Solidarität bei Impfungen x

ich bin wirklich erschüttert, welche Kommentare hier abgegeben werden. Meine Tante ist letztes Jahr 80 geworden, und wartet seit viele Monaten darauf, wieder in Urlaub zu fahren oder zu fliegen.
Jetzt geht diese Diskussion los, ist das richtig, dass die geimpften Vorteile haben oder nicht.
Meine Tante hat den Krieg erlebt und den Aufbau mit wirklich mühsamen Schritten. Sie hat sich in Jahrzehnten einen gewissen Wohlstand erarbeitet. Sie hat nie ein Auto zum Abi geschenkt bekommen oder ähnliches. Jetzt ist sie noch fit und wartet nur darauf, in ihr Lieblingsurlaubsziel zu fliegen. Wieviel Jahre hat sie noch? Und wieviel Jahre haben alle diese jungen Leute vor sich, die nie diese schweren Jahre dieser Kriegsgeneration erlebt haben.
Sorry, da habe ich wirklich kein Verständnis mehr.
Mit freundlichen Grüßen
G.

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Diese „Argumente“ gehen meiner Meinung nach gar nicht. Wenn ich will finde ich bei Jedem solche „Argumente“.
Zudem hat das nichts mit Solidarität zu tun. Es war solidarisch von den Jugendlichen, die auf ca. 1 1/2-2 Jahre ihrer Kindheit verzichten obwohl es fast keine Todesfälle bei Menschen unter 50 Jahre gab. Auch das Argument um Long Covid zieht nicht wirklich. Auch wenn die Moderatoren dieses Podcasts das anders sehen.
Die Gründe, warum nicht jeder reisen sollte sind Andere.

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Ich habe sehr viel der hunderte von Beiträgen hier zum Thema gelesen. Ich habe immer noch nicht begriffen, welchen Vorteil die Nicht-Geimpften davon haben, dass die Geimpften einige wenige Freiheiten (v.a. Ausgang, Kontakte) zurück erlangen, weil die Gründe für deren Entzug entfallen sind.

Ich glaube, hier wird die durchaus sehr berechtigte generelle Frage der Generationengerechtigkeit (die ältere Generation lebt(e) auf Kosten der Jungen: Rente, Umwelt, Klima, Bildung, Schulden, …) in einen Topf mit „Freiheit für Geimpfte“ geworfen wird. Da gehört sie aber nicht hin.

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Ich denke darum geht es vielen. Was sind „einige wenige Freiheiten“? Denn in der Berichterstattung klang eben hauptsächlich durch, dass Leute wieder ins Restaurant wollten und in Urlaub. Beides in gewissen Grenzen sicherlich ok und sinnvoll, aber eben auch problematisch (Restaurant: Was ist mit den Mitarbeitern? Reisen: Durchmischung der Bevölkerungsgruppen im größeren Masstab, und auch hier Schutz des Personals).

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Ich beobachte medial, dass nun zwar nicht mehr oder zumindest weniger von ‚Privilegien‘ oder ‚Freiheiten‘ gesprochen wird, sondern davon, dass „Menschen ihre Grundrechte zurückbekommen [sic!]“, im gleichen Atemzug aber der angesprochene Restaraunt-Besuch genannt wird. Davon lese ich aber nichts im Grundgesetz (mir geht es hier nicht um die Berufsfreiheit der Betreiber!)… Daher würde ich mir wünschen, dass man dann auch erklärt, auf welche Grundrechte man sich genau bezieht. Hier wird leider vieles in einem Topf zusammengerührt.

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In der Berichterstattung, die ich gelesen habe, ging es vornehmlich darum, was die Politik vorschlägt bzw. gemacht hat. Von Restaurantöffnungen nur für Geimpfte war da nicht die Rede.

Da deine Tante mit 80 Jahren noch Flugreisen unternehmen kann (also wohl noch recht fit ist und recht lange lebt), nehme ich an, dass sie und die jungen Leute noch ungefähr gleich viele Jahre haben, um in Urlaub zu fliegen.

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Das Reisen ins Ausland wurde doch niemals eingeschränkt in den vergangenen 15 Monaten. Es gab nur eine Zeit lang die Verpflichtung sich nach der Rückreise aus Risikogebieten für 10 Tage in Quarantäne zu begeben.

Ich habe übrigens kein Auto zum Abi geschenkt bekommen und kenne auch niemanden, bei dem das so war.

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Eigentlich wollte ich zu dem Thema nichts mehr posten, aber das Thema hat mich doch zu sehr erschüttert. Ich schreibe auch rückblickend über die Situation im April, als die ganze Diskussion losgetreten wurde. Inzwischen sieht es ja immerhin leicht besser aus.

Im April gab es in der Kita in die mein Sohn geht in 3 von 5 Gruppen mehrere Coronafälle. Ich bin Risikogruppe und für mich persönlich waren das 3 Einschläge in nächster Nähe! Genaue Zahl der Fälle ist wegen Datenschutz nicht bekannt. Eine Mutter ist über Ostern im Krankenhaus gelandet und musste beatmet werden. Sie muss jetzt nicht mehr beaufsichtigt werden. Im April sind grob 6.000 Menschen an Corona gestorben, etwa eine halbe Million daran erkrant und somit vermutlich 50.000 bis 75.000 Menschen, die jetzt immer noch an Long Covid leiden.

In dieser Situation wurde bzw. wird über die Aufhebung von Beschränkungen diskutiert. Ja diese sind berechtigt. Ja, ich kann nachvollziehen, dass die Oma in der Urlaub möchte (da gibt es sicherlich noch ein paar Millionen weiterer Menschen. Aber durch diese Diskussion wurde nicht diskutiert, dass viele der Erkrankungen und Toten durch geringere Inzidenzzahlen hätten verhindert werden können.

Wenn jetzt lang und breit über die Aufhebung von Beschränkungen diskutiert wird, aber nicht über die Gefährdeten, noch nicht Geimpften und wie diese geschützt werden können, so ist diese Prioritätensetztung aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Dass Oma in der Urlaub kann und zwar jetzt in der Urlaub kann und nicht in 2-3 Monaten, ist wichtiger, als die Toten und Kranken in diesen 2-3 Monaten gering zu halten.

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