Stärkt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk! Fusion von ARD und ZDF?

also persönlich finde ich rechtstexte witzig, immer zwischen dem versuch allgemeiner normsetzung und ideologie. Man nehme nur den spökes den das verfassungsericht beim Abtreibungsgesetz geschrieben hat… aber lassen wir das :smiley:

Ok sry etwas präziser:
Ich meine nicht, dass man den Rechtstext nehmen muss. Man sollte aber auf die Normen und Zielsetzungen darin bezugnehmen, weil sich wie gesagt daraus das Programm ergibt. Das ist ein besserer Ansatzpunkt als die eigenen Empfindungen zum Programm. Denn so etwas wie Meinungspluralität (denn das ist, wenn ich mich recht erinnere, der „Neutralitätsgrundsatz“) ist nicht ganz so intuitiv, wie man es gerne hätte. Aber man kann auch abstrakte Normen woanders herholen ^^

Ich bin nicht gegen Reformen. Das Problem hier ist, dass man sich in einer Debatte befindet, die nicht von progressiver Seite angestoßen wurde, deswegen muss man schauen, wie man sich in den Diskurs einbringen kann und vieles in dem Thread hier ist vor allem polternd und/oder auf Strukturreduktion bedacht. Das deckt sich bissle mit der Weise, wie der gesellschaftliche Diskurs geführt wird. Wenn man es schaffen würde den Frame zu verschieben wäre das fetzig. Aber Diskussionen über die Reduktion von Verwaltungsstrukturen finde ich zweitrangig und spielen Neolibs and cons in die Hände.

Ich hab auch gar nichts gegen das ÖR reform policy paper da oben. Man sollte sich nur mehr auf die Frage moderner Medien fokussieren als auf die Redundanzvermeidung. Ich mein, wenn twitter jetzt hoffentlich das Zeitliche segnet, kann man sich auch überlegen, Diskursräume oä zu schaffen.

Bspw. Lineares Fernsehen kannste ganz langsam einstampfen, aber wirklich nur ganz langsam. Obwohl der online und podcast content vom ÖR/funk jetzt auch nicht glänzt, abgesehen von den ein oder anderen Ausnahmen.
Obwohl erster Schritt hier wohl wäre, diese entsätzliche Depublikation loszuwerden.

btw bin ich der einzige, der bei dem KEK link oben kurz innehalten musste ? Mittlerweile ne sehr unglückliche Abkürzung.

Ich hab nicht so ganz das Vertrauen in die Länder. Sachsen-Anhalt hatte das zuletzt eher nicht so im Griff.

Danke @Daniel_K für die Relativierung. Ich bin etwas überrascht, in welche Richtung diese Diskussion geht.

Wie beschrieben und auch entsprechend meiner Meinung sind der DLF, aber auch 3Sat und ARTE die Perlen innerhalb des ÖRRs.

Meine Ausgangsidee (siehe oben) ist es genau den tollen DLF als Kern des neuen deutschlandweiten Angebots [Information und (politische) Bildung] zu machen und mit dem ZDF (und deren technischen und personellen Möglichkeiten) zusammen zu führen.

Die neue ARD wäre in meiner Vorstellung eher mit der regionalen oder sogar lokalen Berichterstattung betraut (inkl. Kultur und Unterhaltung gem. Programmauftrag).

3Sat und ARTE - getrennt oder m.M.n. gern gemeinsam - bilden den kulturellen europäischen Aspekt wunderbar innerhalb der ÖRR-Welt ab.

Und um es klarzustellen - ich möchte innerhalb der Diskussion bestimmt nicht den konservativen bis radikalen Kritikern Futter liefern. Vielmehr möchte ich aus den personellen und finanziellen Ressourcen des ÖRRs das Beste für die Menschen einer pluralistischen und auch fordernden Welt haben.

Es ist kein ÖRR-Bashing und soll vielmehr der progressiven Weiterentwicklung dienen.

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Das hat nichts mit meiner Meinung zu tun, sondern mit den Fakten. Vor allem der Angriffskrieg Russlands wird im MDR grotesk falsch dargestellt, leider auch in vielen anderen ostdeutschen Medien. Daher wundert es mich leider nicht, dass dort mittlerweile viele die Hauptschuld am Krieg beim Westen sehen.

Ich muss mich an dieser Stelle jetzt mal stark machen für den Sport im ÖRR.

Es wird immer so getan, als ob die Privaten hier immer die bessere Option sind, das stimmt aber nicht. Aus einem einfachen Grund: Privat heißt im Fall Sport zu 90% inzwischen PayTV.

Fußball: Außer einzelne Spiele des DFB Pokal, 1x Europa League (nicht Champions League) pro Woche, und ein bisschen 3. Liga läuft alles im PayTV. Ohne Sky, DAZN oder Magenta sieht man vom Fußball nichts mehr (re-) live. Einzig die WM / EM und übrigen Länderspiele sind frei empfangbar und größtenteils im ÖRR.
Formel 1: Komplett im PayTV.
Handball, Basketball, Volleyball: Komplett PayTV.
Die großen Leichtathletik und Schwimm Events: Immer mehr im PayTV.
Das Einzige was in einem immensen Umfang, weil die Rechte relativ günstig sind, noch vom ÖRR überragen wird, ist Wintersport und Radsport und Snooker auf Eurosport :slight_smile: .

Das Problem dabei ist, dass einkommensschwache Familien und v.a. auch deren Kinder durch das für sie unbezahlbare PayTV keinen Zugang haben. Zu einer Sportförderung gehört eben auch, dass Sport für alle im linearen TV, oder im Stream frei empfangbar ist. V.a. die Kinder brauchen Vorbilder, die sie in die Sportarten treibt.

Was ich mir daher wünschen würde ist EIN kombinierter Sport- und Eventsender:

Topspiele der Fußball Bundesliga und Europapokalspiele deutscher Verein wieder ins Programm, live Spiele der Handball, Basketball und Eishockey Bundesliga und eine Sportschau auch für diese Sportarten, umfangreiche live-Berichterstattung der olympischen Sportarten, die NICHT auf anderen FreeTV Sendern laufen.

Wo man hingegen wirklich sparen kann sind EM und WM. Hier müssen wirklich nicht alle Spiele im ÖRR laufen. Hier könnte ich mir vorstellen, dass der ÖRR die Rechte kauft, aber dann große Teile der Spiele weiterverkauft an andere Sender (wie es aktuell mit Magenta ja schon gemacht wird).

Und ja, Live-Sportrechte sind inzwischen sündhaft teuer, weswegen man sicherlich immer abwägen muss, wieviel man von welchem Event zeigt (Stichwort EM / WM), aber der ÖRR muss es für mich verhindern, dass immer mehr Sport im PayTV verschwindet, und so für viele nicht sichtbar ist. Und wenn die Liverechte zu teuer sind, dann zumindest mit Zusammenfassung. Das fehlt mir v.a. für z.B. die Frauen-Fußball Bundesliga, sowie im Handball, Basketball und Eishockey.

Das fehlte aber schon immer.
Sport im ÖRR war schon immer maximal Fussballlastig und halt Wintersport, sowie Olympia.

Eishockey was ich in Deutschland eine Zeitlang verfolgt hatte gab’s nicht und Volleyball was ich jetzt verfolge gab’s auch nicht, nichtmal in der Sportschau Ergebnisse oder sowas.

Von daher glaube ich eher nicht, dass es an zu teuren Übertragungsrechten liegt, zumal man in der Pandemie gehört hat, dass diese Sportarten allesamt sehr auf die Zuschauereinnahmen angewiesen sind, was nicht von großem Geldregen durch TV-Rechte spricht.

Und mehrere Jahre lang haufenweise Tennis.

Wann? Die Grand Slams werden bis auf Wimbledon bei Eurosport übertragen, aber die ÖRR zeigen nur das Rasenturnier in Halle. So war es zumindest die letzten 20 Jahre. Mag sein, dass es in den 80ern während des Becker/Graf-Hypes anders aussah.

Mag nicht nur so sein, ist so gewesen.

Sobald die gestartet sind würde übertragen, oft das Turnier, aber zumindest deren spielen.

Da dieser Thread noch nicht geschlossen ist, hier ein Link zu einem Interview mit Roland Schatz von Media Tenor, eines Instituts, welche inhaltlich-statistische Analyse von Medieninhalten betreibt:

Die Kernaussage ist imho, dass die offentlich-rechtlichen Medien ihrem Auftrag nicht gerecht werden und teilweise zu negativ und zu einseitig berichten.
Brisant fand ich die Aussage, dass es beim ZDF eine Tendenz zu einer Selbstzensur bzgl. negativen Berichten über Malu Dreyer gibt, welche als Ministerpräsidentin von Rheinland Pfalz wohl auch im Aufsichtsgremium sitzt.

Hier der Link zur Studie:

Bemerkenswert finde ich, dass es wohl seit Jahrzehnten dieses Institut gibt, das inhaltlich Beiträge klassifiziert und darüber Berichte erstellt.
Im Interview sagte Herr Schatz auch, dass die Roh-Daten beim Institut erhältlich seien, so dass man auch eigene Analysen anstellen könnte.

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