Top-Ängste 2023: Deutsche fürchten um ihren Wohlstand

Die statistischen 1,3 Kinder können 520.000 steuerfrei erben. Da braucht es keinerlei Erhöhungen der Freibeträge.
Zumal jeder reiche einfach ein paar Kinder adoptieren kann, um noch mehr steuerfrei vererben zu können oder, noch besser, das Vermögen einer juristischen Person überschreibt, die den Vorteil hat, nicht mehr zu sterben und damit auch nicht mehr vererben zu müssen.

Wenn ich mein Leben lang 14 Stunden am Tag schufte, auf Wochenenden und Freizeit verzichte, dann sollen eventuelle Nachkommen davon etwas (alles) haben, Das sind nicht - wie von Ihnen bezeichnet - die anderen.
Das ist die eigene Familie.
Erbschaftssteuer ist in meiner Sicht Enteignung. Einkommen gehören versteuert - das ist der notwendige Beitrag zur Finanzierung der Gesellschaft. Aber damit reicht es auch.
Ich bin weder Erbender noch Erbe - aber ich habe vollstes Verständnis für deren Unmut.

3 „Gefällt mir“

Es geht nie darum, Menschen ihr erarbeitetes Vermögen „wegzunehmen“. Es geht darum, dass diese Menschen zu der Generation gehören, die ihr Vermögen bereits geerbt hat. Und zwar in so unglaublicher Höhe, dass sie eine Vermögenssteuer vermutlich nicht registrieren würden.
Gleichzeitig geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander und gefährdet den sozialen Frieden. Davon haben doch auch Reiche nichts.

1 „Gefällt mir“

Ich verstehe zwar nicht ganz den Zusammenhang, warum Du mir das schreibst, aber da ja die Behauptung war, dass niemand und immer…

In Deutschland sterben pro Jahr knapp 1 Mio Menschen. Liefere doch gerne mal eine ganz konkrete Zahl, wie oft davon das von Dir aufgezeigte Konstrukt zur Anwendung kommt.

Auf den Fakten können wir dann gerne weiter diskutieren, ansonsten bleibt es linkes Narrativ und Vorurteil gepaart mit Neid.

Ich verstehe den Neidvorwurf in diesem Zusammenhang nicht.
Keiner mag, wenn er hohe Abgaben leisten muss.
Einkommen natürlicher Personen werden besonders stark belastet. Wieso Erwerbseinkommen dem Schenk- und Erbeinkommen derart schlechter stellen?

Ganz anders sieht die Rechnung für Menschen aus, die ihr Geld nicht verdienen, sondern geschenkt bekommen oder erben — eine Geldquelle, aus der rund 50 Prozent der Vermögen in Deutschland. Denn auf geerbtes Vermögen müssen Erben — anders als beim Einkommen — in Deutschland unter Umständen nur sehr niedrige oder sogar gar keine Steuern zahlen. Vermögen kann an die nächste Generation weitergegeben werden, indem Geld, Häuser, Firmen, Aktien und Ländereien zu Lebzeiten verschenkt oder danach eben vererbt werden — steuerlich ist das quasi dasselbe.

Rund 400 Milliarden Euro werden in Deutschland jedes Jahr vererbt und verschenkt — beinahe so viel wie der gesamte Bundeshaushalt. Diese Erbschaften und Schenkungen sind etwa so ungleich über die Bevölkerung verteilt wie schon das Nettovermögen. Das heißt: Viele erben nichts, manche etwas und einige wenige sehr viel. Aus der Gruppe, die etwas erbt, erhalten zehn Prozent der Begünstigten fast die Hälfte aller vererbten und geschenkten Vermögen. Die restlichen 90 Prozent der Empfänger:innen teilen sich die andere Hälfte.

An dieser Stelle der Hinweis auf das Lage der Nation Buch. Aus dem das Zitat stammt. Lest da gerne mal rein, sind viele Argumente aus diesem Faden schon vorweg genommen. Und ja, natürlich sollte es Freibeträge für Schenkungen und Erbschaften in haushaltsüblicher Höhe geben.

Niemand will an euer Depot mit 250.000 Euro oder die Hütte am Stadtrand für 700.000 ran. Das sind Peanuts. Die könnt ihr behalten. Es geht um Schenkungen Erbschaften in Dimensionen mit ein paar Nullen mehr dahinter. Wenn man da ein paar Prozent wegnimmt, meinetwegen über Jahrzehnte verteilt, dann würden das die handelnden Personen nicht einmal spüren, weil die Abgaben einfach aus den Renditen finanziert werden, aber der Staat und die Gesellschaft würden von zusätzlichen Milliarden profitieren.

Und ich verstehe nicht, warum man das politisch nicht anspricht. Es sei denn, man ist eine Partei, die es gewohnt ist, im und für den einstelligen Prozentbereich zu agieren.

7 „Gefällt mir“

Ich verstehe deine Antwort auf meine Frage nicht. In einem Sozialstaat geht es nicht darum jemanden zu enteignen sondern darum jeden entsprechend seiner Möglichkeiten an der Gesellschaft teilhaben zu lassen und ein positives Miteinander aufzubauen. Was hindert jemanden daran viel zu arbeiten wenn es ihm Spaß macht? Das er sein Geld dann wieder dem Wirtschaftskreislauf zufügt ist doch auch im Sinne der FDP. Es geht hier nicht um Neid oder das ich jemandem nichts gönne. Es geht doch darum das wir offiziell in einer sozialen Marktwirtschaft leben und nicht im Kapitalismus . Du nennst es linkes Narrativ, Vorurteil gepaart mit Neid. Ich nenne deine Einstellung fehlende Soziale Kompetenz und leben einer Ich bezogenen Ellenbogengesellschaft. Glücklich werden wir mit dem Fingerzeigen beide nicht ^^

1 „Gefällt mir“

Den Neidvorwurf sehe ich als berechtigt, wenn die ursprünglich von mir kritisierte These oben

„… Das Vermögen hat sich niemand selbst erarbeitet, sondern immer auf Grund der gesellschaftlichen Rahmen und Unterstützungen…“

dann weiter verteidigt wird u.a. von Dir, mit Aufzeigen mit welchen heute möglichen Konstrukten Erblasser ihr Vermögen vor Erbschaftssteuer schützen können. Diese mag es alle geben und kann gut sein, dass eine nennenswerte oder von mir aus auch große Anzahl der Superreichen solche Sachen anwenden. Wobei die Anzahl der Adaptionen in dem Zusammenhang … wären mal Fakten interessant. Es geht aber um die Verallgemeinerung „Niemand“ und „Immer“. Das sind absolute Aussagen, die sachlich falsch sind und nur spalten.

Aber zurück zu den 1 Mio Sterbefällen im Jahr. Wie oft kommt es vor? Ich warte noch auf Fakten zu den Aussagen.

Wenn es darum geht, dann benennt es doch auch so. Nochmal, oben die Aussage von @ Tris war absolut „… Das Vermögen hat sich niemand selbst erarbeitet, sondern immer auf Grund der gesellschaftlichen Rahmen und Unterstützungen…“ und ist in der Verallgemeinerung „Niemand / Immer“ falsch und ich kann in seinem Statement nicht erkennen, dass er dies nur auf eine Mehrheit von Superreichen und deren Megavermögen bezieht.

By the way …. was hat das mit FDP zu tun?

Du hast keine Ahnung über mich und nur weil ich eine faktisch falschen Satz kritisiere, unterstellst Du mir fehlende soziale Kompetenz.

Ich denke das Zitat von Dirksen ist die Antwort auf deine Frage?

Das Niemand und Immer sprachlich Verwendung findet, jedoch so gut wie Nie zutrifft ist klsr. Sich daran aufzuziehen ist jedoch Haarspalterei und eher ein Zeichen mangelnder Argumente, als ein Vorteil in der Debatte. Auch wenn ich dies hier eher als Meinungsaustausch sehe, denn es kommt mir nicht so vor als hätte hier jemand vor von seiner Seite abzuweichen und ernstgemeinte Fragen zur Klärung offener Punkte nicht wirklich vorgebracht werden, bzw. Verdreht oder ignoriert werden. Es sind einfach unterschiedliche politische Ansichten wie unsere Gesellschaft funktionieren sollte. Was ja ok ist.

1 „Gefällt mir“

Dennoch ist die Aussage von @Tris mE zwar nicht ganz aber grösstenteils zutreffend (eigene Leistung unabhängig von vorgefundenen Gegebenheiten zählt schon auch). Ohne die frei zur Verfügung stehende Bildung und Infrastruktur wäre es für die Allermeisten schwer, Vermögen anzusammeln. Ausserdem ist niemand dazu aufgefordert zu rackern, „damit es die Kinder einmal besser haben“. Dieser abgestandene Spruch ist in der Jetztzeit schon auch etwas zynisch. Denn die, die jetzt kein Vermögen haben, werden auf diese Weise ihren Kindern nicht viel mitgeben können, während die Kinder der Bessergestellten es jetzt schon so „gut haben“, dass es ernsthaft schädlich für Klima und Umwelt ist.

Jemand aus dem Umfeld hat einmal ungeschützt die Idee geäussert, man könnte eine Vermögensobergrenze festlegen (sagen wir 5 Mio), oberhalb der alles durch Steuern abgeschöpft würde. Damit würde man dem skurrilen, suchtartigen Vermögensvermehrungswettlauf den Boden entziehen. Niemand wäre unglücklich, weil 5 Mio reichen (auch als Startguthaben für die Kinder), und man wäre verschont von Stress und wachsender Gier, die ja niemandem gut tut.

Vielleicht richtiger: Niemand in dieser Gesellschaft kann ein Vermögen allein aus sich heraus, ohne die Rahmenbedingungen einer sozialen Marktwirtschaft erarbeiten, aber er/sie kann mit Talent und Fleiss ein überdurchschnittliches Einkommen erzielen. Dieses über dem Durchschnitt ist redlich verdient.

Mit einer zu erwartenden effektiven Erbschaftssteuer vor Augen müsstest du dir überlegen, ob du diese Ochsentour auf dich nehmen möchtest, zumal die Aussicht auf einen Ruhestand mit ggf. ruinierter Gesundheit und fehlender freudvoller Betätigung (nicht entwickelt und gepflegt wegen der vielen Arbeit) auch nicht schön ist. Und vielleicht wartest du vergeblich auf die Dankbarkeit der Kinder, die dich so selten leben gesehen haben.

Da muss ich @Hardtware beispringen. Du hast zwar recht, dass diese Absolutheitswörter gerne als Würze verwendet werden, aber wenn man genau sein will (und friedlich bleiben will), sollte man relativieren, das ist wohltuend und gar nicht schwer.

3 „Gefällt mir“

So schaut’s aus.

Würdest Du das auch bei einer These der AfD in Bezug auf Migranten und einer „Niemand / Immer“ Aussagen anwenden? Ich denke nein, nur dann sollte man es selber auch nicht relativieren, sondern versuchen eben nicht so pauschale Verallgemeinerungen rauszuhauen und dann im Zweifel wieder zu relativieren. Solche Rhetorik kann für mich gerne an den Außenrändern des politischen Diskurs bleiben.

Und was ist das Erbe denn anderes als ein leistungsloses Einkommen für Ihre Nachkommen?
Sie müssen auf Geld, welches Sie erhalten (durch Arbeit, Verkauf, ein Unternehmen) Steuern zahlen, weil hier Wert den Eigentümer wechselt.

Sie heben hier die Familie als Gütergemeinschaft hervor, das verstehe und kann ich auch mitfühlen. Unser Wirtschaftssystem sieht jedoch keine dauerhafte Besserstellung von Dynastien gegenüber dem Rest der Gesellschaft vor.
Wenn wir das nämlich täten könnten wir den Gedanken noch weitertreiben: wenn ich für die Firma meiner Mutter arbeite, sollte ich auf meinen Lohn dann Lohnsteuer zahlen? Bleibt ja in der Familie. Oder wenn ich als IT-Dienstleister etwas für meinen Bruder tue, bin ich dann von der Mehrwertsteuer befreit?

Mal davon abgesehen ist hier eben auch das Fakt interessant, dass der Großteil des vererben Vermögens in Deutschland eben nicht erarbeitet wurde, sondern selbst von den Vererbern schon geerbt wurde. Hier besteht die Leistung der Vererber also darin, dass sie das Erbe im Laufe ihres Lebens nicht verloren haben. Ich finde nicht, dass das eine schützenswerte Leistung ist.

3 „Gefällt mir“

Zählst du Steuern jeglicher Art auch als Enteignungen?

Schließlich ist ja Lohn irgendwo auch selbst erarbeitetes Vermögen.

ja, was durch eigene Hände erarbeitet wird, soll gerne vererbt werden. Ist ja nur fair, dass man den Kindern, denen man wegen der vielen Arbeit nicht viel Zeit widmen konnte, eine späte „Gegenleistung“ bieten kann.

(Wobei ich persönlich es für zielführender halte, den Nachkommen zu Lebzeiten die bestmögliche Unterstützung zuteil werden zu lassen, damit sie selbst die Chance bekommen, sich etwas zu erarbeiten.)

Aber für das, was man selbst realistischer weise erarbeiten kann, scheinen mir die Freibeträge doch für die allermeisten ausreichend.

3 „Gefällt mir“

Ein Vermögen entsteht nicht in luftleeren Raum. Also ist ein Beitrag zur Ausgestaltung des Raumes, sprich der Gesellschaft, vertretbar.

Für diese Personen gibt es Freibeträge. Wenn ich mal nicht bin, bleibt das Haus in der Familie. Es gab vorher nichts, jetzt wenig zu vererben.
Aber die, von denen wir reden, hatten vorher viel und jetzt noch mehr. Dann überschreitet man die Freibeträge und zahlt Steuern, auf die man sich gesellschaftlich unter harter Lobbyarbeit des Verbandes der Familienunternehmen geeignet hat. Also so gut wie nichts.

Hast du das mal ausgerechnet?
45 Jahre Arbeit, 5000€ netto im Monat in Schnitt ergeben ca. 2,5 Millionen. Davon hat er aber noch nichts ausgegeben. Sagen wir, es bleiben ihm 2000€ übrig. Er spart, auch an den Kinder, damit diese erben können. Eine gute Millionen. Zwei Kinder, Freibetrag 500000€ - Steuer auf die 32000€ darüber, 30%, ergibt 9600€ Steuern. Das dürfte funktionieren :wink:

3 „Gefällt mir“