Ich denke das macht viel aus.
Und das halt mehr über Probleme geredet wird als über Lösungen, mehr über Negatives als über Positives.
Die Menschen sehen offenbar ihr Leben mit Mehrheit gar nicht so negativ, sind soweit recht zufrieden, bis auf wenige konkrete „Baustellen“.
Bei denen sich aber, sofern sie außerhalb des eigenen Einflussbereiches liegen, nicht viel ändert.
Ist auch sehr viel Gefühl dabei. Was ich heute in einer Umfrage sage, kann morgen, einen politischen Skandal oder eine Preiserhöhung später, schon völlig anders sein.
Ich behaupte hier einfach mal, würde mensch die BILD mitsamt ihren seltsam formulierten und sehr einseitigen, sehr oft auch extrem missmutigen und komplett falschen Darstellungen einfach verbieten, würde es vielen Menschen in Deutschland nach zwei Wochen beträchtlich besser gehen. Ich bekomme schon Bluthochdruck, wenn ich beim Bäcker einen Blick auf die Überschriften der ersten Seite werfe.
Leider gilt das inzwischen auch für die Welt, die sich meiner Meinung nach auch sehr stark zum negativen verändert hat.
Hier sehe ich durchaus ein beispielhaftes psychologisches Phänomen: sich im Schimpfen auf irgendwas sich einig zu sein und damit es richtig lustig ist, noch eine Schippe draufzulegen. Keine Frage, dass z.B. die Bahn gerade von den konservativen Verkehrsministern krass vernachlässigt worden ist (damit der Autoverkehr nicht etwa Anteile einbüsst hat man das Gefühl). Weniger in letzter Zeit, aber davor viel Zug gefahren, nur ganz selten eine Verspätung erlebt, die Unanehmlichkeiten brachte. Es reden da auch Leute mit, die nie Zug fahren, aber weil es eben irgendwie sozial verbindend ist, schimpfen sie halt auch mit. Und das entfaltet eine eigene Dynamik.
Also bitte diese Irrationalitäten mit einberechnen. Misslaunige „Selbstkritik“ bis zur Selbstquälerei ist mE schon ein aussergewöhnicher Zug in der Mentalität hierzulande. Wäre ja schön, wenn die Mauler das Gute täten, was in ihrer Reichweite liegt.