Schnelltest in Schulen

Ich fand den Beitrag zu den Schulen diesesmal ebenfalls nicht so gelungen. Denn zumindest in NRW wird der Test von den Schüler:innen zweimal pro Woche in der Schule selber durchgeführt und von dem Lehrpersonal kontrolliert und angeleitet. Es sind auch einheitliche Tests und kein Durcheinander an verschiedenen Tests. Ob der antigen Schnelltest für Grundschüler*innen geeignet ist, ist dabei eine andere Frage und ob die Kinder es richtig durchführen auch.
Ich bin aber der Meinung, dass es den Kindern ruhig zugetraut werden kann einen solchen Test richtig durchzuführen. Vielleicht klappt es beim ersten oder zweiten Mal noch nicht so gut, aber mit der Zeit bekommen auch Kinder routine darin und erlangen Sicherheit.
Zudem wird in NRW derzeit auch überlegt an den Grundschule den Lollitest einzuführen.

Insgesamt war die genannte Kritik zu der Testung in der Schule meiner Meinung nach schlecht recherchiert und etwas salopp formuliert und man könnte es als Kritik an den Schulen auffassen. Die machen aber auch nur ihren Job und setzen manchmal ziemlich kurzfristig getroffene Maßnahmen meist unbürokratisch und so gut es eben geht um.

Generell habe ich leider den Eindruck, dass wenn es um das Thema Schule geht, die Beiträge in der Lage mehr von persönlichen Erfahrungen aus dem Umfeld geleitet sind, als wirklich gut recherchiert sind. Da Schule Ländersache ist, ist es aber natürlich auch schwierig alles abzubilden. In jedem Bundesland/Kreis/Stadt wird es je nach Thema auch unterschiedlich gehandhabt und umgesetzt und was in Berlin stimmt ist in einem anderen Bundesland noch lange nicht der Fall.
Daher ist das Thema Schule auch ein wirklich schwieriges und sehr emotional geführtes Thema.

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Leider gibt es auch ein Problem bei der gemeinsamen Durchführung im Klassenzimmer (wie in Berlin jetzt verbindlich): der Niesreiz. Mein Sohn musste heute morgen (noch zu Hause) dabei 10x niesen.

Wenn das bei anderen auch so ist (s. verlinkter Artikel), sind diese Tests potenzielle Superspreader Events.

https://talk.lagedernation.org/t/schnelltests-entdecken-eine-infektioesitaet-nur-an-fuenf-von-acht-tagen/7115/10

Insgesamt scheint mir das Ganze grob fahrlässig.

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Ich arbeite an einer beruflichen Schule in Bayern. Wir haben ausreichend Schnelltests zur Verfügung. Jeder Schüler wird bei uns mindestens zwei mal die Woche getestet. Wir Lehrer müssen uns ebenfalls zweimal die Woche testen, uns stehen aber mehr Tests zur Verfügung.
Die Schnelltests mit den Schülern führen wir im Außenbereich durch, wenn die Lehrkraft das will (ich mache das so). Für den Fall eines Positivtests gibt es genaue Vorgaben, die wir den Schülern vor dem ersten Test dargestellt haben (Schüler bzw. Erziehungsberechtigter informiert Gesundheitsamt, PCR-Test, Ergebnis abwarten und so lange Distanzunterricht für den betroffenen Schüler).

Im Übrigen steht uns mit Teams auch eine super Software für den Distanzunterricht zur Verfügung. Gerade auch dank dem Klassennotizbuch und der Möglichkeit stabil Unterricht zu streamen sind wir aus meiner Sicht für die derzeitige Situation den Umständen entsprechend relativ gut gerüstet.

Den Inzidenzwert von 200 wird Bayern nach Aussage von unserem Bildungsminister auch nicht übernehmen und ihn bei 100 belassen. Nur eine Impfprio haben wir leider (noch) nicht bekommen und einen Wirtschaftminister, der offenbar von der Zuverlässigkeit von Schnelltests keine Ahnung hat/ haben will: https://www.br.de/nachrichten/bayern/minister-aiwanger-negativ-getestet-heisst-runter-mit-der-maske,SU0674L

Ich kann mich vielem schon gesagten nur anschließen. Die Unterscheidung von Selbsttests und Schnelltests sollte korrigiert werden und nicht nur von den Schnelltests mit tiefem Nasen-/Rachenabstrich gesprochen werden.

Außerdem fand ich es schade dass das Mitgeben von den Tests zur Durchführung zu Hause kategorisch als schlecht befunden wurde. Schlussendlich sollten Eltern unterschreiben dass sie die Tests ordnungsgemäß durchführen und wenn jemand einen positiven Test hat wird doch niemand sein Kind noch in die Schule schicken. Während allerdings bei einem positiven Test der in der Schule durchgeführt wird eigentlich die ganze Klasse dann in Quarantäne muss.
Mich würde interessieren wie es rein rechtlich aussieht wenn sich Eltern weigern dass bei ihren Kinder Selbst-/Schnelltests durchgeführt werden. Wie sieht es da mit der Schulpflicht aus?

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In Bayern werden Testverweigerer in der Homeofficegruppe beschult. Es muss zudem nur der pos. getestete Schüler in Quarantäne (im Regelfall - Entscheidung des Gesundheitsamtes).

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Das ist teilweise einfach logistisch schwierig. Unserer Schule wurden Tests geliefert, bei denen die Pufferlösung für die Teströhrchen erst aus einer kleinen Flasche eingefüllt werden muss. Eine solche Flasche reicht für zehn Tests. (Das Einfüllen macht die Lehrkraft unmittelbar vor der Testung im Klassenraum, denn das kann mangels Verschlussmöglichkeit der Röhrchen nicht vorbereitet werden.) Man könnte also gar keine Einzeltests mitgeben, sondern nur 10er-Einheiten, also den Bedarf für fünf Wochen auf einmal.

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Das Testen zuhause am Frühstückstisch klappt bei uns, und den Eltern mit den ich spreche, gut.
Verschiedenne Tests sind im Prinzip auch gleich.

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Ich bin auch prinzipiell nicht dafür dass Tests zu Hause durchgeführt werden sollen, sondern finde dass man das nicht als „Schulversagen“ darstellen darf wenn die Tests mit nach Hause gegeben werden sondern etwas die Vor- und Nachteile besprochen und verstanden werden sollten. Ich bin selbst in dem Thema nicht drin, hätte mir aber einfach eine etwas differenzierte Betrachtung gewünscht da ich von Freunden mit Kindern es eher als Positiv rückgemeldet bekommen habe wenn Tests nach Hause gegeben werden.

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Soll auch Leute geben, die einfach lügen und das Kind gar nicht testen, den Wisch aber trotzdem unterschreiben und wochenlang unerkannt positiv rumlaufen, damit auch wirklich alle Menschen, die sie kennen, in Quarantäne müssen. Erlebe ich gerade.

In meinen Augen wurde in der letzten Sendung die Wirksamkeit von Schnelltests an Schulen unterschätzt. Ich arbeite an einer großen Stadtteilschule im Hamburger Osten mit normalerweise 1600 Schüler:innen und 160 Beschäftigen. Zur Zeit sind bei uns die Jahrgänge 9, 10 und 13 in Präsenz sowie ca. 80 Kinder in der Notbetreuung. Natürlich testen wir vor Ort mit den Schüler:innen gemeinsam und das klappt gut. Was mir wichtig ist, zu erwähnen, ist Folgendes: Pro Woche führen wir ca. 600 Tests durch. Davon sind 0 bis 6 positiv, davon wiederum 0-1 falsch positiv (durch anschließenden PCR-Test ermittelt). Mit EINER einzigen Ausnahme waren bisher ALLE Kinder, die ein positives Testergebnis hatten, symptomfrei! Die wären also ohne diese Tests niemals (zumindest nicht so zeitig) gefunden worden.

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In der Regel nicht. Die Corona-Regeln gelten ja trotzdem: alle müssen FFP-2-Masken oder OP-Masken tragen, Hände desinfizieren und Abstand halten. Manchmal muss niemand weiter in Quarantäne, manchmal einige Mitschüler:innen. Mehr als 6 waren es bisher nicht - das entscheidet ja das Gesundheitsamt, mit dem wir in engem Kontakt stehen.