Senkung der Wochenarbeitszeit

Du meinst also ich habe meine Wochenarbeitszeit REDUZIERT weil ich mir lieber ein neues Handy und einen neuen Fernseher kaufe?

Ich finde das gerade ziemlich anmaßend!

Das was du gerade Vorschlägst ist zudem ja nichtmal das eigentlich angesprochene Reduzieren der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, sondern eine schleichende Reduktion der Stundenzahl auf Kosten des Reallohns.

Nein.

Einerseits gibt es neben Vollautomatisierten Produktionen auch Teilautomatisierte und oft ist durchaus ein solcher Teilautomatisierungsschritt der begrenzende Faktor und zweitens kenne ich aus eigener Erfahrung durchaus das Limit vieler manuellen Arbeitsschritte. Viele Arbeitsschritte kann man einfach nicht 33% schneller ausführen.
Viele Arbeiten lassen sich auch in 6 Stunden nicht mit einer solchen Intensivität ausführen.

Und ihr macht in 6 Stunden das was vorher in 8 gemacht wurde? Weil das ist ja auch eine Arbeit die Präzision erfordert und viele Arbeitsschritte nicht immer schneller möglich sind.

Ein Bekannter der selbstständiger Zahntechniker von Beruf ist hat probiert in 6 Stunden das zu schaffen was er bisher in 8 schafft und hat festgestellt, dass das kurzzeitig halbwegs geht, dass aber schon nach 2-3 Wochen die Arbeitsintensität auf Dauer zu belastend war. So blieb er für sich bei 8 Stunden (mittlerweile oft eher mehr, seit die Kinder größer sind) nutzte die Erkenntnis aber um kurzzeitig auch bei vollen Auftragsbüchern Freizeit rauszuholen.

Ich selbst bin auch eher im Sondermaschinenbau tätig bzw. in Anwendungstechnik mit Komponenten für den Sondermaschinenbau und sehe es da eher schwierig die Arbeit auf noch weniger Zeit zu komprimieren.

Aber auch da werdet ihr immer effektiver. Oder arbeitet ihr mit Abakus und Rechenschieber. Ich denke die Planung geht heute erheblich schneller als vor 15 Jahren. Jetzt kann man mehr Aufträge annehmen oder aber bei gleicher Produktivität weniger Stunden arbeiten.

Auch ist hier durch KI vieles möglich denn auch bei individuellen Lösungen kannst du häufig mit vorgefertigten Modulen arbeiten die „lediglich“ angepasst werden.

Das Problem ist aber ja, dass die Kalkulation aus Materialkosten, Lohnkosten, etc. besteht. Wenn jetzt die Firma in Deutschland die Lohnkosten erhöht indem der Stundensatz höher wird wegen gleichem Lohn bei weniger Stunden, die Firma im Ausland das aber nicht tut, dann wird die Fertigung im Ausland für den Kunden immer interessanter.

Ginge es rein um eine lokale Konkurrenz, was in der Industrie selten ist, dann würde das funktionieren.

In meinem Fall nutze ich Unterstützung durch KI z.B. dafür Dokumentationen besser zu machen. Das Ergebnis ist also nicht weniger Zeit pro Wartungsanleitung sondern eine ausführlichere Wartungsanleitung. Auch so kann Produktivitätsgewinn genutzt werden.

Wenn es nach Stundensatz geht, ist Deutschland rein daran gemessen jetzt schon nicht sehr attraktiv. Qualität und gute Lösungen sind das was unseren Standort ausmacht. Der Endpreis bleibt ja einfach gleich. Selten bekommen Kunden die reinen Arbeitsstunden genannt wenn es um Fertigungsarbeit geht. Zumindest aus meiner Erfahrung aus der Programmierung. Da geht es um das fertige Endprodukt und das es passt. Ob das nun 30 oder 100 Arbeitsstunden im Hintergrund sind ist dem Auftragsgeber egal solange der Preis und das Ergebnis stimmt.

Du benutzt sie aktuell für bessere Dokumentation. Wenn die KI besser wird benutzt du sie auch für andere Arbeitsschritte. Aktuell ist es eine Qualitätssteigerung aber irgendwann auch für Arbeitsabläufe zu optimieren. Das Problem ist meistens nicht das es nicht geht, sondern das der Arbeitgeber keine Zeit gibt um Arbeitsabläufe anzupassen. „müsste man mal“ „könnte man mal wenn Zeit ist“. Auch eine Form von Investitionen ist es seinen Arbeitskraftgebern Zeit und Freiheiten zu geben um festgefahrenes zu verändern.

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Der Endpreis des Konkurrenten würde aber sinken. Denn auch die haben ja Effizienzsteigerungen.

Und somit verschiebt sich der Preis im Wettbewerb. Dabei würde man aber dem Kunden keinen zusätzlichen Mehrwert (Qualität, Auftragsabwicklung, etc.) gegenüber dem Status Quo bieten.

Wo sich bei 500 Euro Preisunterschied noch viele Kunden für das lokale Produkt entscheiden wären es bei 1000 Euro Differenz sicherlich weniger.
Und in Sachen Qualität wird der abstand ja auch kontinuierlich geringer.

Wird nicht das Gegenteil gefordert: gleicher Wohlstand bei weniger Arbeitseinsatz?

In der Debatte um die 30-Arbeitsstunden-Woche (und analog bei der 4-Arbeitstage-Woche) werden zwei per se unabhängige Forderungen verknüpft:

  1. Anpassung der Referenzarbeitszeit (z.B. als Gesundsheitsschutzmaßnahme)
  2. „bei vollem Lohnausgleich“, d.h. die Forderung nach einer massiven Erhöhung des Stundenlohns

Die erste Forderung ist in diversen Wirtschaftsbereichen obsolet, da es dort die Option auf Teilzeit gibt, Selbstständige sowieso machen können was sie wollen und – anekdotisch – auch diverse gewerkschaftlich/betriebsrätlich organisierte Unternehmen und Institute bereits vor über einem Jahrzehnt zwischen 35–38 Wochenarbeitsstunden als Referenz hatten. In all diesen Bereichen wird es meiner Meinung nach der Markt regeln, insbesondere da wir auf einen Arbeitnehmermarkt zusteuern. („Wollen die Arbeitnehmer – bei gleichem Stundenlohn – lieber 30, 35 oder 40 Wochenarbeitsstunden?“)
Problematisch werden die Wirtschaftsbereiche bleiben, in denen schon heute Arbeitsschutzgesetze vorsätzlich gebrochen werden, beispielsweise indem die Arbeitnehmer genötigt werden, langfristig signifikant über 40 Wochenarbeitsstunden zu arbeiten. Darauf haben einige Vorredner bereits hingewiesen.

Die zweite Forderung nach (instantan) „vollem Lohnausgleich“ ist betriebswirtschaftlich unseriös. Die Steigerung der (Real-)Stundenlöhne sollte sich an den Produktivitätssteigerungen orientieren.

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Mal auf einer anderen Ebene:

Wie stellen sich die Befürworter der 30h Woche die Umsetzung denn vor? Das ist keine Fangfrage.

Soll der Gesetzgeber verbieten mehr zu arbeiten?

Sollen die großen Gewerkschaften das raus verhandeln? Glaubt ihr, das kommt dieses Jahr bei der IG Metall Verhandlung raus?

Oder müssten, wenn die These „Produktivität in 6h = Produktivität in 8h“ stimmt, sich nicht die Unternehmen darauf stürzen? Das wäre doch das größte, was man hinsichtlich Attraktivität zur Gewinnung von Fachkräften machen könnte.

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Der Gesetzgeber verbietet auch aktuell schon, mehr als eine bestimmte Zahl von Stunden zu arbeiten, letztlich indirekt über §3 ArbZG (8 Stunden pro Werktag) i.V.m. §9 und §11 ArbZG (Sonntag = Ruhetag, wenn doch Sonntagsarbeit, dann Anspruch auf Ausgleich). So ergibt sich aktuell eine maximal mögliche Arbeitszeit von 48 Stunden. Trotzdem hat sich bis auf wenige Ausnahmen die 38- bis 40-Stunden-Woche (je nach Tarifvertrag/Branche) etabliert, obwohl theoretisch eine 48-Stunden-Woche möglich wäre.

Letztlich will denke ich niemand ein Verbot längerer Arbeitszeiten, sondern es geht darum, die 30-Stunden-Woche im Rahmen von Tarifverträgen zu etablieren.

In der westdeutschen Metallindustrie gibt es bereits die 35-Stunden-Woche, der Osten zieht langsam nach. Die IG Metall war tatsächlich hier immer vorreiter. Dieses Jahr sehe ich da noch keine klaren Fortschritte, aber langfristig wäre die IG Metall vermutlich eine der ersten Gewerkschaften, die das durchsetzen könnten.

Das ist natürlich eine große Frage. Ähnlich wie bei der Frage nach „Home Office“ gibt es hier große Beharrungskräfte, sodass wir viel mehr viel aussagekräftigere Studien bräuchten, damit die Arbeitgeber das „Risiko“ einer solchen Maßnahme eingehen. Aus Sicht der Arbeitgeber ist es eben erst Mal das: ein Risiko, das man gerne vermeiden möchte. Dazu kommt natürlich, dass es in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich sein kann (und wohl auch wird). Gerade bei Arbeitsplätzen bei denen vor allem Kontrolle und Anwesenheit entscheidend ist (also z.B. der Techniker, der sicher stellen muss, dass die Maschinen laufen oder die Service-Kraft, die für den Kunden zur Verfügung stehen muss, oder der Busfahrer), gibt es diesen Effekt natürlich nicht. Aus Arbeitgebersicht hat man hier das Problem, dass wenn man bestimmten Gruppen eine 30-Stunden-Woche gibt, weil es kaum Einfluss auf deren Produktivität hat, andere Gruppen, auf deren Produktivität es natürlich einen Einfluss hat, auch eine 30-Stunden-Woche fordern werden. Aus Arbeitgebersicht kann es daher Sinn machen, alleine zur Konfliktvermeidung lieber einen Großteil der Arbeitskräfte unnötig oft vor Ort zu haben (auch wenn die Produktivität dadurch nicht steigt) einfach nur, damit es keine Konflikte mit den Arbeitskräften gibt, die tatsächlich lange vor Ort sein müssen.

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Warum muss der Reallohn/Kaufkraft stetig steigen?

Die Antwort auf diese Frage ist der springende Punkt.

Okej, Forschung und meine anekdotische Erfahrung widersprechen dir.

Beim Wechsel in den Schichtbetrieb ja.
Vorher waren es 10 Leute a 8 Stunden plus Überstunden, mit Schicht waren es 10 Leute verteilt auf 12 Stunden/Tag (5 früh/5 spät) ohne Überstunden
Das Ergebnis war dasselbe.
Und die Leute waren echt angepisst als wir wieder zurück auf Normalschicht gegangen sind.

Ach und hier gibt es sogar noch einen Zuschlag wenn man vor der Normalzeit anfängt oder Abends länger arbeitet (gilt nicht bei Überzeit) heißt die hatten sogar unter dem Strich noch eine kleine Lohnerhöhung.

Für den AG war der Schichtbetrieb dadurch etwas teurer, weswegen er wieder eingestellt wurde. Aber der reine Output der 10 Leute war der gleiche.

Gemacht hat man es in erster Linie um die Arbeitsstationen länger auszunutzen und so Platz für Neuanstellungen zu schaffen.

Wir haben dann 2 neue Operateure dazu bekommen und konnten endlich die Dauerüberzeit beenden.

Mit dem Beginn des Ukrainekrieges fing dann aber auch in Schweden die Baukrise an, so dass wir derzeit gar nicht die Auftragslage haben, das Modell wieder aufzunehmen.

Aber wir wissen das es funktioniert!

So lange die KI keine Kupferschiene biegt hilft sie in der Produktion nur wenig.
In der Planung ja, aber du brauchst eben immernoch Hände um die Zentrale zusammenzuschrauben.

Ja und dann den Produktivitätsgewinn in Freizeit vergüten statt einer Lohnerhöhung ^^

Die Kupferschiene wird durch eine Maschine gebogen, oder? Und ansonsten kann es gut sein das in der zentralen, individuellen Zusammensetzung Arbeitskräfte benötigt werden. Aber 95% der Arbeit kann in Zukunft erheblich effizienter erledigt werden. Grenzfälle wird es immer geben.

Um ehrlich zu sein ist das ein Punkt an dem ich bei mir selbst in Diskussion versuche zu arbeiten. Nicht einfach aus Prinzip mögliche, Grenzfälle aufzeigen die nur in wenigen Prozent relevant sind oder Grenzbereiche abdecken für die es individueller Lösungen bedarf. Die gibt es immer bei egal was.

Das mag in manchen Bereichen so sein. In sozialen Berufen? Die finde ich werden hier übergangen. Die Pflege wird eine große Herausforderung für die Zukunft - die menschenwürdige Pflege. Man kann natürlich jetzt als Beispiel in 8 Stunden 10 Patienten pflegen, oder auch in 6 h. Ob die dann damit glücklich sind? Oder mehr Pflegekräfte anwerben - ach Mist, will ja keiner machen - doof. Und dann kommen die „produktiven Leistungsträger“ mit der 30 h Woche, Home Office und vollem Lohnausgleich. Wer will dann noch Pflege (als ein Beispiel) machen?

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Die sollen doch jetzt alle von den Angehörigen gepflegt werden, die dann weniger arbeiten. Quasi Rückbesinnung auf das Familienmodell von 1923.

Wenn man selbst zu alt oder krank ist, weit weg wohnt, um seine Eltern zu pflegen oder es schlicht nicht für seine erfüllende Aufgabe hält - Pech gehabt. Man lese sich mal in die negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit ein, von Menschen die ihre eigenen Angehörigen über Jahre pflegen mussten, ohne dafür ausgebildet zu sein.

Aber hey, immerhin sitzt man dafür täglich ne Stunde weniger am Schreibtisch.

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Bitte reduziere die unnötige Polemik ein wenig.

Die grundsätzliche Problematik, dass die Pflegeberufe zu der Gruppe der Berufe gehören, in denen keine Effizienzsteigerung durch eine 30-Stunden-Woche möglich sein wird, sehe ich auch, ebenso, wie ich sehe, dass dadurch diese Berufe noch weniger „konkurrenzfähig“ zum klassischen Schreibtischjob werden.

Eine Rückbesinnung auf alte Familienmodelle fordert glaube ich niemand. Dennoch ist es realistisch, anzunehmen, dass mehr familiäre Pflege stattfinden würde, wenn die zeitliche Belastung durch den Job geringer wäre - und das kann natürlich die professionelle Pflege entlasten. Dass wir es grundsätzlich gesellschaftlich erstrebens- und förderfähig finden, wenn Angehörige die Pflege übernehmen, ist doch eigentlich unstrittig, oder?

Das heißt aber natürlich nicht, dass jemand gezwungen werden sollte, seine Familienangehörigen zu pflegen. Das fordert eigentlich auch niemand hier. Wie gesagt, in vielen Fällen könnte eine 30-Stunden-Woche dazu führen, dass ein Arbeitnehmer plötzlich doch die verfügbare Zeit hat, sich um seine geliebten Familienangehörigen zu kümmern und für sich die Entscheidung trifft, dies zu tun. Und das ist wünschenswert. Umgekehrt von Zwang spricht niemand - hoffe ich doch mal sehr…

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Welche Forschung genau.

Bei mir im Betrieb ist im Bereich Vertriebsinnensienst ein Kollege mit 7,5 h pro Tag und einer mit familienbedingt 6 h pro Tag. Bei sonst identischen Bedingungen schafft der mit mehr Stunden aber mehr. Bzw. In der Abteilung schaffen beide gleich viel, der andere hilft aber noch ca. 2 Stunden in Lager und Werkstatt aus.

Ich habe noch keine Forschungsergebnisse gesehen, wo man wirklich zwei identische Ausgangssituationen mit einmal 6 und einmal 8 Stunden verglichen hat, z.B. indem man eine Abteilung in zwei Kontrollgruppen unterteilt hat. Wenn du da Quellen hast und das am besten für viele verschiedene Arten der Arbeit wäre ich sehr dankbar.

Nein, nur durch muskelverstärkende Mechanik.

Möglich, nur ob der dazu nötige Aufwand wirklich effizienter ist?

Du bräuchtest ein automatisiertes Lager das aus ein paar tausend möglochen Komponenten das richtige auswählt und zum Montageplats transportiert wo es dann an einem frei definierten Punkt im dreidimensionalen Raum zu platzieren ist und das genau einmal für genau dieses Produkt.

Klar kann eine KI den dazu nötigen Vorgang superschnell berechnen aber die dazu nötige Robotik macht das glaube ich so schnell nicht wirklich effizienter.

Wird auch interessant zu sehen wie in Zukunft automatisiert und supereffizient Geböude gebaut werden…

Ich denke aktuell sind die von dir gedachten Grenzfälle mit 5% noch deutlich zu noedrig angesetzt.

Ich bun kein Forscher und habe auch keinen Zugang zu den diversen Forschungsberichten, geschweige denn sie alle nach deinen spezifischen Vorgaben abzusuchen, sorry, da musst dir einen anderen suchen.

Kurioserweise war das bei uns so, die 10 die in den Schichtbetrieb gegangen sind waren nur die Hälfte von meinem Team, die andere Hälfte hat normalschicht gearbeitet.

Aber war ja keine Forschungsstudie und ist halt auch nur anekdotische Evidenz, genauso wie deine Beobachtung.

Warum nur muskelverstärkende Mechanik?

Und zumindest in der Planung kann gespart werden. Wie viel Prozent der Arbeit bzw.wie viel Fachwissen ist für den Einbau notwendig? Muss man dafür studiert haben oder reicht ein gut ausgebildeter Facharbeiter? Kann der Einbau unterstützt durch Augment Reality und KI in Zukunft auch durch weniger ausgebildetes Personal durchgeführt werden?

Also effizienter geht in Zukunft sehr vieles. Ich rede nicht von heute oder sondern einer Zukunftsvision auf die hingewirkt wird. Und sowas fehlt unserer Gesellschaft aktuell. Der Wille an Utopien zu glauben um einen Teil davon zu verwirklichen. Und die 30 Stunden Woche ist ein Teil einer möglichen Zukunft.

Einzelstücke.

Keine Ahnung wie unsere Zeichnungen generiert werden.

Keine Ahnung, nicht meine Abteilung.
Wir bauen Normzentralen, Anlernjobb, extrem komplex zu automatisieren (deswegen machts niemand, auch unsere Konkurrenz nicht)

Ja sobald man sich von Kaufkraftsteigerung als Ziel einer jeden Verhandlung um Arbeitsbedingung verabschiedet.

Ich futter ja schließlich nicht mehr Brot, nur weil ich mir mehr Brot kaufen könnte.

Gerade bei dem letzten Punkt gebe ich dir vollkommen Recht und die Hoffnung besteht :sunglasses: Vermutlich geht es aber eher Richtung Qualityland :face_with_peeking_eye:

Ich hätte es liebend gerne zu sagen wir können in 6 Stunden das gleiche schaffen wie in 8 Stunden. Dann würde ich sofort für alle Mitarbeiter in meinem Betrieb die 6 Stunden als Regelarbeitszeit einführen und höchstens im Wechsel noch Telefonbereitschaft per Umleitung einführen um die Erreichbarkeit zu den üblichen Geschäftszeiten zu gewährleisten, oder auch die Arbeitszeiten nicht komplett parallel laufen zu lassen.

Aber wir haben tatsächlich zuletzt fast alle Mitarbeiter mit unter 30 h/Woche eingestellt und ein Teil hat später die Arbeitszeit bis auf Vollzeit aufgestockt (z.B. wenn die Kinder größer wurden) und alle haben in mehr Zeit auch langfristig mehr geschafft. Bei keinem ist nach einem zwischenzeitlichen Anstieg der Output nach einer Zeit wieder zurückgegangen.

Wäre das so einfach würde ich das auch nicht nur für die Kollegen sondern auch für mich sofort durchsetzen. (Ich selbst bin auch mit 25h/Woche eingestiegen, habe dann auf 30h/Woche erhöht, dann auf 35h/Woche und bin jetzt Familienbedingt wieder etwas zurückgegangen. Und ich schaffe in knapp 30 h erheblich weniger als in vorher 35 h und wüsste nicht wie man das in meinem Job realistisch schaffen soll anzugleichen.
Gerade weil bei uns die Arbeiten auch sehr viel Abwechslung mit verschiedenen Tätigkeiten beinhalten.

Dann ist es aber eben auch keine Forderung mehr nach 30h Woche bei vollem Lohnausgleich. Genau das ist aber ja das worüber wir hier reden. 30 h bei reduziertem Lohn ist dann schon wieder ein anderes Thema.

Ich würde als Chef lieber bei gleichem Lohnvolumen lieber 4 Leute mit 30 h einstellen als 3 Leute mit 40 h. Wenn also genügend Fachkräfte vorhanden sind wäre das dann schon eine Option. Gerade in Bereichen mit niedrigem Gehalt tut aber der Einschnitt schon weh und bedeutet eben nicht neben diversen Reisen auf den Städtetrip nach Tokyo zu verzichten, sondern auf den Einzigen Urlaub in Form von 5 Tage Familienurlaub im bayerischen Wald.

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