Thema Rente sehr unkritisch dargestellt

LdN hat leider nicht Volker Pispers gehört zum Thema Rente:

Ärgerlich, dass nicht darauf hingewiesen wurde, dass unter Schröder (und den Grünen) das System bewußt kaputt geschrumpft wurde, damit die Leute gezwungen sind, sich privat zu versichern (Stichwort Riester Rente). Auch kein Hinweis, dass weniger Menschen immer mehr produzieren, somit das Bruttosozialprodukt erhöhen und damit auch mehr in die Rentenkasse gezahlt wird.

Und letztlich geradezu erschreckend der Hinweis, doch auch wie die Nordländer das Geld zu investieren - und damit dem Risiko auszusetzen, es eben auch zu verlieren. Und bis dahin weltweit zu den aggressiv auftretenden Heuschrecken zu gehören.
Was für ein ärgerlicher Beitrag!

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Das wäre richtig, wenn der gestiegene Anteil am Bruttoinlandsprodukt auf die Beschäftigten und Rentenzahler umgelegt worden wäre. Ist es aber nicht, denn die Löhne sind bei weitem nicht stark genug gestiegen. Und da liegt eben auch die Krux: Weniger Leute zahlen ungefähr dasselbe ein, was sie auch vor 20 Jahren eingezahlt haben, weil wir seit dem stagnierende Löhne haben (bei steigenden Gewinnen).

„Verlieren“ wird schwierig, besonders wenn es um Immobilien geht (wenn man davon ausgeht dass es keinen Bombenkrieg geben wird). Aber im Endeffekt finanzieren die Nordländer teile ihrer Rente an den Deutschen. Denn nur wenn hier die Werte und ieten steigen, bleibt mehr für die Renten dort übrig. Jetzt kann sich jeder ausmalen, dass dies nicht jedes Land tun kann, sonst wird es schnell zum Nullsummenspiel.

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Sorry @dame , das ist so unterkomplex, was du schreibst, dass ich nur empfehlen kann, zuerst die Threads zum Thema Rente hier im Forum zu lesen.

Edit: Klarstellung Adressat:in

Der Kommentar von Dame „höheres Bruttosozialprodukt aber nicht mehr Geld für die Rente ?“ weil es aufzeigt dass die Lohnempfänger nicht am Produktivitätsfortschritt beteiligt wurden, was auch das Problem in der Rentenkasse gelöst hätte. Ich denke man kann schon sagen das Rot-Grün einen absoluten Scherbenhaufen hinterlassen hat.

Beziehst Du Dich auf Dame oder ChristianE?

Sorry, @dame. Unsauber geantwortet…

Das ist jetzt witzig, weil es immer noch unklar bleibt. War das jetzt eine Entschuldigung bei dame, oder sollte es heißen, dass die ursprüngliche Antwort an dame gerichtet war?

Ich habe mich für die Unklarheit versucht zu entschuldigen. Meine Kritik finde ich angemessen.

Ich glaube das die Kategorie „auf Kosten von jemanden“ bei einem Konkurrenzsystem nur bedingt sinnvoll ist. Irgendjemand kommt sicher unter die Räder. Wir reden hier halt von wirtschaftsstarken Ländern und der deutsche immobilienmarkt bpsw obliegt ja nicht Norwegen.

Das habe ich auch nicht gemeint. Norwegen investiert in den deutschen Immobilienmarkt, vermutlich an Orten die eine hohe Mietsteigerung aufweisen, um eine möglichst hohe Rendite für ihre Rentner zu erhalten. D.h. sie tragen mit zur Preissteigerung bei Mieten bei. Also zahlt der Mieter in Deutschland die Rentner in Norwegen. Und wenn das deutsche Rentensystem das jetzt auch machen würde, würde woanders Mieten steigen und Menschen dort für unsere Rentner zahlen. Und damit kommt am Ende natürlich jemand „unter die Räder“, irgendwo.

Man kann auch durch Vermietung Geld verdienen, ohne, dass jemand „unter die Räder“ kommt.
Ich frage mich bei solchen Aussagen manchmal, wo denn die ganzen Waren und Dienstleistung inkl. Wohnungen herkommen sollen, wenn niemand damit Geld verdienen soll.

Die Frage finde ich nachvollziehbar. Ich habe die Aussage anders verstanden, nämlich dass sich „das jetzt“ auf eben jenes Mieterauspressen-Modell bezieht. Die berechtigte Forderung da nicht einzusteigen schließt die Möglichkeit des anständigen Geldverdienens durch Vermieten nicht aus.

„Wohnen“ ist ein menschliches Grundbedürfnis, gleichzeitig besteht bei Mietern eine eher hohe Abhängigkeit durch die soziale Bindung an den Wohnort und durch hohe Kosten bei Wechselentscheidungen. Der Wohungsmarkt ist kein Waren/Dienstleistungmarkt aus dem neoliberalen Lehrbuch bei denen sich potentielle Kunden immer frei für die sie günstige Alternative (inklusive Kaufverzicht) entscheiden könnten ohne in existentielle Nöte zu kommen. Hohe Renditen an nachgefragten Wohnsorten (siehe Berlin) entstehen meiner Ansicht nach durch Erpressung. Wenn dieser Markt im Sinne der Menschlichkeit wirksam reguliert würde, dann wäre er für hohe Renditeerwartungen uninteressant. Das sollte aus meiner Sicht für alle Märkte geschehen, die sehr nah dran sind an menschlichen Grundbedürfnissen.

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Die Mieten steigen doch nicht, weil irgendwer spekuliert … wie soll das funktionieren???

Die Mieten steigen, weil es nicht genügend Wohnungen gibt aber trotzdem jeder und seine Schwester für sich in Anspruch nimmt, für 6€ warm am berliner Kudamm zu wohnen.

Die Renten sind nicht niedrig, weil Heuschrecken und Rot/Grün das System vergeigt haben, sondern weil die Rentenempfänger zu früh (vor 75) in Rente gegangen sind, zu wenig eingezahlt haben und zu hohe Renten bekommen.

Solange das Renteneintrittsalter nicht auf mindestens 75 angehoben und die Rentenhöhe an die gesamtwirtschaftliche Lage angepasst wird, werden wir in wenigen Jahren deutlich mehr altersarme Menschen haben.

Wenn Du nur Nahrung für zwei Menschen hast, aber 3 Menschen ernähren musst, kannst Du entweder einen schnell oder alle drei langsam sterben lassen. Wir tun letzteres. Der deutsche Sozialstaat lebt über seine Verhältnisse. Ist nicht schön, aber leider war.

Volker Pispers … da fällt einem echt nix mehr zu ein.

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Nein, anders herum wird ein Schuh drauss. Es wird spekuliert, weil die Mieten steigen (können). Korrekt, der Wohnraum ist knapp, insbesondere in der Nähe der Arbeit, also kann man dort Mieten, so lange sie nicht reguliert werden, erhöhen. Deswegen kann man in dem Bereich trefflich spekulieren, sprich alte Häuser aufkaufen, eventuell sanieren, und für ein Vielfaches vermieten oder wieder vrkaufen.

Ich denke Sie vereinfachen die Lage hier zu sehr. Lesen Sie bitte die vielen anderen sehr guten Beitrage zur Rentensituation hier im Forum.

Lass meine Schwester da raus du du du…Lümmel :muscle: :wink: :grin:

Hehe Arbeiten bis 75, da fragt man sich schon welchen Beruf du ausübst. Malochen wirste sicherlich nicht und auch dein take zu den Mieten klingt eher nach zugezogenen Wessi, höchst wahrscheinlich aus süddeutschland ^^
Achso man sollte vielleicht erwähnen, die oberen Schichten und insbesondere die Süddeutschen die in den Osten kommen, die mieten Wohnungen nicht die kaufen die wohnungen direkt. Oft auch mehr als sie denn eigentlich bewohnen.

Liegt die Lebenserwatung in Deutschland nicht irgendwo knapp über 75 Jahre für Männer. Wie läuft dass dann ? Arbeitet man dann vom Pflegebett aus weiter oder bekommt man eine Pfleger*in zugeteilt, welche einem beim Arbeiten hilft ? Andererseits von armutsgefährdete werden nicht mal 75 die kosten dann aber auch nichts mehr. Also funktioniert das Prinzip dann danach die unteren Schichten bekommen gar keine Rente mehr, zahlen aber ein, die mittleren Schichten können die Rente knapp 4 Jahre im Pflegeheim genießen. Na gut Frauen immerhin 9 Jahre. Dass muss dieser zynische 4chan humor sein, den ich bis heute nicht verstehe.

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Alles „kann“ steigen … oder fallen. Und was hat das mit den Mieten zu tun? Wenn man wüsste, dass die Mieten/Preise steigen, wäre es keine Spekulation.

Könnte man die Mieten auch erhöhen, wenn es genug Wohnraum gäbe, also auf jede nachgefragte Wohnung 1,1 vorhanden wären? Nein.

Der Immobilienmarkt folgt seit Jahren einem typischen Schweinezyklus. Preise sind niedrig (1990) es wird weniger gebaut. Preise sind hoch (1995) es wird extrem viel gebaut. Preise sind wieder niedrig (2005) es wird wenig gebaut. Preise sind wieder hoch (2015) es wird viel gebaut.

Fakt ist, dass die Spekulation nur durch verfehlte Baupolitik überhaupt möglich gemacht wird. Man kann halt nicht jahrelang Neubau verhindern und sich dann wundern, warum die Preise für das, dadurch knapper werdende Gut Wohnraum steigt.

Die Nullzinspolitik hat noch Benzin in das Feuer gekippt.

Und ich denke, dass sich das Forum lieber hochtrabende Gedanken darüber macht, wie man elegant an irgendwelchen Symptomen herumdoktort, anstatt der Tatsache in`s Gesicht zu schauen, dass unser Rentensystem so lange unfinanzierbar bleibt, wie mehr Geld raus, wie rein geht.

Wenn Du 2.000€ Rente haben möchtest und 25 Jahre als Rentner lebst, brauchst Du … oder irgendwer sonst, 500.000€. Wenn Du in den 40 Jahren Arbeitsleben aber nur 300.000€ eingezahlt hast, erzählen Dir die Linken und Rechten, dass die Differenz aus irgendwelchen Fantansietöpfen kommen soll. Ein Realist würde Dir sagen, dass Du

  1. Entweder bereits nach 13 Jahren versterben solltest
  2. Weniger Rente bekommen kannst.

Aber Links und Rechts wollen ja keinen um 12 Jahre späteren Renteneintritt aber auch keine Rentenkürzung.

Das Problem ist leider ganz einfach. Das Rentensystem ist in der aktuellen Form nicht finanzierbar

Nur wenn Du Jeder bist :wink:

Leider komplett daneben. Republikflüchtling aus Dunkeldeutschland, sozialisiert in verschiedenen Brennpunkten in West Berlin und durch viel Glück und Zufall am oberen Ende der sozialen Leiter rausgekommen. Achja … und Mieter.

Natürlich würde ich mir wünsche, dass wir wieder, wie zu Inselzeiten, Mieten von 5 DM pro m² haben … aber die Frage ist doch, wie wir dahin kommen. Immer nur auf Spekulanten zu schimpfen bringt meiner Meinung nach nicht viel. Ein Mietendeckel bringt langfristig aber leider noch viel weniger. Tut es mir weh, wenn ich sehe, dass Kieze gentrifiziert werden? Ja und Nein. Natürlich gibt es auch das kleine Gewerbe oder den kleinen Kunsttreibenden, die unter hohen Mieten leiden, aber solange mehr Menschen nach Berlin ziehen als es Wohnungen gibt und die Zuzügler mehr finanzielle Ressourcen haben, wird der Markt die Mieten weiter steigen lassen. Das ist doch keine böse Verschwörung.

Ein 75 Jähriger hat eine Wahrscheinlichkeit von 83% 76 zu werden. Lebenserwartung ist je nach Lebensalter verschieden. Das mittlere Sterbealter von Deutschen liegt aktuell bei knapp 79 Jahren. Dann leben aber noch 50% der Menschen, die dann älter werden, genug Zeit, im Pflegeheim dahinzusiechen. Das ist Lebenserwartung. Wenn Du es erstmal bis 67 geschafft hast, wirst Du im Mittel 88. 50% leben länger.

Wäre ein guter Ansatz. Vermutlich eher ein Pflegeroboter, da unsere Gesellschaft zu arm für ausreichend Pflegepersonal und sozial zu kalt für flächendeckende familiäre Pflege ist.

Dafür belasten sie während ihres Lebens die Krankenkassen und sozialen Sicherungssysteme. Wollen wir uns wirklich mit Vorurteilswattebällchen bewerfen?

Das kommt maßgeblich auf die Höhe der Renten und den Renteneintritt an. Nochmal, Du kannst aus einer Kasse nicht mehr nehmen, als Du reintust. Nicht, wenn Du nicht die Jugend damit belasten willst.
Also Renten runter oder Renteneintritt hoch. Sorry. Und ja, ein 75 Jähriger hat ca. 13-15 Jahre Lebenserwartung. 180 Monate á 2.000€ = 360.000€ / 50 Jahre Arbeit ~ 7.200€ p.a. Beitrag. Das wäre, bei einem Rentenbeitrag von 20% bezogen auf das Brutto ein Arbeitslohn von ca. 3.000€ pro Monat. Dann könntest Du auch mit einem Durchschnittsbrutto von 2.250€ im Alter noch überleben.

Wenn aber gleichzeitig im gleichen System Nahrung für weitere 100 Menschen umgeschlagen wird, die nicht für menschliche Ernährung genutzt wird, und wenn Du gleichzeitig die Systemregeln bestimmen kannst, dann machst Du was falsch, wenn Dir ein Mensch wegstirbt… Pispers liegt goldrichtig.