Heute sowohl in der SZ (Paywall) als auch dem ZDF:
Vielleicht auch ein Thema einer Schatten“Randgruppe“ und den Tipps und Tricks. Und auch der Abhängigkeit/Unfähigkeit der Politik hier etwas zu ändern.
Heute sowohl in der SZ (Paywall) als auch dem ZDF:
Vielleicht auch ein Thema einer Schatten“Randgruppe“ und den Tipps und Tricks. Und auch der Abhängigkeit/Unfähigkeit der Politik hier etwas zu ändern.
Passend dazu Interview mit Julia Friedrichs bei „unserer“ Jana Münkel im Studio 9 vom Deutschlandfunk Kultur
Und Öffentlichkeit und Politik streiten über Kürzungen der Sozialleistungen und der Kindergrundsicherung.
So traurig es klingt, aber wovon sind unsere sehr elitären Abgeordneten mehr betroffen, von einer zu niedrigen Kindergrundsicherung oder von Besteuerung hoher Vermögen? Ein Schelm wer da was Böses denkt.
Ja, ich bin nicht überrascht.
Aber in mehreren Threads hier im Forum schien mir dieses Wissen über Vermögende und ihre Steuerumgehungsindustrie und ihren Einfluss auf die Politik nicht bekannt.
Alle, die meinen (Privat-)Stiftungen seien doch immer (editiert Verf.) eine tolle, soziale Einrichtung,
alle, die meinen, Vermögende würden doch schon viele Steuern für die Gemeinschaft zahlen,
alle, die meinen, man könne Firmenvermögen nicht besteuern, weil es doch so dringend für den Betrieb benötigt wird,
alle, die meinen, Vermögen sei ein Ergebnis von Leistung, Anstrengung und Arbeit,
alle, die meinen, die FDP und Union würde nicht die Interessen der Vermögenden vertreten,
alle, die meinen, es sei rein zufällig und völlig in Ordnung, dass es kaum Daten über die bestehenden Vermögen gibt,
sollten sich diesen Film ansehen.
Ich bin leider aber auch erstmal gespannt, ob da wirklich was von SPD und Grünen kommt. Die mögen solche Dinge nicht zu lautstark verteidigen, allerdings im Zweifel auch nicht All in gehen. Auch in diesen Parteien haben eben hohe Vermögen mehr direkten Zugang.
Hier der link zur doku:
Konnte sie selbst noch nicht sehen.
Das ist die Doku, die oben im Link von Idefix2 auch zitiert ist.
Sehr interessant. Vor allem, dass eine Staatsbedienstete ihre internen Kenntnisse nutzt und für die entsprechende Klientel sogar zusammenfasst.
Gleichzeitig sollte man sich die Parteispenden Vermögender an FDP und vor allem Union ansehen.
Dass sie ihre Kenntnisse nutzt und für die Klientel zusammenfasst, ist wohl nicht direkt verwerflich.
Datev und Co bieten auch Jahresendseminare, die in der Regel von Finanzamtsmitarbeitern gehalten werden. Und natürlich zeigen sie da auch, wie man die eigenen Regeln bestmöglich als Steuerberater aushebelt oder umgeht. Sie bekommen als Vortragende ja auch Geld dafür und wollen ja auch nächstes Jahr wieder eingeladen werden.
Aus Sicht des Finanzamts ist das wohl auch ein Akt der Fairness.
Im Fall der Staatsbediensteten ist, so weit ich das mitbekommen habe, dass sie bei den Gesetzesentwürfen mitarbeitet. Sie schreibt die Schlupflöcher also selbst rein, die sie danach an die Klientel weitergibt.
Ähm. Doch.
Wie bitte? Das Finanzamt zeigt den Vermögenden die Schlupflöcher, die dazu führen, dass sie fast keine Steuern zahlen…?
Sorry, aber die Dame wird von der Allgemeinheit bezahlt. Sie hat im Interesse des Staates zu agieren und nicht im Interesse des Publikums bei ihren vermutlich hoch bezahlten Vorträgen. Das ist viel schlimmer als das, was Graichen vorgeworfen wurde, und macht mich richtig wütend
Wir leben in einer Zeit, in der arme Menschen wegen Inflation &Co nicht wissen, wovon sie leben sollen, und gleichzeitig angegangen werden, sie wären alle faule Socken und sollten doch gefälligst mal arbeiten.
Ja, krass, nicht wahr?
Was ist daran bitte nicht verwerflich? Diese Tage wurde hier in der Lokalpresse mal wieder Müllarbeitern mit Entlassung gedroht, wenn sie zu Weihnachten Trinkgelder annehmen, und irgendwelche Top-Finanzbeamte lassen sich mit zusätzlichen Monatsgehältern dazu bestechen Verbrechern zu erklären wie man möglichst keine Steuern zahlt? Was kommt als nächstes? Polizeibeamte erklären als Nebenjob Drogendealern wie man am einfachsten Kokain schmuggelt?
In einer guten, funktionierenden Demokratie auf jeden Fall von der Volksgruppe der Wahlberechtigte, die die größere der beiden Gruppen darstellt.
Wer glaubt dass alle Abgeordnete aus eigenem Interesse die Bürger mit Vermögen schonen, kann ja auch selber kandidieren.
… Absatz gelöscht von Mod…
So sehr ich ihr Handeln moralisch verwerflich finde, bleibt es doch ein Unterschied:
Ja sicher, ich bin auch für jeden Tipp dankbar von meinem Finanzbeamten.
Solange das gesetzmäßig ist, ist das OK. Darf halt nicht illegal sein.
Man will doch nicht zuviel Steuern zahlen.
Ansonsten hilft nur: Gesetze anpassen.
Solche Modelle bewegen sich immer haarscharf an der Grenze der Legalität.
Ich verstehe nicht, wie man solch unsoziales Verhalten auf Kosten der Gemeinschaft in Ordnung finden kann.
Und wieviel zahlst du deinem Finanzbeamten für seine Tipps?
Und wieviel zahlst du deinem Finanzbeamten für seine Tipps?
Ich zahle 35,99€ für WISO - Steuer, die optionalen 135€ für Durchsicht meiner vorbereiteten Erklärungen durch einen Experten kann ich mir sparen, da ich mich selber hinreichend auf dem Laufenden halte (Abends auf dem Sofa statt Hartz IV - TV [So, auch mal Klischee bedient]) . Aber ab und zu gibt es immer mal neue Tips, z.B. auch in der Finanztest.
Was genau der Finanzbeamte verdient, den ich zuletzt mal wg. Frage zu Versteuerung PV-Anlage nach letzten Änderungen am Telefon hatte, weiß ich nicht. Sein Gehalt wird u.a. auch durch meine Steuern wohl finanziert werde. Auf jeden Fall hat er mir eine freundliche und kompetente Antwort gegeben.
Wenn die Tipps legal sind, dann liegt es am Gesetzgeber ggf. Lücken zu schließen.
Anders sieht es aus wenn es um Tipps geht wie man zu versteuernde Summen versteckt. Dann wäre es natürlich eine andere Situation.
Oder bei Tipps zu Praktiken, die zwar illegal sind aber höchstwahrscheinlich nicht entdeckt werden.
Eine verbindliche Auskunft ist tatsächlich gebührenpflichtig
Wie bitte? Das Finanzamt zeigt den Vermögenden die Schlupflöcher, die dazu führen, dass sie fast keine Steuern zahlen…?
Tatsächlich ist es so wie @Hardtware andeutet: Auch Dir sollte Dein Finanzbeamter hilfreich zur Seite stehen, wenn Du Fragen hast. Nur wird es im Interview mit dem Steuerberater ja angedeutet: der durchschnittliche Arbeitnehmer hat wenig bis keinen Gestaltungsspielraum.
Ich finde es immer falsch, Leuten vorzuwerfen, die vom Gesetzgeber gegebenen Gestaltungsräume auszunutzen. Es ist löblich, dass Reiche wie Herr Christ auf die Möglichkeiten verzichten, weil sie gerne ihren Beitrag leisten.
Eigentlich ist es aber Aufgabe des Gesetzgebers die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass sich die Frage für Herrn Christ gar nicht stellt, da jeder nach seiner Leistungsfähigkeit geschröpft wird und keiner bevorzugt.
In dem Fall muss man aber natürlich unterscheiden: es ist nicht verwerflich, legale Steuertricks zu nutzen, verwerflich ist aber, auf die Politik Einfluss zu nehmen, dass diese legalen Steuertricks erst geschaffen werden oder diese gar bewusst als Angestellte in Gesetze zu schreiben, um sie danach in Vortragsreihen zu Geld zu machen.
Nachtrag: eine Szene möchte ich noch herausstellen.
Wenn der Capri-Sonne-Chef sagt, dass man nur reich werde durch harte Arbeit, er habe immer hart gearbeitet und eine Armlänge von ihm die Privatstewardess gerade einen Sitz des Privatjets mit einem Laken neu bezieht. Dann sei der Gedanke erlaubt, wie hart die wohl arbeiten muss, um auch mal reich zu sein.
Ich nehme an, dass hier verschiedene Definitionen von harter Arbeit im Raum stehen.
Also hast du deinen zuständigen Finanzbeamten nicht in ein Luxushotel zu einem opulenten Essen eingeladen und ihm eine vermutlich vierstellige Gage für die Beantwortung deiner Fragen gezahlt?