In der neusten Folge wurde über die Pflicht zum Stellplatznachweis bei Neubauten berichtet.
Ich halte diese Regelungen für vollkommen aus der Zeit gefallen. Oftmals liegen die geforderten Stellplätze deutlich über dem Bedarf, was Baukosten und Mieten in die Höhe treibt, und zudem wertvolle Flächen verschwendet. Letzteres auf ewig, denn die Zahl der nachzuweisenden Stellplätze werden in den Baugenehmigungen festgehalten; so lange die Baugenehmigung gilt, müssen die Stellplätze freigehalten werden.
In NRW lässt die Landesbauordnung den Kommunen die Möglichkeit, einen eigenen Stellplatzschlüssel festzulegen.
In Aachen haben wir herausgearbeitet, was das für die dortige Hochschule und das Studierendenwerk (Wohnheime) bedeutet (hohe Kosten für ungenutzte Parkplätze, viel bürokratischer Aufwand und Frust): Stellplatzsatzung grundsätzlich neu denken | Uni.Urban.Mobil. U.U.M.
Derzeit wird eine neue Stellplatzsatzung erarbeitet. Es bleibt abzuwarten, ob tatsächlich Erleichterung kommt. Was mich skeptisch stimmt: Die Stadt rechnet mit Einnahmen aus der „Stellplatzablöse“ - nicht hergestellte Kfz-Stellplätze können durch den Bauherren unter Voraussetzungen durch Geldzahlungen an die Stadt kompensiert werden. Meiner Meinung nach ist das unnötig bürokratisch und ungerecht (Stichwort Wohnungsbau) - wahrscheinlich aber unsichtbarer als eine unpopuläre Gewerbesteuererhöhung.