Daß die Renten auch im wirtschaftlichen Abschwung nicht sinken hat auch einen konjunkturpolitischen Faktor. Rentner geben ihr Geld typischerweise aus und sparen es nicht. D.h. wenn man in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage die Renten kürzen würde, würde man den Konsum bremsen und das wäre kontraproduktiv.
Durch dieses Regelung (nicht sinken und Nachholfaktor) wird der Konsum ein bißchen azyklisch geführt und stabilisiert das System.
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Das begründet, warum Renten nicht sinken - aber für das Aussetzen des Nachholfaktors sehe ich immer noch keinen überzeugenden Grund. Ganz im Gegenteil wäre doch eine weniger starke Erhöhung im Aufschwung gerade eine antizyklische Maßnahme, um die Belastung der jüngeren Generationen zu begrenzen.
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Vielleicht sollte man überlegen, ob die Deckelung des Beitrags Sinn macht. In der Schweiz schreibt die Rente (bei uns AHV) noch schwarze Zahlen. Ein zentraler Grund (neben anderen Faktoren) ist der gleichbleibende und nach oben unbegrenzte anteilsmässige Beitrag in die Rentenkasse. Also, egal ob man 10’000 oder eine Million verdient. Es sind immer 5.3% des Lohns für den Arbeitnehmer und 5.3% für den Arbeitgeber, und zwar für alle ab 17 Jahren.
und Kompliment an das LdN-Team: Ich fand es sehr objektiv, dass auch so ein Thema kritisch beleuchtet wird.
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Die Schweiz erlebt weiterhin eine hohe Zuwanderung von Menschen im erwerbsfähigen Alter. Demographisch laufen sie daher Deutschland um ein, zwei Jahrzehnte hinterher. Das ist der wesentliche Baustein für ein funktionierendes Altersvorsorgesystem.
Die Botschaft des Koalitionsvertrags dazu is übrigens klar:
"Wir werden den sogenannten Nachholfaktor in der Rentenberechnung rechtzeitig vor den Rentenanpassungen ab 2022 wieder aktivieren und im Rahmen der geltenden Haltelinien wirken lassen. So stellen wir sicher, dass sich Renten und Löhne im Zuge der Coronakrise insgesamt im Gleichklang entwickeln und stärken die Generationengerechtigkeit ebenso wie die Stabilität der Beiträge in dieser Legislaturperiode. Wir wollen Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner im Bestand umsetzen" (S. 76)
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