meine Schwester hat mich schon vor einigen Wochen darauf aufmerksam gemacht. Vor dem Lockdown wurde wohl darüber diskutiert, die Winterferien zu verlängern und dafür die Sommerferien um ein paar Wochen zu kürzen. Mir gefiel die Idee sehr, da ja lange daran fest gehalten wurde den Präsenzunterricht fortzuführen. Wer darüber diskutierte und wieso es nicht dazu kam weis ich nicht.
Das Schließen der Schulen hat ja viele negative Aspekte. Unter anderem, dass Unterricht verpasst wird und dass Zuhause keiner die Kinder betreuen kann.
Man kann ja zur aktuellen Zeit davon ausgehen, dass der Lockdown sich länger als bis zum 10. Januar hinzieht und auch die Schulen noch länger geschlossen bleiben. Warum zieht man das nicht von den Sommerferien ab? Eltern können ja nicht weiter Urlaub nehmen um die Kinder zu betreuen und sie dann in den Sommerferien alleine lassen, weil kein Urlaub mehr über ist.
Vielleicht könnte man das Thema ja wieder zu Diskussion stellen.
Sommerferien zu kürzen empfinde ich als kritisch. Man könnte die Weihnachts- oder Winterferien insofern verlängern, dass die Schulen nur für einen gewissen Teil der SuS geöffnet werden (die jüngeren) und der Rest im Homeschooling bleibt. Sommerferien sind als Reset enorm wichtig, für das neue Schuljahr.
Ich finde deine Einwände richtig und wichtig. Umso wichtiger ist aber aus meiner Sicht auch die Frage, wie die Bildung zu gewichten ist und welche Alternativen es gibt. Hat jemand was gehört? Immerhin sollte die Bildung ja nicht unbedingt unter der Krise leiden müssen.
Und dann kommen noch jede Menge schulorganisatorische Probleme hinzu.
Die Frage ist, ob das Ergebnis im Hinblick auf die Pandemie nicht doch rechtfertigt, all diese Probleme mitzunehmen und das so zu machen. Leider werden solche Optionen ja in den Landesregierungen nicht transparent diskutiert, sondern i.d.R. solange rundweg abgelehnt, bis sie zwei Tage vorher plötzlich doch umgesetzt werden…
Ich würde mal davon ausgehen, dass das kommen wird, was schon seit spätestens November der Regelfall hätte sein sollen: Wechselunterricht ab den ca. 8. Klassen. Damit ist immerhin bei knapp der Hälfte der Schüler:innen die Infektionsgefahr deutlich verringert. Ob das reicht, sei allerdings mal dahingestellt. Kann auch sein, dass nach den Ferien einfach noch drei Wochen Distanzunterricht für alle gemacht werden.
Naja, wie die Politik die Bildung gewichtet, hat sie ja bspw. vor wenigen Jahren gezeigt, als sie bei der Umstellung G9→G8 den SuS ein komplettes Jahr geklaut hat um das Abitur zu machen. Bildungspolitiker, die jetzt der Meinung sind, ein paar Wochen Schulschließung aus wirklich gewichtigen Gründen wären unvertretbar, kann ich deswegen leider in keiner Weise ernstnehmen.
Was das ursprüngliche Topic angeht, wäre das für die SuS imho ein äußerst schlechter Tausch, ein paar Wochen im Sommer mit warmen Temperaturen und wahrscheinlich deutlich besserem Wetter gegen Lockdown im eisigen Regen einzutauschen.
Mag sein, aber das eigentlich Problem ist hier doch das totale Versagen von Politik und Bildungsministerien.
Wir haben jetzt knapp ein Jahr Corona. Und wir haben immer noch keine zukunftsfähigen Konzepte die ein digitales Lernen im Zuge von normalem Unterricht ermöglichen
Stattdessen diskutieren wir immer und immer wieder nur darüber, wie wir möglichst schnell wieder zum vorherigen (kaputten) System zurückkehren können.
Davon, Corona als Chance wahrzunehmen sind wir weit entfernt.