Söders hidden agenda ist Opposition im Bund

Söder könnte meines Erachtens folgende Strategie haben:

  1. Jetzt Laschet demontieren, dann ihm „großherzig“ das Feld überlassen.
  2. Ziel: CDU/CSU soll die Wahl im September knapp verlieren
  3. Die Union im Bund macht 4 Jahre Fundamentalopposition
  4. Die AFD als Oppositionskraft verdrängen
  5. Grüne/SPD bekommen schwarzen Peter für den Reformstau unter Merkel
  6. Bayern in 2023 mit möglichst absoluter Mehrheit gewinnen
  7. Nen getreuen Nachfolger als Superminister in Bayern platzieren.
  8. In 2025 als Unionskandidat mit breiter Unterstützung der CDU Kanzler werden.

Fazit: Die Probleme nach der Wahl werden riesig sein (vermutlich weitere Korruptionsskandale, Insolvenzwelle, Mutationen, weitere Lockdowns im Winter, etc.) und die SPD hat ja vorgemacht was passiert, wenn man nicht rechtzeitig und halbwegs gesichtswahrend in die Opposition geht. Zudem wäre es doch viel einfacher die nächste Bayern-Wahl (2023) zu gewinnnen, wenn man die nächsten Jahre ausgiebig gegen Berlin schimpfen kann. Mit Söder oder Laschet als Kanzler hingegen, wird es für die CSU in 2023 höchstwahrscheinlich zu einer Schicksalswahl kommen, zumal dann auch kein geeigneter Ministerpräsident in Reichweite wäre.

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Klingt nach einem guten Plan, aber ich bezweifle, dass Söder a) so langfristig strategisch denkt und b) auch nur zu einem vorrübergehenden, taktischen Machtverzicht bereit ist. Zudem hat das Ganze ein paar Unwägbarkeiten. 1. Viele in der Union würden diesen „4-Jahre-Parken“-Plan ziemlich mistig finden und die Partei dürfte sich weiter zerlegen - es ist also gar nicht ausgemacht, dass es die Union in vier Jahren in der jetzigen Form überhaupt noch gibt. 2. Wer oder was garantiert Söder, dass er in vier Jahren noch was zu melden hat? Ich glaube da haben Leute wie Spahn dann eine größere „Hausmacht“ aufgebaut. Spahn gehört im Unterschied zu Söder wirklich einer anderen Generation an als Laschet und er ist schlau und geduldig genug, abzuwarten… Und er ist sicherlich nicht der Einzige… Wer hatte schon 1998 Angela Merkel auf dem Zettel?
Aber Spaß machen solche Spekulationen auf jeden Fall :wink:

Das ist ein sehr guter Masterplan! :smiley:

Wenn man sich sicher sein könnte, dass man in 4 Jahren nicht durch irgendwas völlig demontiert ist, könnte es funktionieren.

Gegen den Plan spräche: Wenn Laschet es verbockt, dann wird er womöglich auch als CDU-Chef zurücktreten. Dann kommt Merz und der wird in 4 Jahren bestimmt nicht auf die Kanzlerkandidatur verzichten. Mit Merz als Kandidaten braucht Söder auch nicht auf eine breite CDU-Unterstützung zu hoffen.

Es jetzt machen, gewinnen und dann in 4 Jahren selbstverständlich weitermachen erscheint mir weniger riskant für Söder.

Vor allem muss man ganz klar sagen, dass Söder einen Plan für sich selbst, seine Befürworter und dann Bayern hat. Der Rest von Deutschland ist ihm wahrscheinlich egal. Söder wäre für mich nach der AFD das schlimmste was ich mir als Regierungschef vorstellen kann. In einem anderen Podcast hieß es so schön: Söder ist wie ein Laubbaum. So grün er im Frühling ist, so braun wird er wieder im Herbst.