Tests in Schulen

Der Vorschlag, dass die Tests für Schüler*innen von medizinischem Personal aus ihrem Umfeld durchgeführt werden könnte ist fernab von jeglicher Realität. Glaubt ihr wirklich, dass jeder/jede in Deutschland befreundete Mediziner hat? Oder gar Mediziner in der Familie? Das mag für Kinder und Jugendliche zutreffen, die das Gymnasium besuchen, aber wir haben auch ganz andere soziale Situationen. Leider wurden bei dieser Folge -mal wieder- Kinder und Jugendliche aus sozialen schwachen Familien vergessen. Ich bin Lehrerin in einer Sekundarschule in NRW. Ich weiß, wovon ich rede.

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Hallo,
ich halte das auch für absoluten Unsinn. Bei unserem Gymnasium gab es eine solche Abfrage. Eine Schule mit 1000 Schülern, wie soll denn das gehen und was passiert wenn eine dieser Personen dann bei der Testabnahme „Kontakt“ mit einer Infizierten hat, muss die dann in Quarantäne? Wo sollen denn die 1000 Kinder auf den Test warten …

Mal ne Geschichte wie das in Bayern läuft mit den Tests. Die Tests werden in den Schule durchgeführt, dazu wurden die Lehrer eingewiesen. Es kommen also alle Schüler ins Klassenzimmer und machen dann am Platz einen Test. Wenn ein Test positiv ist muss das Kind von den Eltern abgeholt werden, bis dahin wird es von einer anderen Lehrerin betreut. Das positive Kind muss dann einen PCR Test machen, alle anderen Kinder bleiben weiter im Klassenzimmer und bekommen Unterricht.
Wozu kein Verantwortlicher ein Wort verliert ist was denn passiert wenn auch der PCR positiv ist, ist ja nicht so richtig unwahrscheinlich. Meiner Auffassung nach muss dann das Gesundheitsamt abfragen mit wem das Kind Kontakt hatte, dann müssen die anderen Schüler als KP1 in Quarantäne, aber halt erst 2 Tage nach dem positiven Schnelltest.
Wenn es dann noch ein Schüler an einer weiterführenden Schule ist, dann ist dieser vorher noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, bei uns der Schulbus, zu Schule gefahren. Dann sind auch alle Schüler in diesem Bus auch Kontaktpersonen.
Das ganze System ist doch nur ein Placebo, das kann doch nicht funktionieren.

Das ist also der tolle bayerische Weg der ja ach so streng ist, nur halt nicht zu Ende gedacht.

Servus

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Noch besser, Gesamtschule in Niedersachsen: Kids mit positivem Schnelltest werden vor der Abholung in einem Raum gesammelt - sprich: wenn da eins wirklich infiziert ist, kann es die falsch positiven noch mal schön anstecken… offizielle Begründung „wegen der Sicherheit“ - alles klar.
Ich finde dass sich am Beispiel Schultestungen zeigt, was eine Public Health Strategie Wert ist, die auf Aufklärung und Enabling setzt. Und zwar gerade auch in Bevölkerungsschichten, die nicht Tagesschau gucken oder gar Drosten hören. Das geht natürlich nur langfristig und nicht ad hoc. Jetzt hat man das Problem, dass man zwar eigentlich gerne testen würde, aber merkt, dass man es der Bevölkerung selber nicht zutraut, es aber ohne sie auch nicht hinbekommt. Surprise.

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Ich muss hier auch einigen Beiträgen beipflichten. Ich habe das erste Mal diese Lagefolge wütend ausgemacht und vorerst nicht weiter gehört. Ich fand die Darstellung der Testungen in/von Schulen leider sehr einseitig und den Pädagoginnen gegenüber unfair.
Wie bereits geschildert, finden sich in den Testkits in NRW nur noch große Flaschen der Testflüssigkeit, sodass die Lehrer
innen weit vor Schulbeginn zur Schule kommen müssen und (neben den Vorbereitungen, die für den Unterricht eh jeden Morgen noch getroffen werden) zunächst für alle Schülerinnen die Testflüssigkeit in der richtigen Tröpfchenanzahl in kleine Röhrchen abfüllen muss. Auch die Testungen selber laufen nicht in jeder Klasse reibungslos ab. Stellt euch bitte eine sechste Klasse mit 18 Schülerinnen pro Gruppe vor, die sich testen muss…
Auch ist in manchen Klassen/Lerngruppen mit Ausgrenzung, Ängsten, Unsicherheiten, Albernheiten zu kämpfen. Dazu kommt (an vielen Schulen) der Wechselunterricht, der für alle Beteiligten auch immer eine Mehrarbeit darstellt. Und in diesem ganzen Wahnsinn soll wir (ich bin auch Lehrerin in NRW) die Schülerinnen auf die zentralen Prüfungen zum Mittleren Abschluss bzw. Abitur vorbereiten und auch noch diese Unsicherheiten der Schülerinnen auffangen.
Ich ziehe einen Hut vor allen Pädagog*innen, die seit Monaten gefühlt auf dem Zahnfleisch gehen und trotzdem jeden Tag einen riesigen Job machen und sich alle 1-2 Wochen auf neue Umstände einstellen!

Ich würde euch bitten, dieses Thema noch einmal aufzugreifen, näher zu den Begebenheiten in den einzelnen Bundesländern zu recherchieren (auch innerhalb der Bundesländer herrschen große Unterschiede) und mehr als nur eine Seite knapp abzuspeisen.

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Ich bin zwar auch etwas früher da, aber die Vorbereitung der Tropfen muss dann eben während der 1. Stunde stattfinden, die eh dafür drauf geht. Mal abgesehen von dem ganzen maskenlosen Rumniesen. Läuft.

Wenn man natürlich mehr Lerndruck hat, wegen z. B. Abschlussklassen, versucht man den zeitlichen Umfang der Testung dann wahrscheinlich zu verkürzen…

Aber wie jemand hier im Forum ja schon meinte, die SuS den Test zuhause machen zu lassen, sei ja unverantwortlich…