Grundsätzlich stimme ich durchaus zu. Wer arbeitsfähig ist und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, kann durchaus seinen Teil beitragen und ggf etwas dazuverdienen.
Was ich allerdings vermeiden möchte ist so ein unterschwelliges, nie deutlich ausgesprochenes „die wollen alle nur nicht, die könnten ja alle“. Was ich hier keinem unterstelle, was man aber reininterpretieren kann.
Zumindest sollte man insoweit differenzieren, das es Menschen gibt, die Bürgergeld beziehen, formal arbeitsfähig sind und keinen Job bekommen.
Beispiele : der 59jährige Lagerlogistiker, mit eingeschränkter Gehfähigkeit. Der sich seit 5-7 Jahren auf fast alles bewirbt, aber immer abgelehnt wird weil zu alt, zu krank, fehlende Qualifikation, etc; der aber auch keine Umschulung oder Fortbildung mehr finanziert bekommt außer Bewerbungstraining, weil zu alt, zu krank,…
Oder der 61jährige, den ich vor kurzem in der Beratung hatte. Handwerker, lange selbstständig, wahnsinnig breit aufgestellt, sehr lernfähig, anspruchslos, aber Probleme mit Herz, Gelenken, Bandscheiben, Psyche……die DRV sieht ihn eher in der Erwerbsminderungsrente, damit kommt er bei aller Bescheidenheit nicht über die Runden.
Der will arbeiten, er weiß nicht was und wie lange er arbeiten kann, aber wenig körperlich forderndes. Wird aus gleichen Gründen wie oben nicht mehr in Arbeit kommen.
Soll heißen: bitte nur bedenken, es gibt viele Gründe aus denen Menschen Bürgergeld beziehen und nicht arbeiten.
Bin da etwas empfindlich weil ich täglich versuche Menschen mit Einschränkungen in Arbeit zu kriegen, und die Bereitschaft der Arbeitgeber ist da sehr unterschiedlich. Oft frustrierend, wenn alle offenbar nach Arbeitskräften rufen.
Off topic, war mir nur wichtig zu erwähnen.