die USA dann wirklich in der Lage sind selbst günstiger zu produzieren. Verschiebungen dürfte es in meinen Augen vielmehr zwischen Ländern die mit Zöllen belegt werden und Ländern die nicht mit Zöllen belegt werden geben als durch Rückkehr der Produktion in die USA.

Bei vielen Dingen ist eine kurzfristige Verlagerung logistisch nicht möglich, bei anderen fehlt einfach das Personal und wieder bei anderen ist die Produktion in den USA weit mehr teurer als diese 25%.

In manchen Bereichen hat sich der Weltmarkt auch gut aufgeteilt, das heißt in verschiedenen Ländern gibt es verschiedene Schwerpunkte. Hier müsste ja auch erstmal das Know-How in die USA wandern. Ansonsten müssen amerikanische Firmen einfach in den Sauren Apfel beißen und die 25% drauflegen.

In seiner ersten Amtszeit gab es wohl nicht umsonst viele Befreiungen von Zöllen.

Letztlich trifft man dennoch mit beidem. Zölle auf IT-Dienstleistungen dürften mangels kurfristig umsetzbarer Alternative die lokale Wirtschaft stärker treffen als auf Produkte die leicht ersetzt werden können, wie Landwirtschaftliche Erzeugnisse etc.

Momentan kann man bei den Aktienkursen noch von einer Kurskorrektur sprechen. Man muss schauen, wie es sich an den Börsen weiterentwickelt.

Die Zölle machen es ja nicht unmöglich, die Produkte zu nutzen, sie verteuern sie nur. Und zu den exportieren Dienstleistung gehören mWn auch so so Sachen wie Google ads und so weiter. Und Alternative zu amerikanischen Werbeträgern wie Google gibt’s ja nun massig in Deutschland, z.B. bei politischen Podcasts :wink:

1 „Gefällt mir“

Ich hör immer nur, Trump dieses, Trump jenes… wo ist das Parlament? Herrscht da jetzt eine Präsidialdiktatur ?
Nun, meine Hoffnung ist auch, dass die Wirtschaft es richten möge.
Blackrock ala Larry Fink soll doch angeblich einflussreich oder soger -er als die US Regierung sein. Wann klopft er dem Trump auf die Finger ?

1 „Gefällt mir“

Ja, das ist das Problem des Trumpismus. Er basiert auf Trumps Weltanschauung, dass er (bzw. die USA) bei absolut jedem Geschäft auf der Gewinner-Seite sein muss. Jeder zivilisierte Mensch - auch in der Wirtschaft - sieht ein, dass so etwas ein „Geben und Nehmen“ ist. In einem Bereich gibt man, in einem anderen hat man dafür größere Vorteile. So hat das immer funktioniert. Die USA haben ein Import-Defizit und geben in diesem Gebiet, dafür haben sie einen massiven Dienstleistungs-Überschuss und vor allem den monumentalen Vorteil, dass die ganze Weltwirtschaft auf dem Dollar basiert. Diese Vorteile möchte Trump aber gerne isoliert von etwaigen Nachteilen betrachten. Diese Vorteile der USA stehen daher für Trumpisten nicht mal zur Debatte, sie werden quasi als das natürliche Recht der USA wahrgenommen, während jeder Nachteil „nachverhandelt“ werden muss.

Und so haben wir exakt die Situation, die wir aktuell haben. Trump jammert herum, dass die USA in einigen Bereichen (Verteidigungsausgaben, Außenhandelsdefizit…) im Nachteil sind und beharrt darauf, dort die Karten neu zu mischen, während er an allen Bereichen, in denen die USA im Vorteil sind (Weltwährung, Finanzdienstleister, militärischer Einfluss in der ganzen Welt) als gegeben hingenommen wird. Und darauf dürfen die anderen Staaten nicht hereinfallen - wannimmer Trump mit dem Außenhandelsdefizit argumentiert, muss dem der Dienstleistungsüberschuss und Bretton Woods entgegengehalten werden.

Wenn die USA nun mit der Brechstange versuchen, andere Staaten zu übervorteilen, müssen wir uns z.B. mit China verständigen, ob nicht international mehr auf den Yuan und den Euro umgestellt wird (z.B. im Ölhandel). Dann wird Trump sehen, was er davon hat, wenn die Weltwirtschaft mehr und mehr vom Dollar entkoppelt wird. Denn die Koppelung der Weltwirtschaft an den Dollar ist es, die effektiv verhindert, dass sich die massive Überschuldung der USA auswirken kann.

Was ich sagen will, ist einfach: Es gibt genug Möglichkeiten, Trump mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen und den US-Amerikanern klar zu machen, dass Trumps Außen- und Wirtschaftspolitik nicht funktionieren wird. Und ich bin wie gesagt dagegen, auch nur einen Zentimeter nachzugeben, denn bei einem Bully wie Trump wird das nur als Zeichen der Schwäche gesehen und er wird das nächste Mal noch mehr verlangen (exakt wie Putin by the way…).

3 „Gefällt mir“

Hi Ihr, wenn ich das richtig sehe, werden wir ja jetzt irgendwie mal 1 Bio € plus in die Bundeswehr und die Infrastruktur stecken, um das was wir in den vergangenen Jahren versäumt haben, aufzuholen. Jetzt hatte ich in den vergangenen Jahren, zumindest mal gefühlt, nicht den Eindruck, dass ich weniger Steuern zahle und auch Euer Gast bei der letzten Sendung meinte ja, dass die Unternehmenssteuern im Vergleich zu anderen Ländern eher um die 3-5% höher sind. Jetzt stellt sich mir dann aber irgendwie doch die Frage, wo ist denn dann bitte das Geld, was nicht in Bundeswehr oder Infrastruktur gegangen ist, hingegangen? Könntet Ihr das nicht mal in einer Eurer nächsten Sendungen erörtern? Das Geld kann ja nicht weg sein?! Danke und Gruß, Roland

Für das europäische Unternehmen ja. Und damit schafft man einen weiteren Wettbewerbsnachteil, also das Gegenteil von dem was man eigentlich mit Vergeltungszöllen erreichen will.

Das meinst du wohl nicht ernst?

Wenn ich Kunden in der Industrie erreichen will, dann nutzt mir Werbung in der Lage quasi gar nichts. Auch hier wäre es wieder ein Wettbewerbsnachteil wenn Konkurrenz aus den usa diese Werbung günstiger schalten kann.

Genau sowas wäre ganz im Sinne von Trump.

Ja, ich habe auch den Eindruck, dass dieses Hin und Her auch gemacht wird, um das Gegenueber nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Trump will seine Verhandlungspartner immer im Glauben lassen, dass er die naechste Androhung nicht zuruecknehmen koennte und tatsaechlich durchzieht. Klar wuerde das auch der US-Wirtschaft schaden, aber er ist eben in der komfortablen Position, dass die US im Vergleich zu den Handlungspartnern insgesamt maechtiger sind und die zu erwartenden Folgen bei einem „harten Kurs“ fuer das Gegenueber noch schlechter waeren. Aber andererseits kann Trump auch sein Blatt nicht ueberreizen. Wie du schon sagst muessen die anderen Staaten diese Bluffs erkennen und sich nicht ueber den Tisch ziehen lassen.

Ein interessanten Aspekt zu den wirtschaftlichen Plänen der Trump-Administraton wurde gestern in einem Artikel auf Zeit Online (leider hinter der Paywall) beleuchtet. [1]

Zusammengefasst geht es um den sogenannten Mar-a-Lago Accord der auf einem 40 seitiges Papier von Stephan Miran basiert. In diesem wird mit dem Gedanken gespielt die Schulden der USA massiv durch eine Umschuldung zu senken. [2] Das soll durch den erzwungen Tausch von aktuellen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren gegen 100jährige Staatsanleihen bewirkt werden, auf die keine Zinsen gezahlt werden sondern nur ein Bonus am Ende der Laufzeit wodurch sich die Zinslast der USA (aktuell etwa 3 Mrd Dollar pro Tag) drastisch reduzieren würde. Dieser erzwungene Tausch soll durch eine Einordnung der aller Länder in eine Art Ampelsystem erfolgen was zur Folge hat wenn Länder sich weigern die Anleihen zu tauschen werden massive Strafzölle erhoben und dadurch der Zugang zum US-Markt verwehrt. Ein weitere Effekt soll die Schwächung des Dollars gegenüber anderen Währung sein. Das Ganze wird als Bretton-Woods III deklariert.

In wie weit das erfolgreich sein kann/wird ist natürlich die Frage aber es würde zumindest tw. die aktuellen Handlungen erklären.

Quelle:
[1] Donald Trump: Von wegen Willkür | ZEIT ONLINE
[2] https://www.hudsonbaycapital.com/documents/FG/hudsonbay/research/638199_A_Users_Guide_to_Restructuring_the_Global_Trading_System.pdf

3 „Gefällt mir“

Ich frage mich, ob das wirklich nur Trump so sieht, oder ob das Amerika allgemein so sieht und es bei Trump nur besonders offen zu sehen ist. Aber grundsätzlich stimmt das, wie in diesem Artikel vom Handelsblatt (Quelle) über Irland gut sehen kann:

„Es ist unsinnig, dass ausgerechnet Irland auf unsere Kosten einen Handelsüberschuss [Anm.: ca. 70 Mrd €] erwirtschaftet“, beschwerte sich US-Handelsminister Howard Lutnick.

Den 70 Mrd. € Überschuss (Quelle) beim Güterhandel von Irland in die USA stehen nämlich 163 Mrd. € als Defizit beim Dienstleistungshandel gegenüber. Die werden von den Amerikaner aber natürlich nicht erwähnt, denn insgesamt beträgt die Handelsbilanz (Irland<->USA) 93 Mrd. ja dann 93 Mrd € zu Gunsten er Amerika und dann könnte Trump natürlich nicht mehr von den „bösen Europäern“ sprechen.

Das Irland 50 Mrd. € mehr in die USA exportiert als umgekehrt liegt offenbar größtenteils an Pharmaprodukten, die (steuerlich) billig in Irland hergestellt werden und dann als Exporte nach Amerika gehen (Quelle: wieder Handelsblatt). Die 163 Mrd. Dienstleistungsexport von hingegen bestehen vor allem aus Lizenzzahlungen der Pharma- und Internet-Firmen an ihre amerikanischen Mutterkonzerne.

So das heißen, wenn z.B. Microsoft Office in Deutschland wegen Dienstleistungs-Zöllen ggn. die USA zu teuer würde, dass die gesamte Firma dann irgendwo hin umzieht, wo Microsoft Office billiger ist? Das scheint mir etwas drastisch.