Bei 1:30:44 der LdN319 wird sinngemäß gesagt:
Es drohen keine unmittelbaren Schäden bei erneutem Eindringen der Demonstranten in das Dorf Lützerath.
Den ordnungsgemäßen und legalen Betrieb eines Braunkohlekraftwerks zu blockieren könnte man der Blockade eines legalen Betriebs eines Braunkohletagebaus gleichsetzen.
Wenn die Polizei von Betriebsverzögerungen ausgeht stellt dies bereits einen Schaden dar - und sollte meines Erachtens nach den unmittelbaren Zwang rechtfertigen.
Zudem haben bereits die Demonstranten der letzten Woche Eigentum der RWE beschädigt - unter anderem Bagger und ähnliches der Räumung nutzendes Gerät. Die Polizei hatte also guten Grund, nicht nur von wegzutragenden Personen auszugehen, sondern auch von sich anbahnender Sachbeschädigung.
Ein weiteres Element, das ich in eurer bisherigen Berichterstattung vermisse ist:
RWE betreibt das Kohlegeschäft nicht aus Bosheit - sondern seinen Aktionären zuliebe. Wenn man dort einmal in die Liste schaut, findet sich die Stadt Dortmund als zweitgrößter Einzelaktionär.
Es ist also mitnichten so - wie es manchmal durchklingt - dass hier dubiose Menschenfeinde die Kohleverstromung in Deutschland finanzieren. Sondern diese sitzen - demokratisch gewählt - auch in den städtischen Kämmereien. Die Anklage des Kapitalismus der Demonstranten zieht bei einem teilweise dem Staat gehörenden Konzern wie der RWE nicht. Wer weniger Kohle will sollte lieber vor das Dortmunder Rathaus ziehen - solange die dortigen Volksvertreter mit RWE-Dividenden Polizeieinsätze in Lützerath finanzieren, beisst sich die Katze selbst in die Pfote.