Rentenversicherung leider unterkomplex dargestellt

Ja, das ist ein komplexes Theme in dem auch viele Missverständnisse unterwegs sind.

Erstmal gibt es DREI Systeme. Es gibt die staatliche Pension für Beamte. Es gibt die Rentenversicherung für abhängig beschäftigte Mitarbeiter und es gibt in vielen klassisch freiberuflichen und gut bezahlten Tätigkeiten (Anwälte, Apotheker, Wirtschaftsprüfer …) berufsständische Absicherungen. Dieser dritte Zweig entzieht der Rentenkasse eine durchaus große Zahl an starken Beitragszahlern.

Dann spielt für die Rentenkasse die Alterspyramide der deutschen Staatsbürger nur indirekt eine Rolle. Das entscheidende ist die Zahl der Beitragszahler. Da gibt es zwar einen Zusammenhang aber der ist bei weitem nicht so direktproportianal, wie man glaubt.

Dann bekommt die Rentenkasse die Steuerzuschüsse nicht oder nicht primär, weil Beitragszahler fehlen sondern vor allem als Ausgleich für Leistungen, die sie erbringt, die nicht mit Beiträgen gekoppelt sind. Die Frage der DDR-Renten wurde z.B. so gelöst. Hätte man auch anders lösen können.

Und schließlich ist das Kapitel „ihr müsst eich halt privat absichern“ ein ganz eigenes Thema, wenn man die Haushalte mit statistischem Normaleinkommen anschaut. Da ist u.a. wg. der Imobilienpreisentwicklung immer weniger Luft für Absicherung.

Ja, ihr hab ein komplexes Thema aufgegabelt. Aber leider seid ihr in den gängigen Stereotypen stecken geblieben, die auch mein Bankberater erzählt, wenn er eine Rentenversicherung verkaufen will.

Dazu zählt auch die unausgesprochen durchklingende Grundannahme, dass das Pensionsfondmodell dem Generationenvertragsmodell überlegen ist. Aber das ist ein eigenes Thema.

Aber trotzdem: tolles Format und meisten sehr gut, die Lage.

Grüße

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