Trennung von Werbung und Themenauswahl in LdN195

Lieber Ulf, Lieber Philip,

eure Berichterstattung über die Herausgabe von Passwörtern ist wichtig und richtig, doch ich finde es hoch problematisch, dass in der gleichen Folge eine Werbung zu einem Produkt eingesprochen wird, welches eine Lösung genau dafür anbietet. Böse Zungen könnten behaupten, ihr würdet Themenberichte verkaufen. Das will Ich euch in keiner Weise unterstellen doch ist die Sache dazu geeignet, das Vertauen in eure journalistische Integrität zu untergraben. Das ist gerade bei diesem Thema nicht gut, da es allgemein in den weiter verbreiteten Medien zu selten komptetent vermittlet wird.

Hieran sieht mann, dass ein werbefinanziertes Geschäftsmodell im Journalismus mehr Haken hat, als nur eine klein wenig „nervige“ Unterbrechung des Produkts, die der eine in Kauf nimmt und der andere nicht. (Stichwort: Abo) Das tiefer liegende Problem ist, dass man sich in eine tatsächliche oder auch nur scheinbare Abhängigkeit begiebt, die letztlich auch die zahlenden Kunden betrifft. Auf eine skurile Weise könnte das an die Amthorgeschichte erinnern.

Als Nicht-Abonent steht es mir vielleicht nicht zu, eine komplette Abschaffung der Werbung in eurem Produkt zu fordern, doch ich möchte anregen, dass Ihr mindestens die Problematik der Themen-Werbungs-Überschneidung noch einmal reflektiert. Ich kenne genügend Podcastprojekte, die ohne Werbung und ohne Bezahlschranke professionell arbeiten und denen ich gern gelegentlich etwas in den Hut werfe - einfach so (AufwachenPodcast, the Intercept, Tim Pritloves Methaebene)

Bei uns sind Vertrieb der Werbung und Redaktion strikt getrennt, daher lassen sich solche Zufälle nicht vermeiden … ich sehe auch ehrlich gesagt keinen Zusammenhang, wir hatten schon öfters diese Werbung und haben auch schon über dieses Gesetz berichtet.