Rhetorik in der Lage

André,

Du hörst und liest seit vielen Monaten all diese Informationen und hast Dich immer noch nicht entschieden, ob Du Dich impfen lässt? Weil Du das, was in inzwischen zig peer-reviewten Studien mit hunderten Millionen Menschen erwiesen wurde und was Dir von erwiesenen Fachleuten immer wieder verständlich aufbereitet wurde abwägst gegen die Aussagen von Freunden / Bekannten, die im medizinischen Bereich arbeiten und denen Du daher Vertrauen in ihre Kompetenz entgegen bringst?

Du kannst Dich morgen infizieren, und dann? Willst Du einer dieser lächerlichen Deppen werden, der dann im Krankenhaus gesteht, wie blöd er war, zu glauben, dass ihm schon nix passieren wird. Und willst Du auf dem Weg dahin, möglicherweise noch bevor bei Dir die Symptone einsetzen, noch andere infizieren?

Brauchst Du immer so lange, um Dich zu entscheiden? Selbst dann, wenn die Grundlagen für diese Entscheidung so eindeutig sind?

Und im größeren Zusammenhang gedacht: Mit dieser Haltung möchtest Du von der Gesellschaft wirklich ernst genommen werden?

Fraglos haben die meisten von uns irgendwann in ihrem Leben Entscheidungen zu treffen, die uns so schwierig erscheinen, weil sie bedeutend / folgenreich sind oder sein können. Oder weil wir uns mehr Informationen wünschen, die wir aber nicht bekommen können.

Diese Entscheidung gehört definitiv nicht dazu.

Auch in der LN266 sprecht ihr, Ulf und Philip, wieder durchgehend von Impf-Muffeln. Wikipedia definiert einen Muffel in dem von euch gemeinten Sinne als:
„Personen […], die einer bestimmten Sache gleichgültig oder desinteressiert gegenüberstehen“.

Ich habe einige Menschen im Bekanntenkreis, die sich nicht impfen lassen wollen. Aber auf keinen von denen trifft diese Beschreibung zu. Die beschäftigen sich im Gegenteil intensiv mit dem Thema.

Nach vielen Gesprächen komme ich zu dem Schluss, dass wir es hier häufig mit Ängsten zu tun haben. Die mögen zwar aus Sicht der Wissenschaft und der Bevölkerungsmehrheit unbegründet und irrational sein, aber das ist leider nun mal das Wesen von Angst. Diese Menschen suchen dann nach „Argumenten“, um ihre Angst zu begründen und werden da leider in Internetforen mit Fake-News schnell fündig.

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Auch die AfD-Vertreter glauben ganz sicher, im Sinne der Mehrheit zu handeln.

Ich finde das prinzipiell sehr zustimmenswert, was Du hier formulierst, insbesondere auch Deine Meinung zu den häufig gescholtenen Politikern, aber bei der AfD möchte ich Dir doch widersprechen.

Schau zum Beispiel mal hier rein:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-09/christian-lueth-afd-alexander-gauland-menschenfeindlichkeit-migration

Es ist in der AfD nicht unbekannt, dass sie Stimmen bekommen, wenn es Deutschland (gefühlt) schlecht geht und dementsprechend muss man auch ihre Handlungsweisen deuten. Wenn man sich das vor Augen hält, dann überrascht es mich zum Beispiel auch nicht mehr, dass die AfD bei mir im Wahlomat selbst hinter rechtsextremistischen Parteien wie der NPD, 3. Weg usw klar an letzter Stelle gelandet ist.

Da ist keine positive Kraft, diese Gesellschaft zu verbessern, nicht mal eine komplett fehlgeleitete, die AfD ist der blanke Zynismus.

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Aber schon auch etwas merkwürdig, dass diese Forderung immer nur einseitig erhoben wird. Dass man im Dialog bleiben soll, um die schreckhaften Impfverweiger:innen bloß nicht an die Rechtsaußen-Parteien zu verlieren, die ihnen eine neue Heimat bieten. Wenn aber, wie z.B. die Forsa-Umfrage nahelegt, ca. 75% der willentlich Ungeimpften ohnehin die AfD oder DieBasis wählen, dann gibt es erstens nicht mehr viele Menschen, mit denen man noch reden könnte, und zweitens wären die Ergebnisse der Bundestagswahl ein Hinweis darauf, dass die Gruppe derjenigen, die deshalb nach rechts abwandern, auch gar nicht größer wird. Mir scheint es auch andersrum viel naheliegender zu sein: Die betreffenden Menschen lassen sich nicht impfen, weil sie politisch ohnehin bereits am rechten Rand stehen. Und in jedem Fall: Die Wahl der AfD oder der „Basis“ wäre das genaue Gegenteil von „im Dialog bleiben“.

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Chrstian Drosten hat diese Woche folgendes dazu gesagt:

Der Berliner Virologe Christian Drosten hält es für falsch, wenn derzeit von einer „Pandemie der Ungeimpften“ gesprochen wird. „Wir haben eine Pandemie, zu der alle beitragen - auch die Geimpften, wenn auch etwas weniger“, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité der „Zeit“. „Die Delta-Variante hat leider die Eigenschaft, sich trotz der Impfung zu verbreiten.“ Schon nach zwei, drei Monaten beginne der Verbreitungsschutz der Impfung zu sinken. „Und wir haben ganz viele Menschen gerade in den relevanten Altersgruppen, die schon im Mai oder im Juni geimpft worden sind. Die verlieren jetzt allmählich ihren Verbreitungsschutz, und sie werden immer mehr.“

Die Aussage ist also so nicht zu halten. Wir tragen alle zur Verbreitung bei, explizit mit der sich durchsetzenden Delta Variante. Warum man unter dem Aspekt auf Testen freiwillig flächendeckend verzichtet ist nur monitär zu erklären.

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Sehr gut. Und genau das tun wir hier. Finde ich gut!

Einführung von 2G (hoffentlich mit „plus“), Einführung von berufsbezogenen Impfpflichten, Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Solange ich die Argumente der Impfskeptiker nicht nachvollziehen kann (und ich gebe mir wirklich Mühe!) würde ich all das befürworten. Ja, das wird die existierende Spaltung zementieren und vergrößern: Aber aus meiner Sicht ist es nicht die Politik die Spaltet, sondern die Impfskeptiker, die uns Geimpften immer noch keinen guten Grund für ihre „individuelle Entscheidung“ liefern können.

Natürlich nur ungern. Und zwar nicht, weil dann der Wirtschaft Umsatz entginge (würde ja nur in den Online-Bereich geshiftet). Sondern weil wir eigentlich niemand ausschließen wollen. Aber wer auch mit 2G oder Impfpflicht sich der Impfung verschließt, schließt sich selbst aus.

Klingt wie eine Drohung. Ist aber vermutlich so nicht gemeint.

Meine Hypothese: Diese Wähler haben wir zum großen Teil ohnehin verloren. Dazu mehr hier:

Und: Wenn Politiker sich von max. 20% der Bevölkerung zu einer Politik erpressen lassen, die schlicht sehr, sehr unvernünftig ist, dann gute Nacht …

Christian Drosten, Gott hab ihn selig, hat allerdings auch diese Woche gesagt, dass in gut durchimpften Populationen z.B. des europäischen Südens (Portugal, Spanien) oder in Populationen, die bereits verlustreich stark durchseucht wurden und gleichzeitig die älteren Anteile gut immunisiert haben (UK), das Virus in diesem Winter voraussichtlich die bestehenden Impflücken schließen wird, sodass die Pandemie im nächsten Jahr vorbei sein wird.

Die Unterschiede bei der Inzidenz und hinsichtlich der Belastung des Gesundheitssystems zwischen der geimpften und der ungeimpften Population sind extrem. Dazu kommen die Unterschiede bei der Dauer und der Stärke der Infektiosität. Ob man nun von einer Pandemie aller oder nur der Ungeimpften spricht ist letzthin kaum relevant, der Punkt ist: Die Verbreitung des Virus bei der ungeimpften Population ist so hoch, dass selbst die Impfstoffe nicht ausreichen, um die geimpfte Bevölkerung ausreichend zu schützen. Würde das Virus nur noch oder vor allem zwischen Geimpften übertragen, dann gäbe es zwar individuell immer Durchbruchsinfektionen und Behandlungsbedarf, diese würden sich aber schlicht nicht mehr so hochrechnen, dass sie eine ganze Gesellschaft lahmlegen.

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Was möchte der Autor uns sagen? Polemik? Ironie? Oder ist Herr Drosten kürzlich verstorben?

Der restliche Beitrag geht einfach nicht darauf ein, dass die Geimpften sehr wohl und deutlich mehr als früher angenommen zum Infektionsgeschehen beitragen. Stattdessen wird mal wieder das Tor verschoben (Intensivbettenbelegung, Durchseuchung angeführt, die man ja offensichtlich hier nicht haben wollte, etc.)

Gehen Sie doch bitte auf die Frage ein, wieso wir hier das Testen eingestellt haben, obwohl wir wissen, dass Geimpfte das Virus weiter verbreiten. Wieso erlauben wir Massenveranstaltungen mit 2G, die hinterher mit 20% Infizierten auffällig werden?
Nur Beispielhaft hier Münster, gab es auch anderswo:

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Ängst wie Emotionen sind nicht per se irrational. Diese seltsame Dualität kann man doch endlich mal begraben. Die Forschungen zu Diskursen, insbesondere zu verschiedenen Diskriminierungsformen und den entsprechenden rethorischen Delegitimierungsstrategien Strategien, wie tone policing oder Gaslighting drücken doch genau das aus. Der Ausgangspunkt oder die Basis der Emotionen bzw. Ängste ist was zur Debatte steht und deren Irrationalität konstruiert. Deswegen wird ja auch weiter oben recht verzweifelt nach einem rationalen Kern innerhalb dieser Ängste gesucht. Die Ausgangspunkte sind bei einem Großteil der Impfgegener nun mal Verschwörungstheorien und Antisemitismus. Der Verweis auf irrationalität sollte nicht dazu führen Impfgegner zu infantilieren damit von ihrer Verantwortung für ihre Aussagen zu befreien und entsprechend sollte man einen „ruhigen und netten“ Dialog nicht so glorifizieren. Diese Problem gabs schon vor der Coronapandemie und das wird es auch noch geben, wenn die Leute sich geimpft haben werden.

Hinzu kommt die Frage warum denn die Emotionen der Impfgegener legitimer sein sollen als jene der Geimpften?

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Guten Appetit:

Wieviele dieser Rückrufe waren Dir bekannt?
Wieviele sind wohl durchs Raster gefallen und niemandem aufgefallen?
Wieviele werden von einer gewinnorientierten Wirtschaft verschleiert, von geheimen Mächten gar mit Drohungen und Bestechungsgeldern aus der Welt geschafft?

Ich lese hier einen gewissen Trotz heraus und ein „Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt.“
Da frage ich mich schon: Wer wählt eine Partei, von der er glaubt, dass sie anderen schaden wird, womöglich sogar aus der Intention: Das Programm interessiert mich gar nicht, aber ich kann meinen Nachbarn damit ärgern. Ein seltsames Demokratieverständnis, das da zum Vorschein kommt.

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Dass es sinnvoll sein könnte, Drosten ganz zur Kenntnis zu nehmen und sich z.B. anzuhören, was er im Corona-Update-Podcast sagt und nicht einzelne Zitate hervorzuklauben, denen man dann Aussagen zuschiebt, die Drosten so nicht gesagt hat und auch nicht vertreten würde. Drosten sagt diese Woche zum Beispiel: Testen ist gut und richtig, aber letztlich hilft die Fokussierung darauf in der aktuellen Situation auch nur bedingt weiter: Ohne konsequente Impfung und Booster-Impfung bringt es auch nicht viel.

Ursprünglich ging es ja um die Verbreitung des Virus und da sollte man angesichts der Unterschiede bei den Inzidenzen einfach aufpassen, nicht in false-balance-Narrative zu geraten, die Durchbruchsinfektionen größer machen, als sie eigentlich sind. Der von Ihnen verlinkte Artikel vertritt dann ja auch eher die These, dass solche Ausbrüche wie in Münster weder für das Gesundheitssystem noch für das Infektionsgeschehen ein großes Problem darstellen - und 2G-Veranstaltungen zumindest sicherstellen, dass hinterher die Umgeimpften nicht mit der Trage rausgekarrt werden müssen.

Und klar: Je mehr man testet, desto besser ist es, bei Geimpften und Ungeimpften. Je weniger Menschen der Meinung sind, sie müssten gerade auf Karnevalsveranstaltungen oder in Discos abhängen, desto besser. Je mehr Menschen immer und überall FFP2-Masken tragen, desto besser. Aber das sollte doch ohnehin allen klar sein.

Bitte mach den Torpfosten, an dem du lehnst nochmal expliziter, ich möchte ihn nicht falsch verstehen. Weil Geimpfte auch infiziert und infektiös sein können braucht es die Impfung nicht? Also das „ich will nicht, weil es nicht 100 % ist Argument? Das wird ja von @less_ink durch das Drostenzitat aufgegriffen.

Oder geht es dir um eine reine Begriffskritik „Pandemie der Ungeimpften“? Inwieweit ändert das die aktuelle Situation oder das, was daraus konkret für den kommenden Winter folgen muss?

Das Thema kostenlose Tests kann man kontrovers diskutieren, aber falls du aus der aktuellen Folge mehr als das von dir eingangs eingebrachte Zitat gehört hast, weißt du ja, dass die uns jetzt akut auch nicht mehr retten. Die Abschaffung war vermutlich ein Fehler. Dieser lässt sich durch die Wiedereinführung wohl nicht schnell genug ausbügeln. An einem konsequenten Schluss der Impflücken kommen wir so oder so nicht vorbei.

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Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Wir müssen so viele Menschen impfen wie möglich. Aber sämtliche Tests sein zu lassen und mehr oder minder alle Auflagen für Veranstaltungen auf Vor-Pandemie-Stufe zurück zu fahren, halte ich in der aktuellen Lage eine fürchterliche Fehlentscheidung. Ja, die meisten Geimpften werden durch die Impfung hoffentlich einen einigermassen glimpflichen Verlauf haben, aber infektiös und damit ebenso Treiber der Pandemie sind sie eben auch. Es gibt bei diesem Thema kein Schwarz und Weiss zwischen Impfverweigerern und Geimpften, sondern Dunkel- und Hellgrau.

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Was aber völlig egal wäre wenn sich alle impfen lassen würden. Sollen sich doch geimpfte Mild infizieren, das ist kein Problem.

Das Problem sind die grundlosen Weigerer. Diese Menschen fördern Mutationen und belasten sinnlos das Gesundheitssystem. Ich finde es auch ehrlich gesagt nicht richtig Operationen wegen dieser Verweigerer zu verschieben, denn es gibt einen Weg das zu vermeiden. Warum müssen dafür andere wieder mal zurück stecken?

Das ist aber dennoch kein Vertrauen in das einzelne Produkt, sondern eher in das System aus Supermärkten, Produzenten, Zulassungsbehörden für Inhaltsstoffe und Verfahren, etc. pp. Warum das nun ausgerechnet bei den COVID19-Impfstoffen nicht gegeben ist, während die übergroße Mehrheit der Impfzögerer/Impfverweigerer ansonsten wohl ein weitgehend normales Leben führt und sich dabei auf alle möglichen Personen, Unternehmen und Behörden verlässt, ich kann es nicht verstehen.

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Dann nennen Sie uns doch bitte diese „plausiblen Argumente“. Ohne diese lässt sich Ihr Kommentar nämlich sehr leicht und ohne unzulässige Vereinfachung zusammenfassen: Sie schwurbeln.

Davon unabhängig habe ich auch schon aus dem Freundes- und Bekanntenkreis mitbekommen, dass gerade aus der medizinischen Community (Landärzte, Pfleger, etc.) ziemlich viel Skepsis bzgl. der Impfung verbreitet wird. Alle diese Leute, die ich kenne, haben sich aber spätestens dann impfen lassen, als der geliebte Sommerurlaub davon abhing. So groß können die gesundheitlichen Bedenken ja nicht gewesen sein.

Ich denke bei diesen Personen überwiegt die Sorge, eine Impfung zu empfehlen und im Nachgang dann für eventuelle, schwerwiegende Nebenwirkungen verantwortlich gemacht zu werden. Meiner Meinung nach kommen diese Menschen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht nach.

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Da finde ich es doch erfrischend (und für sie selbst auch ernüchternd), dass AFD-Frontfrau (m/w/d) Alice Weidel nun selbst vom Corona-Virus infiziert wurde - sie ist ja auch überzeugte Impfgegnerin. Vielleicht hilft es gegen die Abwanderung von „Wahlberechtigten“, die zur AFD oder Basis strömen ?!
Im Übrigen - da bin ich mir des spalterischen Potenzials der Aussage ganz bewusst - fände ich es völlig in Ordnung, wenn vorsätzliche Impfgegner/-skeptiker/-verweigerer/-ignoranten/"-keine-Zeit-habenden" etc. bei der Priorisierung von Behandlungen in Kliniken im Erkrankungsfall eben nicht prioritär die Intensivbetten zu belegen hätten, sondern dies denjenigen Menschen vorbehalten bleibt, die sich im Vorfeld auch bereits solidarisch mit der übergroßen „Restbevölkerung“ gezeigt haben. Warum sollten die ihre eigenen notwendigen Operationen ggf. verschieben lassen müssen wegen Leuten, denen der Schutz der Mitmenschen ihrerseits völlig wurscht ist ?

Ein Beitrag wurde in ein neues Thema verschoben: Psychologie der Impf-Skepsis

Ich finde in der Lage wurde sachlich an Corona und damit verbundenen Themen herangeführt.

Über Themen schneller und sortierend/urteilend hinweg zu gehen, die in älteren Folgen bereits erörtert wurden, halte ich für sinnvoller als noch mal alles aufzurollen - wer die Aussagen verstehen will muss eben noch mal nach hören.
Nach hören sollte der der sich unverstanden fühlt.

Wer eine andere Meinung hat, sollte erst mal herausfinden wie jemand anders zu seiner Meinung kommt, bevor er sich beleidigt abwendet. Ich wollte nie Erwachsen sein, aber hier unterscheidet es sich eben das erwachsene vom kindlichen Verhalten.

Ich bin ein Mensch, menschlich, leidenschaftlich, emotional, nicht fehlerfrei und andere dürfen das auch sein.

Wenn jemand zwei Jahre später zu einem Thema einsteigt, dann kann er auch zwei Jahre in der Berichterstattung zurück gehen, wenn er sich abgehängt fühlt.

Vielleicht macht es daher auch mehr Sinn sich stärker anderen Themen zuzuwenden und auf bestehende Folgen eindringlich zu verweisen.

Ich komme nochmal auf die Rhetorik zurück, denn das war ja die sehr gute Idee von @turnthepage . Mehr Schwarz-Weiß als in der aktuellsten Lage geht nicht, und das war ich eigentlich früher so nicht von den beiden gewöhnt:
„Die ganze Debatte, die wir jetzt haben […], all das wäre vom Tisch, wenn diese 15 Millionen Ungeimpften endlich mitmachen würden“
Außerdem: „Wir leben in einem Land, in dem nach wie vor Restriktionen gelten […], und all das nur, weil ein paar Leute sich weigern, sich impfen zu lassen, und zwar – wie gesagt, ohne dass es dafür rational nachvollziehbare Gründe gibt.“
Es mag ja sein, dass eine Diskussion über die Richtigkeit des Impfens tatsächlich unrelevant ist, denn natürlich sprechen alle Fakten dafür und „false balance“ wäre auch gefährlich. Aber sehr wohl geht es darum, wie wir mit den restlichen Ungeimpften umgehen – stellen wir sie als die einzigen Schuldigen, die Sündenböcke für alle Probleme des Gesundheitssystems, dar? Schließen wir sie aus den grundlegendsten Bereichen der Gesellschaft aus (Friseure, Öffis…? Wie @turnthepage schreibt, wo ist da die Grenze?!)? Oder betrachten wir das ganze differenzierter und erwähnen, dass natürlich auch die Geimpften zur Hospitalisierungsrate signifikant beitragen?
Es war schon immer extrem naiv, zu glauben, dass wir einfach so eine Impfquote von 90 Prozent oder höher in einer freien Gesellschaft erreichen können. Da das nicht geht, müssen wir uns genau überlegen, wie weit man als Gesellschaft gehen kann, um den Druck zu erhöhen und wo die rote Linie überschritten wird.

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