Tempolimit-Studie d. Umweltbundesamts ohne Ausweichreaktionen

Ich habe mal geschaut, so schlimm ist das gar nicht. Wenn ich einen Raser mit einem, sagen wir Q5 mit 180-200 km/h über die Autobahn brettern lasse und er hin und wieder mal bremsen und wieder beschleunigen muss, liegt er locker über 300g/km CO2, wobei ein Flugzeug ca 380g/km und Passagier verbraucht.

Wenn man dann bedenkt, dass kürzere Strecken mit ÖPNV/Bahn oder Fahrrad zurückgelegt werden oder gar ganz entfallen, würde ich behaupten, dass die Umwelt in Summe durch den Führerscheinentzug geschont würde, auch wenn bei Langstrecken geflogen würde.

Und diese Frage wird von der Studie nicht beantwortet und noch nicht einmal aufgeworfen.
Laut der Studie gibt es in all diesen Gruppen 0 Personen.
Da zumindest ich eine Person wäre die für viele Trips von Audi oder Tesla auf Airbus umsteigen würde ist die Grundannahme schonmal inkorrekt.

Die Studie geht nicht von moralisch handelnden aus, sondern dass alle bei ihren Transportwegen bleiben. Und das kritisiere ich als realitätsfremd und ergebnisverfälschend.

Nein du schreibst, dass hoffentlich mehr auf Flugzeug oder Bahn umsteigen. Das zeigt, dass du versuchst mit Nebelkerzen die Diskussion zu torpedieren, mal wieder. Deine Argumente beweisen nur mal wieder, dass es harte Verbote und Strafen zu brauchen scheint, um Menschen wie dich zu einem sozialen Miteinander zu bringen.

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Bitte vollständig zitieren:

hoffentlich auf Flugzeug oder Bahn umsteigen und nicht weiter mit dem Auto fahren.

Es ging mir bei dem Satz darum dass Menschen ohne Führerschein hoffentlich nicht weiter Auto fahren. Ich habe aber keine Statistik finden können auf welches Transportmedium führerscheinbefreite Personen umsteigen und bin erstmal von Bahn und Flugzeug ausgegangen.

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Und dass dann weniger Unfälle passieren und dadurch mehr Autos unterwegs sind, statt in Werkstätten zu stehen.
Und dass immer mehr Elektroautos unterwegs sein werden.
Und dass gerade die zwei Generationen, die besonders gerne Auto fahren demnächst entweder in Rente gehen (pendeln fällt weg) oder sterben (Mobilitätsbedarf sinkt auf 0).
Und so weiter. In der Physik lernt man: berechne, was vertretbar ist und nimm an, was du nicht mit akzeptablem Aufwand zu berechnen ist. So läuft das auch, wenn man eine Studie macht.
Agnes Strack-Zimmermann antwortete mal auf die Frage, was sie auf Vorwahlumfragen gibt: “Ich bin jedenfalls noch nie befragt worden, Sie?“

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Beispiel:

Rom nach Hamburg mit dem Auto (ohne Tempolimit) dauert lt. Google Maps 18 Stunden. Ob da Pausen mit drin sind, kann ich nicht sagen ( bei 18 Stunden Fahrtzeit schätze ich aber mal, legt man zwischendrin ne Nacht ein), aber damit sind die 18 Stunden jedenfalls das Minimum

Rom nach Hamburg mit dem Zug dauert lt. Google Maps 18 Stunden. D.h. je nachdem ob oben Pausen dabei sind, ist der Zug jetzt schon schneller.

Fliegen wird sicher keine 18 Stunden in Anspruch nehmen. Davon gehe ich jetzts schlicht aus.

D.h. schon jetzt ist Fliegen im Zweifel schneller von Italien nach NordDE auch ohne Tempolimit. Wenn @lib (Grüße übrigens!) nun momentan (noch) Auto fährt, erschließt sich mir nicht, weshalb es in Zukunft zwingend (bei ihm aber auch allen Vergleichbaren) das Flugzeug sein muss und nicht etwa der Zug, der seine (jetzigen) Fahrtzeiten ebensogut konservieren kann.

Wenn es darum ginge, Zeit zu gewinnen, würde er schon jetzt fliegen. Wenn es nur darum geht, (mutmaßlich) keine Zeit zu verlieren, würde es in Zukunft auch der Zug tun und der Flieger wäre dafür auf keinen Fall zwingend. Ergo hält die Annahme stand, dass die errechnete Reduktion des UBA das Minimum sein wird.

Und am Ende gilt zudem: Gerade bei so langen Strecken fällt ziemlich gut ins Gewicht, wenn im Schnitt bei Tempolimit der Verkehrsfluss steigt. Denn nach wie vor ist das schnellere Ankommen nur ein Gefühl, während wie angesprochen Studien das Gegenteil zumindest stark nahelegen.

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Hand aufs Herz: Ich glaube, wer auf Gesundheitsgründen keinen ÖPNV nutzen möchte, der tut das auch jetzt schon nicht. Meines letzten Standes nach sind außer auf dem größten Kuhkaff die Verkehrsmittel auch mit VGN-Preisen sehr voll^^

Ein Tempolimit würde eher die Leute zum ÖPNV treiben, saldiert halte ich jedenfalls keinen Zuwachs hin zum Auto plausibel

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Ehrlicherweise sind moralische Fragen aber dann auch wieder irrelevant, wenn es darum geht, was die Leute bei Maßnahme X tun würden. Du kannst eventuelle Auswirkungen blöd und die Leute doof finden, aber @lib hat zumindest nen Punkt, solche Fragen aufzuwerfen. Ob diese Fragen wiederum überzeugen oder die Annahmen zu widerlegen sind, ist dann die Sachdiskussion.

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Solche Strecken würde ja wohl jeder fliegen.
Mir ginge es eher um so etwas wie Zürich-Hamburg oder Salzburg-Frankfurt. Da gibt es zwar auch Züge - aber eben nicht immer und somit ist der Flug oder das schnelle Autofahren eher die Lösung für ungeduldige.

Google Maps geht ja von einem Fahren in Richtgeschwindigkeit aus. Das trifft auf die schnellfahrenden ja nicht zu. Und mindestens ein Lade- oder Tankstopp ist bei Strecken >350km immer nötig - da ist dann mindestens eine Pause sowieso drin.

Zudem ist der Verkehrsfluss extrem tageszeitabhängig. Ab Sonnenuntergang ist zumeist der Verkehrsfluss kein Problem auf deutschen Autobahnen.

exakt. Ich gehe natürlich erstmal von mir aus (von wem aus auch sonst) und prognostiziere ein höheres persönliches Flugvolumen bei Einführung eines Tempolimits. Wenn diese Umweltmehrbelastung durch andere Effekte wieder eingefangen wird ist das doch schön und gut - aber ich hätte doch erwartet dass die „Umsattler“ in der Studie und wenn nicht dort dann wenigstens in unserem Lieblingspodcast angesprochen würden.
Da gehe ich aber natürlich davon aus, dass der zahlenverändernde Effekt nicht nichtig und klein ist - aber da vertrete ich wohl eine Mindermeinung.

Nein ist sie nicht, da sie nicht Bestandteil der Fragestellung ist.

Und wenn du auf einen Airbus umsteigst der sowieso schon fliegt, erhöhst du im Endeffekt die Einsparung sogar, das macht deine Grundannahme schon wieder falsch.

Nein, du versuchst einfach nur irgendwas zu finden, weil dir die Aussage: „Tempolimit spart CO2“ nicht in den Kram passt.

Denn was du hier als Einzelaspekte vorbringt ändert nichts an dieser Aussage.

Und selbst wenn du dir jetzt einen Privatflieger zulegst bleibt der Spareffekt des Tempolimits größer als die Sabotage die du versuchst.

Und du kannst gewiss sein, wenn sich genügend von deiner Sorte finden die plötzlich auf Privatflieger umsteigen ist das das nächste was entweder extrem verteuert oder stark eingeschränkt wird.

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Das heißt, wir halten fest:

  • Gesundheitliche Gründe spielen beim Umsteigen auf ein anderes Verkehrsmittel aufgrund des Tempolimits eher keine Rolle; Als Folge des Tempolimits ist praktisch relevant nur ein umsatteln aus zeitlichen Gründen
  • Es gibt Strecken, auf denen der Zug keine valide Alternative zum Auto/Flug zeitlich gesehen ist.
  • Auf diesen Strecken lohnt sich aber momentan noch ohne Tempolimit per se kein Flug, sondern erst mit Tempolimit
  • Ein Tempolimit verbessert zwar den Verkehrsfluss, aber nur zur tagsüber; ab Dämmerung gewinnt zeitlich „Kein Tempolimit“. Wer also eher Abends/Nachts fährt, verliert Zeit

Daraus leite ich ab, dass praktisch nur solche auf einen Flieger aus Zeitgründen umsatteln, die sowohl eine der o.g. eher langen, aber nicht zu langen Strecken fahren und das auch eher des Nachts. Für alle anderen fällt entweder die Zeitersparnis nicht ins Gewicht, oder sie haben in den wenigen Ausnahmefällen oben schnellere Alternativen, oder kommen als Tagfahrer sogar schneller an oder fahren sowieso bereits gar kein Auto.

Umgekehrt muss ich zugeben, dass das Tempolimit wohl die Menschen nicht zum ÖPNV treiben wird, da wir ja davon ausgehen, dass sie unterm Strich dadurch schneller ankommen.

Hälst du die Gruppe der Umsteiger auf den Flieger für groß genug, dass deren Emissionen ausreichend sind, um in so einer Studie eine relevante Größe zu sein? Ich meine, das betrifft ja nur ganz bestimmte Strecken und das unter besonderen Voraussetzungen und dann kann man ja nur die Mehremissionen rechnen - da ist die Differenz an CO2 pro km grade bei Schnellfahrern ja eher geringer

Warum?

Welche Größenordnung Umsattler nimmst du denn an, dass es die Summe so extrem verzerren würde?

Und selbst wenn der Flieger Zürich- Hamburg geht jetzt schon Flugzeit 1,5 Stunden lass es mit Check-in und Checkout 3 Stunden werden, dass topst du nicht mit schnellem Fahren und da der Flieger jetzt schon geht, führt dein Umsatteln von Auto auf Flieger zu einem erhöhten Einspareffekt, denn ich glaube nicht, dass der Flieger jetzt schon so ausgebucht ist, dass du nicht mehr mit kommst.

Da musst du fairerweise zugeben, dass zumindest dieses Argument nicht zieht. @lib nimmt ja an, dass er nicht der Einzige ist. Und wenn es eine relevante Gruppe gäbe (was ich bezweifle, s. mein Post vor diesem), dann würde eben schon ein zweites oder drittes Flugzeug abheben, um die höhere Nachfrage zu befriedigen

Die Hersteller sind jetzt schon aus- und überbucht.

Das kann man dann ja in ein paar Jahren nachrechnen. Ich hätte gedacht dass die von der Autobahn auf Luftfahrt umsteigenden so katastrophal sind dass sie den Reduktionseffekt durch das Tempolimit zunichte machen.

Nicht groß, aber besonders umweltbelastend. Der einzelne zusätzliche Jet verbraucht ja so viele wie einige hundert Autos (Kann bestimmt jemand genauer ausrechnen).
Ansonsten ist das eine gute Zusammenfassung von @Nick_Linden

Ich habe mich nur so gewehrt gegen die konkrete Aussage der Studie, dass X Tonnen Co2 eingespart würden. Es kann mehr sein, es kann weniger sein, es kann sogar mehr sein wenn Deutschland aus zu vielen Menschen meines Schlags besteht.

Das ist ja eben der Punkt, so wie ich das am Rande mitbekommen als Nicht-Flieger sind die meisten Linienflüge nicht zu 100% ausgelastet, das wiederum bedeutet um auf den Eingang zurück zu kommen, dass man zusätzliche Annahmen in der Studie hätte treffen müssen wie groß die Gruppe „lib’s“ nun ist.

Das wiederum war aber nicht Bestandteil der Studie und wird hier nur angeführt um eine neues Nebelkerzenargument gegen ein Tempolimit zu konstruieren.

Das aber wiederum nur, weil du die gemachten Annahmen ignorierst.

Jeder Normalsterbliche weiß, dass sich das Ergebnis ändert, wenn die Annahmen geändert werden.

Das macht aber das ursprüngliche Ergebnis nicht falsch oder ungenau, so wie du hier behauptest.

Ich halte das UBA für seriös genug, solche Fragen zu antizipieren. Hier hat man sich - mMn völlig zurecht - vorgestellt, dass die Menge dieser Leute absolut marginal ist. Schließlich muss man hier einen Sweet Spot im Sweet Spot derjenigen treffen, die jetzt noch nicht fliegen (das ist mMn der zentralste Punkt), es aber nur aufgrund des Tempolimits täten, weil sie wiederum aufgrund einer Reihe von kumulativen (!) Voraussetzungen signifikante Zeitverluste haben.

Ich unterstelle dir sanft einen subjektiven Bias aufgrund deiner individuellen - ja alles andere als typischen! - Lebenssituation, der vielleicht in dieser Hinsicht etwas deine Annahme übergewichtet?

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Das ist subjektiv geprägt - keine Frage.
Ich möchte aber auch die These aufstellen, dass bei Einführung eines Tempolimits irgendwann jeder umsteigen würde.
Bei 2km/h vermutlich fast alle aufs zu-Fuß gehen.
Bei 80km/h vermutlich die meisten auf Bahn.
Ich steige für einige Strecken selbst bei einem Tempolimit von 180km/h um.

Jede:r hat einen gewissen Punkt, ab dem das Tempolimit einen solchen Zeitverlust bedeutet, dass diese Person das Auto Auto sein lässt. Wo das liegt ist vermutlich sehr subjektiv.
These: Bei 100km/h denken viele anders als bei 130km/h. Aber selbst zwischen diesen beiden theoretischen Tempolimits geht die Studie stur weiter von keinem Umsattel-Effekt aus.
Schade eigentlich, dass die Studie nicht etwas absurderes wie 2km/h durchgerechnet hat - dann wäre die mathematische Annahme die sich endgültig von der Realität entkoppelt klar geworden.

Da hast du mich missverstanden.

Es geht nicht darum Menschen zu bestrafen. Die Leute sollen weiter Auto fahren, wenn sie das möchten. Sie sollen sich halt nur an die Gesetze halten, also z.B. Tempo 130 auf Autobahnen.

Es geht nicht darum jemanden Freiheiten zu nehmen, sondern Freiheiten in ökologisch und damit auch gesellschaftlich vertretbare Bahnen zu lenken und darüber zu erhalten.

Im Grunde argumentiere ich hier in die gleiche Richtung wie du. Auch ich möchte die Freiheit des Individualverkehrs möglichst erhalten. :slight_smile:

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Wer zu diesemThema noch etwas beitragen möchte, sollte das bitte bis morgen (Gründonnerstag) tun. Denn dann möchte ich es gerne schließen, damit daraus keine Endlosschleife ohne zusätzlichen Erkenntnisgewinn wird.
Geschlossene Themen können mit neuen Aspekten übrigens auch wieder geöffnet werden - eine Nachricht an @moderation genügt :blush:

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