Ich stelle immer wieder fest, dass bei öffentlichen Gütern eine komplette Ressourcenverschwendung stattfindet.
Bei uns im Landkreis gibt es die Regel, dass z. B. an unserer Schule (aber auch in anderen öffentlichen Gebäuden) beispielsweise alle alten Beamer, obwohl noch voll funktionsfähig, ersetzt werden sollen, damit alle Räume dieselbe Ausstattung haben.
Soweit so halb-sinnvoll, aber die alten Beamer dürfen nirgends weitergegeben, sondern nur verschrottet oder eingelagert werden. Selbst die Grundschule nebenan im selben Landkreis darf diese Beamer nicht nutzen.
Dies erscheint mir so sinnbefreit, dass ich gar nicht aufhören kann mich darüber aufzuregen.
Gibt es solche Fälle auch in anderen Bundesländern als Rheinland-Pfalz und ist dies ein Gesetz was lokal oder bundeslandübergreifend umgesetzt wird?
Ich freue mich über weitere Beiträge und ggf. einen Bericht in der Lage.
Weiterführende Schulen sind in RLP in der Trägerschaft der Kreise, Grundschulen in der Trägerschaft der Verbandsgemeinden. Auch wenn die Grundschule im selben Kreis liegt, ist also eine völlig andere Gebietskörperschaft zuständig. Der Beamer müsste also den Eigentümer wechseln.
Das soll das nicht entschuldigen, erklärt aber vielleicht, warum es da Probleme gibt.
Ein Verkauf an andere Eigentümer ist vermutlich nicht möglich, weil der Kreis damit auch Gewährleistung übernehmen müsste. Oder irgendein ähnlich bürokratisch-haftungsrechtlicher Grund.
Interessant wäre es vielleicht, hier die Möglichkeit der Spende an gemeinnützige Organisationen zu schaffen. In den USA gab es lange ein Programm durch das lokale Polizeibehörden sehr günstig/umsonst ausgesondertes Material des Militärs beziehen konnten. Das ist natürlich ziemlicher Blödsinn, aber eine Weitergabe aussortierter Technik der Kommunen und Behörden an gemeinnützige Organisationen oder andere Gebietskörperschaften wäre vielleicht sinnvoll.
Obwohl das natürlich nicht lange dauern wird, bis daraus irgendein Skandal entsteht und dann ist das Wehklagen auch wieder groß.
Lieber pet,
stimmt, sowas hatten die Hausmeister mir berichtet.
Ich glaube das Problem lag neben dem Eigentümerwechsel darin, dass der Kreis keine Gewinne bzw. Geldeinnahmen machen darf.
Ich versuche mal die Sache mit der gemeinnützigen Organisation herauszufinden. Denn es geht mittlerweile auch um jede Menge PCs, Bildschirme und iPads.
So kann es aus meiner Sicht auf jeden Fall nicht weitergehen.
Es ist ja im öffentlichen Bereich kein Geheimnis, dass die Budgets entweder nicht reichen, oder - falls mal Geld über ist - es sinnlos verbraten wird, damit es ja nicht gekürzt wird. Das Problem ist, dass das System eine Einrichtung „bestraft“, wenn sie mal ein Jahr weniger Geld ausgibt, weil das haushälterisch einfach besser zu planen und nachzuhalten ist, als eine bedarfsgerechte Steuerung. Dabei ist ja jedem klar, dass ne Einrichtung eigentlich besser aufgestellt wäre, wenn sie ein jahr mal mehr investieren dürfte und mal weniger.
Das entschuldigt das bescheuerte System selbstverständlich nicht, ich wollte nur drauf hinweisen, dass diese Art der geförderten Verschwendung so alt ist, wie sie Haushaltsregeln der BRD. Wird sich kaum was dran ändern lassen.