Soloselbständige

Die mangelnden Corona-Hilfen für Soloselbständige zeigen (wie auch der Generalverdacht der Scheinselbständigkeit), dass die deutsche Politik dem „Ideal“ des „Normalarbeitsverhältnisses“ verfallen ist. Guter Artikel mit vielen Anregungen, wie es besser ginge: Corona-Hilfen: Was können Solo-Selbstständige tun? - DER SPIEGEL

Sowohl dieser Artikel als auch der Artikel unter dem Soloselbständigen Thema 2 sind in Teilen gut und richtig aber es wird immer so getan als ob der Staat allen sofort und mit unendlicher Hilfe unter die Arme greifen müßte.
Ja diese Wirtschaftliche Krise hervorgerufen durch einen Shutdown ist unvorhersehbar und trifft mal alle und dann noch in einem Umfang den es so auch noch nie gab.
Dennoch finde ich es schon erstaunlich das Firmen jeder Größenordnung teilweise schon nach einem halben Monat nach staatlichen Hilfen geschriehen haben. Das zeigt wie gut die Wirtschaft bislang lief und wie wenig auf Rücklagen geachtet wurde.
Bei den Solo-Selbstständigen ist das nicht anders. Ich war lange Jahre Einzelunternehmer und kenne die Probleme sehr genau. Dennoch ist der „gewählte Luxus der Freiheit“ auch das was viele wollen. Die Freiheit nicht in gesetzliche Versicherungen etc. einzahlen zu müssen. Seine Altersvorsorge und sein finanzielles Umfeld selbst zu gestalten ist vielen das höchste Gut. Ich kenne so gut wie keinen „Solo-Selbständigen“ der den selben Betrag den Arbeitgeber und Arbeitnehmer vom Bruttoeinkommen des AN abgeben müssen, bereit wären zu zahlen. Es gab vor noch nicht all zu langer Zeit eine Diskussion um die Einführung einer Rentenpflicht für Einzelunternehmer. Der Aufschrei dagegen war nicht zu klein.
Daher ja das System für diese Wirtschaftsbereiche ist komplett zu überholen aber jetzt grundsätzlich das Kurzarbeitergeld als Vergleich herzu nehmen und zu behaupten jedem Stünde immer das selbe zu ist extrem schwierig!

Ich wäre sofort dafür dass das Gehalt des Chefs der Firma bei jeder Rechtform als Geschäftsausgabe zählt. Dann wäre ein Teil der Diskussion um die Soforthilfen schonmal vom Tisch. Zum anderen muss das Angestelltenverhältnis mit dem Solo-Selbstständigentum im Bereich der Renten, Sozial und Arbeitslosenversicherung angeglichen werden um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden. Das würde dann auch gleich noch ein paar andere unschöne Nebeneffekte wie Preisdumping etc entschärfen.