Sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln und Materialien

Ein wichtiges Thema sowohl im Hinblick auf Klimaschutz als auch auf die soziale Frage (siehe Tafeln) wäre auch die Verschwendung von Lebensmitteln und anderen Materialien.
Lebensmittel: https://www.sueddeutsche.de/wissen/landwirtschaft-treibhausgas-lebensmittelverschwendung-1.5779609
Außerdem gibt es bereits hervorragende Cradle to Cradle (= Kreislaufwirtschaft)-Konzepte: https://c2c.ngo/
Und bei Architects for Future

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Mir faellt dazu ein:
Warum ist Containern in D strafbar?
Warum gibt es in D nicht wie in Frankreich ein Gesetz, welches Supermärkten verhindert, Lebensmittel wegzuwerfen? Sind diese vor dem Ablaufdatum, müssen sie entsprechend reduziert werden, und wenn es eben auf 90% der Preises ist.

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Muss es immer für alles ein Gesetz geben?

Die roten Waren mit kurzem Datum gibt es hier inzwischen seit ein paar Jahren und werden gekauft, gebauso wie Backwaren von gestern.

Wir waren die Tage unterwegs und in einem Lunchrestaurang wo die vegetarische Alternative genauso groß angepriesen war wie das Fleisch und zusätzlich mit „besser für die Umwelt“

U.s.w.

Vieles hier basiert auf einfach mal machen und nicht erst auf ein Gesetz warten, was vorschreibt, dass man es so zu tun hat.

Ein Faktor ist sicher auch, daß wir aufgrund des üppigen warenangebotes mehr kaufen als wir essen können. So werfen wir oft mehr weg, und Übergewicht wird ein Thema, weil man ja nix wegwerfen möchte, also isst man es.
Mehr Augenmaß beim konsumieren hilft oft schon

Offenbar schon, denn es Lebensmittel werden immer noch weggeworfen.
„Hier“ - In Schweden? Es gibt diesbzgl. grosse Unterschiede zwischen Schweden und Frankreich z.B.
Ich denke auch, dass in Schweden noch viel zu viel weggeworfen wird. In schwedischen Supermaerketen wie ICA, Willys siehst du wenig reduzierte Sachen, bei Lidl.se schon mehr.
In Deutschland gibt es ebenfalls kein Gesetz, dass Lebensmittelverschwendung verbietet.

Glaube nicht, dass es in der EU so große Unterschiede gibt. Eher bei den Dingen die verboten sind.

Schon ein bisle Widerspruch in sich oder😀

Auch wenn das Wachstum der Tafeln ein eindeutiges Indiz ist, dass es da besser bei uns wird, glaube ich auch, dass es noch einiges zu verbessern gibt.

Die Studie bzw. der Artikel in Nature ist schon komplex gehalten. Leider ist es eine reine Metastudie, die auf sehr veralteten Daten basiert. Zahlen die 10 oder 20 Jahre alt sind bringen uns wenig. Wenn die Interpretation in der SZ stimmt, dann gibt es einige zumindest für DE fragliche Ergebnisse. Schon dass Lebensmittel für 30% der THG verantwortlich wären ist sehr umstritten, oder sagen wir besser, wenig Konsens.

Dann heißt es weiter:

Rund 73 Prozent der weltweiten Emissionen durch Lebensmittelabfälle entfallen auf Fleisch, 21 Prozent auf Getreide und nur 2,4 Prozent auf Obst und Gemüse.
In Ländern mit hohem Fleischkonsum wie den USA, Europa und Australien liegt dessen Anteil an den Emissionen sogar bei mehr als 85 Prozent.

Wenn wir uns die Situation für DE ansehen, dann ist es entweder unglücklich ausgedrückt oder sehr anders. Es liest sich ja so, wie wenn Emissionen durch die Entsorgung entstehen. Wüsste nicht wobei. Anders als in Asien wird in DE schon ganz lange kein Abfall mehr deponiert. Und vor allem da entsteht Methan.
Die 85% können natürlich stimmen, wenn auch von einem winzigen Wert.

Was also unter dem Strich passiert ist, dass ein Journalist gewollt oder aus Versehen ein richtiges Anliegen (Lebensmittel nicht verschwenden) mit falschen Aussagen (bei uns entsteht bei der Lebensmittelentsorgung CO2) verknüpft.

Freue mich auf eure Antworten

Also Willys gehe ich nicht einkaufen.

ICA machen es bei uns hier in der Gegend fast alle.
LIDL sammelt auch an einem Fleck allerdings reduzieren die nicht so viel wie ICA

Oh ich habe nicht geschrieben, dass es das hier nicht gäbe.
Es ist hier nur Thema und wird angegangen.
In Göteborg hat sich in Hafennähe ein Startup gegründet, die beschädigte Frûchte aufkaufen und Säfte draus produzieren.

Genau. Menschen sind komisch

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Die Frage fuer mich waere in welchem Ausmaß. Meine ICAs machen das so wenig (Verhältnis zu reduzierten Ware am Gesamtangebot), dass sie entweder nichts wegzuwerfen haben oder mit Absicht wenig reduzieren. Ich habe den Eindruck, dass Lidl da eher der Vorreiter ist.
rscued.se scheint es nicht zu sein. Es fallen ja nicht nur Früchte an, Fleisch, Milch, Käse etc.

Übergewicht kommt sicherlich auch dadurch zustande, dass viele verarbeitete Lebensmittel zuviel Fett, Zucker enthalten. Dann gibt es ja auch noch Volumen vs. Kalorieeffekte. 1kg Salat verursacht bestimmt kein Übergewicht.

Die Linke ist leider mehrfach mit Gesetzesentwürfen gescheitert, das Containern zu legalisieren.

Die Logik hinter dem Verbot des Containers ist die Gewinnmaximierung der Supermärkte, aus Sicht der Supermärkte nach dem Motto: „Wenn wir das Containern erlauben wird weniger verkauft, das wollen wir nicht“.

Eine Legalisierung des Containerns alleine reicht mMn aber auch nicht, denn dann werden die Supermärkte ihren Müll einfach besser sichern oder z.B. durch Schreddern direkt zerstören.

Naja, die aktuelle Rechtslage ist eben, dass Containern grundsätzlich verboten ist, weil die Supermärkte bis zum Übergang an den Entsorger weiterhin das Eigentum an den Lebensmitteln in der Tonne haben und dieses gerade nicht freiwillig aufgeben wollen. So gesehen bräuchte es nicht mal ein Gesetz, es würde bereits eine neue höchstrichterliche Rechtsprechung genügen, die klar besagt, dass an weggeworfenen Lebensmitteln keine Eigentums- und Besitzrechte mehr anhaften („Dereliktion“). Das wäre auch unter der aktuellen Gesetzeslage eine völlig legitime Deutung, die das BVerfG aber leider nicht gewählt hat, weil es die Entscheidung dem Gesetzgeber überlassen will.

Daher bräuchte es nun ein Gesetz, um die bestehende Rechtslage zu ändern. In Schweden war die Ausgangslage möglicherweise eine andere.

Das ist wiederum ein ganz anderes Thema, über das ich lange Aufsätze schreiben könnte… aber vielleicht besser in einem anderen Thread, wenn das Thema interessiert.

Die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Lebensmittelproduktion geht demnach allein auf Abfälle und Verluste zurück, insgesamt 9,3 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalente.

Fleisch zu entsorgen, ist dabei besonders schädlich für das Klima. Die neue Studie aus China und Singapur kam zum Ergebnis, dass über den gesamten Produktionsweg Rind- und Lammfleisch 77-mal mehr Emissionen verursachen als Tomaten. Durch den Verrottungsprozess auf Müllhalden entstehen weitere Treibhausgase, und auch die Müllinfrastruktur selbst produziert welche.

Die Studie berücksichtigt dabei anfallende Emissionen über die gesamte Lieferkette

Haben wir zwei verschiedene Artikel gelesen?

Meine Tochter hat mich vor ca 1 Jahr mal auf App „To Good To Go“ aufmerksam gemacht. Gibt es bei uns viele Geschäfte die da mitmachen. Leider bislang eher wenige Supermärkte.

Ich habe aber auch noch keine Studien dazu gelesen, ob dies ökologisch sinnvoll ist, was bringt, oder nur ein wenig Greenwashing ist. Wir nutzen es oft abends / am Wochenende für Brötchentüte vom lokalen Bäcker. Paar Restaurants machen auch mit, wobei man dort das Essen dann meist erst recht spät holen kann.

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@Daniel_K: das war jetzt ein Missverständnis. Das mit dem Gesetz bezog sich auf rabattierte Ware kurz vor dem Ablaufdatum, nicht auf das Containern.

Da weiß ich ehrlich gesagt nicht wie die Rechtslage in Schweden ist.

Nein, nur habe ich erklärt warum die Aussagen darin auf DE bezogen falsch oder zumindest irreführend sind.

Wenn ich etwas nur produziere, um es wegzuschmeißen ist ja nichts verwerflich es daran, die Emissionen zusammenzufassen.
Aber auch in Bezug auf Deutschland wird im Absatz darüber genau das angesprochen, dass Entsorgung nur ein kleiner Teil ist.
Und unmittelbar vor deinen Zahlen zur Entsorgung:

Allgemein treiben in Industriestaaten eine fleischlastige Ernährung, häufig weite Transportwege und eine aufwendige Lebensmittelverarbeitung die Emissionen in die Höhe.

Aber für alle, die das auch falsch verstanden haben ist es gut, das noch mal klar gemacht zu haben.

Auch diese Aussage ist ok. Der Tenor im Artikel und in der Diskussion hier ist aber die Emissionen durch das Wegwerfen wären das Problem. Im Fachartikel ist die Rede von den Emissionen die bei der Deponierung entstehen, die im Westen eine große Rolle spielen würden, und wo hingegen bei Ernte, Lagerung und Transport kaum Verluste entstehen. Während die zweite Hälfte vermutlich stimmt, ist die erste halt falsch.
Wir haben in einem anderen Thread lange darüber diskutiert, ob immer alles wissenschaftlich exakt sein muss. Hier geht es aber um eine Falschaussage mit einer Kausalverknüpfung.