Rücktritt von Frau Heinen-Esser

Mit großem Interesse habe ich das unfassbar egoistische Gebaren der Union rund um Heinen-Esser wahr genommen. Ich finde es erschreckend, wie selbstgerecht sich dort immer noch benommen wird, während Menschen starben. Auch finde ich es mehr als bedenklich, dass mehrere CDU-Granden innerhalb von ein paar Tagen teilweise mehrfach locker zwischen Mallorca und Deutschland hin und her geflogen sind. Die Frau war Umweltministerin. An dem Verhalten sieht man eigentlich sehr klar, dass die Union nie wieder in die Regierung darf, da sie die Klimakrise durch ihr Verhalten leugnet. Dazu passte auch letztes ja der kleine nette Privatflug von Söder um von Nürnberg nach Berlin und am selben Tag zurückzukommen.

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Hmm, also ich bin beim CDU-Bashing eigentlich immer gerne dabei, aber in diesem Fall finde ich es irgendwie übertrieben. Wäre sie die für Katastrophenschutz zuständige Innenministerin oder ein anderer Minister, der in der akuten Lage unmittelbar etwas tun könnte, um das Leid dort zu mindern, wäre es verständlich, zu fordern, einen geplanten Urlaub zu verschieben.

Aber so ist es reine Symbolpolitik. „Ich bin für euch da, ich sage sogar meinen Urlaub ab!“. Dass Politiker das tun, um sich Sympathiepunkte zu erkämpfen - okay. Aber sollten wir dieses Symbolverhalten von Politikern einfordern und ihnen Antipathiepunkte geben, wenn sie dieser Logik nicht folgen? Ich denke eher nicht…

Kurzum:
Wenn es um eine GRÜNE oder LINKE Ministerin ginge, würde ich mich sehr schwer tun, das Verhalten zu kritisieren. Also kann ich es auch bei einer CDU-Ministerin nicht kritisieren, ohne in plumpen Populismus zu verfallen.

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Ich würde mir da genauso wenig schwer tun. Frau Spiegel ist für mich auch fragwürdig und man muss klar überlegen ob sie noch tragbar ist.

Aber um zu Frau Heinen-Esser zurück zu kommen muss man sagen, dass bei einer solchen heftigen Katastrophe die gesamte Landesregierung als Einheit zu agieren hat. Außerdem war sie Umweltministerin und es handelte sich um eine Umweltkatastrophe. Und als Krönung hat sie schamlos gelogen im Untersuchungsausschuss. Ich sehe da keine Grauzone. Solche Menschen dürfen nie in Führungspositionen.

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Ich finde Frau Spiegel hat in dieser Katastrophe die deutlich schlechtere Figur abgegeben. Aber nur eine der Beiden hatte zumindest den „Anstand“ zurück zu treten.

Puhh wo ist da die Grenze? Sie hätte auch jedes mal sagen können „ich kann mich nicht erinnern“. Und das ist auf keinen fall besser.

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Anstand hatte die nicht, sondern nach 3 Stunden plötzlich die Eingebung zurückzutreten.

Die Grenze ist ganz klar. Wenn du keine sozialen Kompetenzen hast, dann hast du auch nichts in Führungspositionen verloren. Da muss man jetzt nicht alles aufwiegen was mal war. Frau Heinen-Esser ist da definitiv ungeeignet und Frau Spiegel sollte auch gehen. Bei Frau Esser kommt noch das lustige CO2 verschleudern durch das hin und her fliegen dazu.

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Ich würde wetten, die „Eingebung“ war ein Telefonat mit irgendjemandem oberhalb in der Hierarchie, der ihr mit deutlichen Worten klargemacht hat, dass in 6 Wochen Wahl ist, und das Thema deswegen dringend schnellstmöglich abgeräumt werden muss, bevor es von der Opposition wochenlang rauf und runter gespielt werden kann.

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Da gebe ich dir leider Recht. Es ist schon schlimm wie weit unten in unserer Politik der Anstand und soziales Feingefühl angesiedelt sind. Und ich kann nur sagen, dass Frau Spiegel für mich ebenso wenig tragbar ist.

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Kann man so sehen.
Aber es gibt da noch etwas anderes:
Heinen-Esser ist vom Landtag über ihre Tätigkeit und Reisen während der Hochwasserkatastrophe befragt worden.
Da hat sie eindeutig gelogen.
SPD und Grüne mussten Ihr sogar drohen, sich die Flugdaten vom BKA zu besorgen, bis sie ihre Lüge eingestehen musste.
Wenn meine gewählten Vertreter*innen von Regierungsmitgliedern angelogen werden, dann ist für mich der Ofen aus.

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Okay, dann stimme ich zu, dass die Frau untragbar ist. Aber halt wegen des Lügens im Landtag, nicht wegen des Urlaubs selbst. Das Festhalten am Urlaub mag wie gesagt ein charakterlicher Mangel sein, aber mMn nicht genug für Rücktrittsforderungen. Das Lügen vor dem Landtag, um diesen charakterlichen Mangel zu vertuschen, ist hingegen klar ein No-Go.

(Erinnert ein wenig an die Causa Laschet… Nen Satz Hausarbeiten von Studenten zu verschludern ist nicht schön, kann aber tatsächlich mal passieren und wäre mMn kein allzu großes Problem, aber die erbärmlichen Versuche, das zu vertuschen, durch Zufallsnoten, Lügengeschichten und Beschuldigung der Betroffenen, eine Kampagne gegen ihn zu führen - das war das wirkliche Problem an der Sache…)

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