StVO-Regeln durch Assistenzsysteme forcieren

Hallo zusammen,

aktuell werden ja sehr viele Assistenzsysteme in Fahrzeugen eingeführt bzw. deren Einsatz verbreitet sich. Es gibt mWn inzwischen Abstandshaltesysteme, die automatisch das vorausfahrende Fahrzeug erkennen und wenn gewünscht den Abstand konstant halten.
Technisch müsste es aber doch auch möglich sein, damit beispielsweise den Fahrer daran zu hindern, zu dicht aufzufahren. Das System kennt ja schließlich die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeuges und kann daraus den zulässigen Abstand berechnen.
Das System müsste ja nicht gleich Abbremsen, vielleicht reicht ein Warnton wie beim Vergessen des Sicherheitsgurtes in erster Instanz schon aus.
Sowas müsste mMn natürlich der Staat vorscheiben. Den Herstellern kann man sowas nicht überlassen, da die Angst haben dürften Kunden zu verschrecken.

Mfg
Matder

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Die EU bewegt sich schon in diese Richtung.
Mit den GSR (General Safety Rules) werden Systeme wie Blindspot Detection oder Intelligent Speed Assist für neu homologierte Fahrzeuge verpflichtend.

https://www.continental-automotive.com/DE/Trucks-Buses/Vehicle-Chassis-Body/safety-topics/General-Safety-Regulations

https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2019/2144/oj

Natürlich kann man diskutieren, ob das schnell genug in alle Fahrzeugklassen einfließt, oder es nicht eine zu starke Bevormundung und Überwachung der Autofahrer ist.

Hi @AndreasLDN

danke für die Anregung! Was ich zusätzlich schon länger im Kopf habe:

Wieso muss man nicht seinen Führerschein nachweisen, wenn man Auto fährt? So ein Kartenleser im Auto? (gerne auch Alternativen vorschlagen)

Man hört immer wieder von Unfällen von Leuten, die ohne Führerschein fahren. Das finde ich schon bedenklich. Und Kontrollen sind nach meinem Eindruck selten. Ich bin noch nie in eine gekommen und kenne viele, denen es ähnlich geht.

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Tja, und wenn man dann auch noch, ganz ohne HighTech, alle ab 70 zum Sehtest, Reaktionstest und zur Kognitionstestung schicken würde…
Hab das Thema beruflich andauernd, dass mir Menschen, die lange schon nicht mehr in der Lage sind Fahrrad zu fahren und deren Kopf schon mit der Orientierung an einem neuen Ort wie einem Krankenhaus Probleme hat, aber natürlich noch Auto fahren.
Leute, passt auf Eure Verwandten auf…
Sorry, etwas Grenzwertig offtopic…
Gruß Jakob

Hi @AndreasLDN, danke erstmal für die Info und den Link einige der Systeme die bei Conti gelistet sind kannte ich auch noch nicht. Mir ging es bei der Frage aber voll allem um Systeme die den Fahrer von einer, ich unterstelle es mal so, bewussten Regelverletzung abhalten. Bei den Systemen, die in deinem Link genannt sind, geht es mMn eher darum ein versehentliche Fehler zu unterbinden.

Stimmt das geht im Grunde in die selbe Richtung. Ich habe gerade erst vor einen paar Tagen in die Unfallstatistik des statistischen Bundesamtes geschaut und da ist mir das nicht bewusst aufgefallen, zumindest bei den Unfällen mit Personenschaden, aber man kann solche Vergehen natürlich auch unterbinden. Setzt aber erst mal vorraus, dass wir alle sichere, digital lesbare Führerscheine haben. Aber wer weiß vielleicht bekommen sie irgendwann sowas wie die ID Wallet mit ordentlicher Technik ans fliegen.

Das könnte man mit dem Vorschlag von @SouSam verbinden. Aber der Grundgedanke bei meinem Vorschlag war eher die Fahrer die da sind zu besserem Verkehrsverhalten anzuhalten.

Ich sehe natürlich ein, dass der Vorschlag bei den meisten Autofahrern nicht auf Begeisterung stossen würde. Aber wer sich mal alte Nachrichtensendungen ansieht so aus der Zeit als der Sicherheitsgurt eingeführt wurde, wird feststellen: Das war schon immer so.

Mfg
Matder

Sehr gute Idee, gefällt mir.
Etwas ähnliches ist mir auch eingefallen: Es gibt schon Assistenzsysteme, die Verkehrszeichen erkennen. Kameras scannen den Straßenrand und registrieren z.B. Tempolimit-Schilder. Diese erlaubte Höchstgeschwindigkeit wird dann im Instrumentenfeld des/r Fahrer:in angezeigt.
D.h. ich kann sehen wie schnell ich im Moment fahren darf.
Diese Information könnte man nun nutzen und das Auto nicht schneller fahren lassen als im Moment zulässig ist.
Es wäre also ein autonomes System, dass in die aktuelle Fahrt eingreift.

Ich kann mir vorstellen, dass dieses System überhaupt nicht populär wäre. Aber wenn man darüber nachdenkt fällt mir kein Grund ein, warum ein solches System nicht bei Neuwägen vorgeschrieben sein sollte (Vorrausgesetzt es erkennt eingermaßen zuverlässig das aktuelle Tempolimit).

Das ist zwar der selbe Gedanke, aber ich bezweifle, dass die aktuellen Systeme IMMER (Baustellen, schlechte Sicht etc.) die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit bestimmen können. Aber wie gesagt auch denkbar. Klar das wäre zunächst unpopulär.

In der aktuellen Situation vermutlich auch ähnlich schwer einzuführen wie allgemeine Tempolimits bei denen dann gleich die Autoindustrie mit ihren Arbeitsplätze-Argument kommt. Und wir alle wissen ja, dass nur schnelle Autos deutsche Arbeitskräfte sichern. Qualität, Komfort, Zuverlässigkeit, Verbrauch usw. alles egal, Hauptsache das Auto ist schnell. :wink:

Aber zurück zum Thema, ich hatte eben genau aus dem Grund das Beispiel mit dem Abstand gewählt, weil es technisch ohne Daten von außerhalb des Fahrzeugs auskommt und vielleicht auch kein so großes Aufreger-Thema ist.

Mfg
Matder

Das machen doch die meisten ACC (Automatic Cruise Control) System schon. Also die Anzeige, dass der Abstand zu dem vor einem Fahrzeug zu gering ist.

Die Anzeige ist momentan (VW Bj 2020) noch recht klein und leicht zu übersehen, aber gerade bei Fahrzeugen mit Head up-Display kenne ich dort schon deutlichere Warnhinweise.

Aber ja, die Idee ist ja gut. Deutlichere Warnhinweise beim Unterschreiten des Mindestabstands, vielleicht mit einer intelligenteren Lösung, dass plötzlich einscherende Fahrzeuge als solche erkannt werden und der Mindestabstand langsam und ohne Warnhinweis, wieder von der ACC hergestellt wird (zumindest ersteres passiert schon)

Gruss
Matze

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Okay das wusste ich nicht. Ist ja schon mal ein Anfang. Aber wie gesagt ich würde da nicht unbedingt auf die Autokonzerne bauen.

Achso, das ACC erkennt quasi nur das Fahrzeug was von Anfang an vor mir fährt aber wenn zusätzlich eine Fahrzeug dazwischen einscheert kann das ACC den Abstand dazu nicht mehr regulieren? Das ist natürlich auch nicht so schön.

Mfg
Matder

Doch, das können sie schon.
Das Problem ist aber, dass die Regulierung sehr sanft erfolgen muss, da das Auto ja den Verkehr hinter sich nicht in Bedrängnis bringen darf.