Liebes Lage Der Nation Team,
mit diesem Schreiben möchte ich euch ein Thementipp zusenden mir der Bitte, dass ihr euch einmal überlegt ob es evtl. einen Beitrag in eurem Lage-Podcast wert sein könnte. Ich vermute, dass das Thema „Wolf“ aber auch anderen Themen rund um Natur und Landwirtschaft nicht so ganz euer Steckenpferd sind und so ein wenig unter eurem Radar laufen. Da dieses Thema aber durchaus auch politisch relevant ist, da der Umgang mit u.a. der stark steigenden Wolfspopulation letztendlich politisch entschieden wird, bin ich denke ich nicht ganz falsch bei euch mit diesem Thema.
Der Wolf hat sich in den letzten Jahren in Deutschland rasant verbreitet und inzwischen wird in Deutschland mit die höchste Wolfsdichte europaweit dokumentiert. Die Risse von Weide- und Nutztieren nimmt immer mehr zu und viele Landwirte sehen sich in Ihrer Existenz bedroht. Es betrifft aber inzwischen nicht mehr nur Landwirte und Pferdehalter - auch ganz „normale“ Bürger die etwas ländlicher leben, sehen sich zunehmend mit dem Thema Wolf konfrontiert, da auch bspw. Hunde schon getötet wurden und wer weiß, wem der Wolf noch zum Opfer fallen wird, wenn der Hunger dann mal ganz groß ist…
Was ich in den letzten Tagen und Wochen an Bildern und Videos von (wohl gemerkt hier bei uns in Deutschland) am helligten Tag jagenden Wölfen (in unmittelbarer Dorf- bzw. Stadtnähe) gesehen habe (die ich jetzt im Nachhinein besser nicht gesehen hätte) ist wirklich schauderhaft.
Ich bin selber kein Wolfsexperte beschäftige mich aber seit einiger Zeit mit diesem Thema, da ich zum Einen selber Hunde- und Pferdehalterin bin und zum Anderen plane ein zweites Standbein im landwirtschaftlichen Bereich aufzubauen (mit einem Pferdebetrieb) und aber die aktuellen Entwicklungen mit dem Wolf mich sehr beunruhigen und mich zögern lassen diese Schritt zu wagen.
Exemplarisch für dieses ganze Thema hier ein Videotipp über youtube: Ein Gespräch mit Laurant Garde, Doktor der Ökologie und Anthropologie in einem Forschungsinstitut in Frankreich. Das Video ist zwar aus Frankreich und schon etwas älter fasst aber das Thema und Problem mit dem Wolf sehr gut zusammen. https://www.youtube.com/watch?v=Jwod0j6kAj4&feature=youtu.be&fbclid=IwAR3JJFt2BOEzMtRanEregq6Ak04wjjKXxcA74ync3cAmyGRcr6DZBwDFVlc
Meiner Meinung nach wird es leider erst noch so richtig knallen müssen bevor der unkontrollierten Ausbreitung des Wolfes Einhalt geboten wird. Ich bin ganz sicher, dass es so kommen wird - allerdings wäre mir lieber wir würden einige Stufen (des Schreckens) bis dahin überspringen. Es werden bis dahin noch viele Weide-, Nutz- und Haustiere getötet werden und vielleicht wird es auch erst noch menschliche Opfer gegen müssen bevor die Bestimmungen zur Eindämmung der Wolfspopulation angepasst werden – aber dass es so kommen wir ist aus meiner Sicht unumgänglich. Es ist wirklich bitter, dass die Gefahr die von Wölfen in einem so dicht besiedeltem Gebiet wie bei uns (noch) nicht so richtig gesehen oder bewusst heruntergespielt wird. Es wird gerne gesagt, der Wolf sei scheu und würde sich nicht an (auch größeren) Nutz- und Weidetieren vergreifen, aber beides ist bereits widerlegt - und leider sind Wölfe auch ziemlich schlau und lernen mit jedem Jagderfolg dazu. Entsprechend wirksame Schutzzäune sind nicht existent oder quasi unbezahlbar. Es gibt da viel zu zu sagen und im Detail bin ich da wie gesagt zu wenig Experte um richtig fundiert Auskunft geben zu können, aber ich möchte euch immerhin einen kleinen Anstoß geben, sich einmal etwas eingehender mit diesem Thema zu beschäftigen - ich bin mir sicher, dass das Thema früher oder später eh einmal auf eurem Tisch landen wird.
Viele Grüße,
Katharina