"Schwarzfahren" und "den Schwarzen Peter zuschieben"

A: Ich kenne keine Person, die sich durch das Wort „schwarzfahren“ diskriminiert sieht, also gibt es das nicht.

B: Schau mal hier, es gibt sogar eine Initiative von schwarzen Menschen, die sich zusammengeschlossen hat, um u.a. auf die diskriminierende Wirkung bestimmter Sprachmuster aufmerksam zu machen.

A: Jetzt darf man das Wort „schwarz“ wohl gar nicht mehr benutzen.

B: Nein, das steht da nicht, sondern lediglich, dass die Verwendung in bestimmten Fällen problematische Implikationen haben kann.

A: Dass ich plötzlich nicht mehr „Schwarzbrennerei“ sagen soll schadet der Rassismusdebatte.

B: :roll_eyes:

Der Punkt ist glaube ich, dass es weniger darauf ankommt wie ein Begriff im Jahr Fuffzehnhundertdingenskirchen mal gemeint WAR sondern eher darauf, wie er heute aufgefasst WIRD (bzw., was für eine Gruppe in dieser Debatte bereits reicht, aufgefasst werden KANN).

Hättest du da ein Beispiel?

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Nun laut dem Bericht den du da verlinkt hast, ist diese Aussage aber falsch, denn der Verein hat zwar die Entscheidung begrüßt, aber sich nicht dafür eingesetzt, dass sie gefällt wird.

Leider nein, da ich weder ein Betroffener bin, noch mich tiefgreifend damit beschäftige.

Ich finde es aber immer bemerkenswert wie so manche weiße Person in versuchtem vorrauseilenden Gehorsam alle Relikte der Kolonialzeit entfernen will als ob das alles Unrecht dieser Zeit wieder gut machen würde.

Kleines Beispiel: bevor in Berlin die Debatte um die Mohrenstraße hochgekocht ist, habe ich besagtem Straßennamen weder mit Rassismus noch mit der Kolonialzeit in Verbindung gebracht.

Ja ich habe vollstes Verständnis für Personen die Betroffen sind, ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dass diese Betroffenen gefordert haben, dass die Straße umbenannt werden sollte.

Absurd finde ich es nur, dass sich nicht-Betroffene an solchen historischen Sachen abarbeiten, weil es ja betroffene geben könnte.

Oh und um mal noch was ganz anderes garantiert nicht rassistisches auf’s Tableau zu bringen:

„Erschleichung von Beförderungsdienstleistung“ heißt im schwedischen umgangssprachlich „planka“ da man hier in den Bahnhöfen an den Eingangssperren (Plank) vorbeikommen muss.
Illegal produziertes hochprozentiges heißt einfach „hembrännt“

Man könnte also auch im deutschen versuchen andere umgangssprachliche Begriffe zu etablieren ohne gleich eine Rassismusdebatte vom Zaun zu brechen, gerade wenn man „White privileged“ ist.

Also nicht einfach schreiben „hört doch auf Schwarzfahren“ zu benutzen sondern auf eine Alternative kommen und konsequent diese benutzen.

So und damit bin ich dann mal hier raus.

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Es geht nur um negativ besetze Begriffe, nicht alles was mit schwarz zusammenhängt. Dass du dich damit schwer tust, das merke ich: Ist das vielleicht eine Gelegenheit sich reflektierend mit dem eigenen Widerstand, von anderen als rassistisch wahrgenomme, Verhaltensweisen abzulegen auseinander zu setzen anstatt hier mit einer Erweiterung um die Ecke zu kommen?

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Je länger die Diskussion, desto tiefer und kruder werden die Abgründe. Wem genau gegenüber übt denn „so manche weiße Person“ hier „vorauseilenden Gehorsam“ aus? Meine Güte.

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