Startup Lindner

Ich bin 25 Jahre alt und habe selbst ein kleines Unternehmen gegründet.

Jeser weiß, dass gerade der Einstieg in die Selbstständigkeit z.B. Musiker oder Videoproduzent in Deutschland sehr schwierig ist.

Einfach mal los machen und z.B. die ersten Rechnungen über ein staatliches Onlineportal stellen geht nicht. Sonder anfangs muss man sich sehr stark in kaufmännische Themen selbst einarbeiten. Wer aber gerade seine ersten Auftritte hat oder seine ersten Filmprojekt macht, hat noch keine laufenden Einnahmen um sich Steuerberater und Co. zu leisten.

Deswegen scheuen sich viele Menschen (vor allem Frauen) zu gründen. Viele Gründer kommen aus Familien, bei denen die Eltern selbst bereits gegründet haben, da hier Wissen, Kontakte, Erfahrung und vor allem Geld vorhanden sind. Wenn aber nur Kinder von Unternehmer:innen gründen, ist dass ein Bruch mit dem Versprechen der Chancengerechtigkeit.

Zudem verliehen wir viele tolle Talente und Ideen in unflexiblen Konzernstrukturen.

Dieses Problem wird meiner Meinung von der Verwaltung verstärkt. Einerseits können sich Beamt:innen nicht in die Position eines Gründers hineinversetzen. Andererseits sind Anfänger:innen natürlich lästig, da sie viele Fragen haben und man ihnen alles neu erklären muss. Zudem bringen Neugründungen erst mal viele Risiken und kurzfristig keine großen Gewinnen und Arbeitsplätze. Wer sich hingegen für Vorhaben von VW oder Bosch einsetzt, weiß sich der Unterstützung von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervereinigungen sicher.

Dass auch Mercedes mal eine Neugründung eines verrückten Ingenieurs war, vergessen viele. Damit verliehren wir die Chance Champions in Zulunftstechnologien für Morgen aufzubauen.

Beispielsweise kommen in der Elektromobilität erfolgreiche Startups wie Tesla, Rivian, Rimac usw. aus dem Ausland, während deutsche Startups wie E-Go und Sonos nicht vom Fleck kommen.

Hier verlässt man sich viel zu viel auf die großen Autobauer, die aber ihre riesigen Konzerne nur sehr langsam umsteuern können.

So sehr ich kein FDP Fan bin, glaube ich trotzdem, dass Linder diesen Kreislauf durchbrechen könnte.

Wer selbst die Erfahrung einer Gründung „von unten“ gemacht hat, weiß wie viel mehr der Staat sich hier als Unterstützer begreifen müsste, statt ständig Stöcke zwischen die Speichen zu werfen.

Hier solltet Ihr in der Zukunft genau hinsehen, ob sich meine Hoffnung bestätigt.

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Stimme in jedem Punkt zu, nur in Bezug auf Herrn Lindner nicht.
Da hätte er sich das Wirtschafts- und nicht das Finanzministerium nehmen sollen.
Zwar landet jeder Gründer bei einem Finanzbeamten auf dem Schreibtisch, auf die Rahmenbedingungen hat der aber eher wenig Einfluss.

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Es geht hier viel mehr um Politik und Staatsverständnis an sich, als um das konkrete Ministerium.

Derzeit wird unsere Gesellschaft so gestaltet, dass große Unternehmen entstehen und diese werden dann staatlich verteidigt.

Die Politik denkt dabei immer an Arbeitskräfte, aber nie darüber, wer die Gewinne bekommt.

Wenn z.B. VW mächtig bleibt und es keine neuen Startups gibt, dann heißt das auch, dass die Eigentümer von VW mächtig bleiben.