Es geht mir hierbei vorallem um die Wertung von verschiedenen Eigenschaften.
Jurnalist:innen und Politiker:innen sind meist studiert. Dazu müssen die Ansprüche von Lehere:innen und Professor:innen erfüllt werden, die ihrerseits auch studiert haben. Dabei geht es vorallem darum Wissen aufzunehmen und in einer (für die Bewertenden) logischen Art in der Prüfung abzurufen.
Meine These ist, dass sich damit an den Unis eine Repruduktion von bestimmten Ansprüchen entwickelt hat. Dabei wird nicht mehr Überprüft ob diese Ansprüche wirklich sinnvoll für den späteren Job sind, sonder repruduzieren sich meist unterbewusst.
Beispielsweise sind Verfahren oft komplex. Seitenlange Anträge mit juristischer Fachsprache müssen durchgearbeitet werden, um eine gewisse Leistung zu erhalten oder eine Förderung zu beantragen.
Ob das wirklich die effizienterste Art ist Dinge zu organisieren wird nicht hinterfragt, solange man selbst gut damit zurechtkommt.
Und das muss man niemandem vornehmen, denn jeder geht unterbewusst immer erst einmal von sich selbst als Standart aus.
Wenn etwas für kluge Menschen einfach zu verstehen ist, ist es eben einfach zu verstehen.
In unsere Gesellschaft brauchen wir jedoch nicht nur diese eine Fähigkeit, sonder die Kombination von vielen verschiedenen Stärken. Genauso Menschen die abstrackt Probleme mit viel Hintergrundwissen durchdenken können, als auch Menschen die praktische Fähigkeiten haben und nicht viel reden, sondern anpacken. Diese Mischung macht uns stark und erfolgreich.
Da Jurnalist:innen jedoch selbst auf der Bildungsbürgerseite stehen, messen sie oft dieser Fähigkeit zu viel Bedeutung zu.
Dabei sind viele Problem beispielsweise in der Energiepolitik die hohe Komplexität von Planungsverfahren und das es zu wenige Installationskräfte gibt.
Das Problem kann man gut an einem Beamtenwitz deutlich machen:
Was braucht man um einen Baum zu fällen?
Eine Genehmigung.
Dieser Witz zeigt, dass man immer Probleme aus seiner Perspektive sieht. Der Job des Beamten ist eben die Genehmigung, wobei sich der Holzfäller um die Kettensäge kümmern muss.
Wenn jedoch Menschen die sich besser mit Sägen als mit Paragraphen auskennen die ganze Zeit vorgeführt werden, indem man ihnen Probleme mit komplexen Anträgen macht und ihnen die Schuld gibt, dass sich damit nicht zurechtkommen, kann man sich als Beamter zurücklehnen und über den Mangel des anderen lachen.
Ich glaube einfach, dass die Debatte anders geführt werden würde, wenn in Redaktionen beim Thema Energiewende auch Elektriker:innen und KFZ-Mechatroniker:innen mit im Team sitzen würden.
Da würde es viel mehr darum gehen, dass Beispielsweise Autohäuser und Werkstädten viel weniger Geld mit Elektroautos verdienen können und es bei der Errichtung von Wallboxen viele kleine Probleme gibt, die das ganze unnötig teuer machen.