Sprachsensibilität

Wie schon häufig erwähnt und viel gelobt, macht Ihr so vieles richtig und toll, gendern, differenzieren, Selbstkritik zulassen. Ich und viele Hörerinnen schätzen Eure Haltung sehr!!!
Ich möchte dennoch auf einen Zwischenkommentar von Philip in der Lage 205 vom 18.09.2020 hinweisen, den ich sehr problematisch fand. Im Kontext mit der Entdeckung rechtsextremer Chatgruppen von Polizist
innen in NRW wies Philip darauf hin, dass man durch das Gewaltmonopol der Polizei noch mal genauer auf deren politischen bzw. weltanschaulichen Haltungen schauen müsse, als zum Beispiel bei „Kindergärtnerinnen“. Ich verstehe die Intention des Vergleichs von Berufsgruppen mit und ohne Gewaltmonopol, nur finde ich im Fall rechtsextremer Einstellungen das Beispiel frühkindlicher Bildung denkbar ungünstig gewählt! Ich denke, dieser Vergleich wurde ohne großes Nachdenken geäußert, aber verrät m.E. Vieles von dem, was in Deutschland gerade problematisch ist: die Haltung, dass frühkindliche Bildung irgendwie jede*r machen kann, ein fehlendes Bewusstsein dafür, wie mächtig Bildungsinstitutionen selektieren und diskriminieren und die Spiegelung der Tatsache, dass Deutschland sehr sehr wenig in frühkindliche Bildung investiert. Ich persönlich finde solche „verharmlosenden“ und oberflächlichen daher gesagten Statements ziemlich fatal, weil es eben immer wieder Bilder reproduziert und zementiert. Daher die Bitte, da immer wieder noch mehr kleine Schritte weiter zu gehen und noch sprachsensibler zu agieren. Vielen lieben Dank!!! <3

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