Richtlinie des Kanzlers: Wer hat gewonnen/verloren: FDP oder GRÜNE?

Sie schätzen nicht das Risiko als hoch ein, sondern die anfallende Schadenshöhe im Unfall-Falle als hoch.
Also z.B. das Risiko auf 1 zu 1Milliarde, die Schadenshöhe auf mehrere hundert Milliarden. Mehrere hundert Milliarden bekommen die Versicherer aber nicht bei den Rückversicherungen gedeckt, da auch diese nicht über das Kapital verfügen. Die Munich Re hat beispielsweise gerade einmal 31 Milliarden Eigenkapital.
Es gibt also keinen (Rück-)Versicherer, der die Schadenshöhe im GAU-Fall tragen könnte. Die einzige Instanz, welche über genügend Kapital verfügen, sind Staaten oder Zentralbanken.
Also sind Kapitalerhöhung der Versicherungsunternehmen, die Risikoübernahme durch Staaten oder eine Nicht-Versicherung bzw. Eigenversicherung die einzigen Optionen. Da die Eigenversicherung nach aktueller Gesetzeslage bei den geringen Eigenkapitalsummen der AKW-Betreiber nicht legal ist, müsste erst dieses Gesetz geändert werden. Dafür besteht Stand heute aber keine politische Mehrheit. Vielleicht ändert sich das mit sinkendem Wohlstand in den kommenden Jahren. (…)

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(…) Brennelemente können ca. 3,5-5 Jahre bei Vollast laufen. Durch die jährliche Revision ist es in Deutschland üblicherweise 4-5 Jahre.
Die 2020 im AKW Emsland eingesetzten Brennelemente haben also noch genügend Kapazität für einen über den Streckbetrieb hinausgehenden Leistungsbetrieb. Deshalb hat Olaf Scholz das auch so formuliert.
Warum der Umweltminister Lies dies nicht weiss oder wissentlich lügt sollte er beantworten. (…)

Also wenn du schon mit dem Duden argumentierst…

Grundsätzlich ist die Definition eines GAU bereits erfüllt, wenn ein Ereignis eintritt, welches die Sicherheitsplanung des AKW übersteigt und dadurch Schaden erzeugt. Diese Definition ist schnell erreicht (z.B. beim Three-Mile-Island-GAU).

Ein Super-GAU ist hingegen eben die Steigerung, bei der nicht nur ein oben genanntes Schadereignis eintritt, sondern die ganze Situation vollständig außer Kontrolle gerät (Tschernobyl, eventuell Fukushima).

Ja, sprachlich kannst du gerne argumentieren, dass es keine Steigerung von „GAU“ geben dürfte - aber dann dürfte der Begriff GAU auch wirklich nur beim aller, aller schlimmsten Fall - also quasi der Apokalypse - verwendet werden, weil es eben immer einen noch schlimmeren Fall geben kann.

So lange „GAU“ daher für pauschal für „die Sicherheitsvorkehrungen übertreffende Extrem-Störfälle“ verwendet wird, macht die Verwendung von Super-GAU als Steigerung dessen (z.B. durch die Anforderung, dass eine größere Landfläche langfristig nicht mehr nutzbar ist) durchaus Sinn, ob du es magst oder nicht.

Lies noch mal, was ich kritisiert habe. Das war nicht Japan, sondern Frankreich und Belgien, zwei Staaten, die es mit der Sicherheit auch durchaus Ernst meinen. Und dort zeigt sich eben, dass gerade die hohen Sicherheitsstandards, welche für den halbwegs sicheren Betrieb von AKW nötig sind, eben dazu führen, dass die AKW ständig außerplanmäßig ausfallen, was aktuell dazu führt, dass das Extrem-Atom-Land Frankreich Strom von Deutschland kaufen muss.

Und das würde in Deutschland kein Stück besser aussehen, wenn wir die alten AKW noch länger am Netz behalten würden.

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Das war 1979, 1986 und 2011.
Kleine Anmerkung. Die Wahrscheinlichkeit für einen GAU wird oft mit 1 in 10.000 Jahren pro Kraftwerk angegeben. 2020 waren weltweit 442 AKWs in Betrieb. 10.000/442 = 22,6, d.h. im langjährigen Mittel gibt’s alle 23 Jahre einen GAU irgendwo auf der Welt.
Das erste AKW ging 1954 in Betrieb. In den seitdem vergangenen 68 Jahren hatten wir bereits 3 GAUs, bzw. einen alle 22,6 Jahre. Wir können nur hoffen, dass der demnächst fällige vierte GAU nicht in Deutschland oder einem seiner Nachbarländer stattfindet.

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Schreckliche Vorstellung von interplanetarem Leben. Da wird doch selbst Elon Musk depressiv auf dem Mars! Es ist vielleicht doch besser, die Erde nicht ganz zu versauen. Ich stelle mir vor, dass der Ressourceneinsatz für solche Projekte (wenn überhaupt technisch machbar und für sehr wenige Menschen nutzbar) die Erde ein gutes Stück näher an den Kollaps brächte - sodass dann wirklich der Mars eine letzte Zuflucht für eine neo-feudale Elite wäre, die dann nach kurzer Zeit seelisch und körperlich eingeht. Das nur am Rande, ich will nicht vom Thema ablenken …

Wir hatten in Deutschland bereits einen Gau , müsst ihr mal genauer googel warum wir ein AkW nach einem Jahr schon wieder ausser Betrieb genommen haben :rofl::rofl::raising_hand_man::raising_hand_man:

war halt OST Deutschland… Dezember 1975

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Ist zwar richtig, nur wievielt Leistung kriegst du da noch raus wenn 2/3 abgebrannte sind?

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@ExMod Ich wäre dafür den Thread aufzusplitten, da es schon wieder in eine müßige AKW-Debatte mündet. Das eigentliche Thema war ja, für wen dieses Eingreifen von Scholz was bedeutet.

Ich bin da immer noch der Meinung, dass es den Grünen herzlich egal sein kann, da schlicht nichts neues gekauft wird und nur das Abschalten leicht verschoben wird. Es war ehr ein Ausweg für Lindner Populismus, der ihn nun zig Wahlniederlagen eingebracht hat. Außerdem war es ein klares Signal an alle Populisten, die mit dem Thema von den wahren Problemen ablenken. Die einzigen, die aus eigenem Verschulden wirklich diesen Streckbetrieb brauchen, sind Bayern und Ba-Wü. Ich würde den Streckbetrieb sogar an Auflagen koppeln zum wesentlich schnelleren Ausbau der Erneuerbaren.

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Danke, das sehe ich ebenso. Die Argumente zugeigentlichen Thema sind ausgetauscht bzw. werden jetzt überlagert von der Debatte über die Länge und Lebensdauer der Brennstäbe. Ich werde diesen Thread deshalb jetzt schließen. Vorschläge für neue Themen sind erwünscht - jetzt oder später.

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s. auch

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