Reiche werden in der Krise reicher

Hallo,

es mag stimmen, dass Reiche in der Kriese reicher werden. Aber als Beleg hierfür zu nennen „Wer eine Million Euro rumliegen hat und diese vor ein paar Monaten in Aktien investiert hat hat nun 15% mehr“ ist doch Populismus.

Die Meisten die „Reich“ sind, werden vor der Krise schon massiv in Aktien oder Unternehmen investiert gewesen sein. Dadurch haben sie in der Krise verloren und danach einen Teil ihres Verlustes in den vergangenen Monaten kompensiert.

Dass ein solcher Spruch vom SPD Vorsitzenden kommt, mag ich noch verkraften. Aber die Journalisten sollten doch objektiv sein.

Gruß,
Hendrik

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Naja, fachlich stimmt die Aussage aber. Jede Krise, und diese besonders, lassen die Aktienkurse fallen. Wir haben diesmal enorme Kursverluste gehabt. Wer nun nicht panisch verkauft hat und noch investiert hat muss nur noch warten bis sich das Geld von selbst vermehrt. Je mehr investiert werden kann, desto mehr bekommt er raus. Wer eh schon wenig hat wird auch nicht investieren egal ob es gewinne gibt oder nicht das ein eventueller Verlust zu schwer wiegen würde. Derjenige der eine Mio oder mehr investieren kann, kann auch meistens den Verlust verkraften.
Krisen sind zum Geld verdienen da, denn es geht danach immer wieder rauf.

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Hallo,

es bleibt Populismus („von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen“). Nur weil es „fachlich stimmt“ schließt das ja nicht aus, dass es sich um Populismus handelt.

Wenn man deiner Argumentation folgt, kann man am Aktienmarkt nur gewinnen. Man muss nur warten. Ich denke, das ist nicht richtig.
Vielmehr ist es so, dass Risiko und Chance stets in der Waage sind. Wer etwas wagt, kann gewinnen oder verlieren. Die Risikofreudigkeit wird belohnt.

Wie auch immer: es ist besonders populistisch den hypothetischen Fall zu nennen, dass jemand gerade am Tiefpunkt (ich erinnere mich nicht an das genannte Datum) gekauft hat (und vor der Krise keine Aktien hatte). Dieser habe (ich glaube) 30% Gewinn gemacht.

Ganz ehrlich: Mich würde wundern, wenn es weltweit auch nur eine einzige Person gibt, die vor dem Crash keine Aktien hatte und der dann beim Minimum gekauft hat.
Und wer vorher halt schon Aktien hatte, hat eben keine 30% Gewinn gemacht - sondern vorher reichlich Verlust.

Somit halte ich die Aussage nicht nur für Populistisch, sondern auch für fachlich falsch.

Gruß,
Hendrik

Gruß,
Hendrik

Auch wenn ich Deiner sonstigen Argumentation folge, in dem Punkt hast Du denke ich unrecht. Genau so einfach ist es, es will nur niemand wahr haben.

Zu viele Leute denken bei Aktien immer an Kurszockerei und halten es deshalb für riskant. Wer sich aber von dem Gedanken „schnell reich werden“ und „Gewinne aus Trading“ löst und stattdessen einen Teil seines Einkommens in die Teilhabe an Unternehmungen steckt wird eben auch von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren ohne direkt von seiner Arbeit abhängig zu sein. Im Grunde muss man nichts anderes tun als stetig und geduldig einen Teil des Einkommens auf die Seite zu legen.

Gruß
Kite

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Oder mit anderen Worten: Losgelöst von Kursschwankungen ist es eine Geldumverteilungsmaschine von Leuten die arbeiten zu Leuten die nicht dafür arbeiten.

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Hallo,

auch wenn es jetzt ideologisch wird:
Der Aktionär ist Teilhaber des Unternehmens. Somit arbeiten die Mitarbeiter für den Aktionär. Richtig.
Ich bin auch Angestellter. Ich bin froh, dass ich nur Angestellter bin und nicht das Risiko tragen muss, das mein Chef trägt. Ich finde es nur fair, dass er mehr verdient.
In unserer Gesellschaft wird Risikobereitschaft belohnt. Ich halte das für richtig, denn sonst würde niemand ein Risiko eingehen.

Gruß,
Hendrik

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@Kiteamangu
Ja, im langfristigen Mittel steigt der Aktienmarkt mint 4-6% pro Jahr und der von Dir genannten Strategie folge ich. Damit gehe ich ein Risiko ein. Ich hoffe, es wird belohnt.

Das Ganze (und das sage ich nicht dir, denn du siehst es ja genau so) hat aber nix mit „Reiche werden durch die Krise reicher“ zu tun.

Gruß,
Hendrik

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Das klassische Argument aus einer Opferrolle heraus. Leider verändert eine Opferrolle Dein Denken und Du übernimmst keine Verantwortung mehr für Dein Leben. Genau da liegt öfters mal das Kernproblem bei Leuten die meinen benachteiligt zu werden.

Gruß
Kite

Das haste sehr gut zusammengefasst hundertprozentige Zustimmung. Ich bin auch gerne angestellt und mir reicht Wohlstand, ich brauche keinen Reichtum. Und dieser Neid auf „die da oben“ bringt einen halt auch nicht weiter im Leben.

Obwohl ich eine gewisse Teilhabe am Wohlstand für die gesamte Bevölkerung als Mindeststandard sehen würde, der in einer sozialen Markwirtschaft zwingend notwendig ist. Das läuft in Deutschland seit längerer Zeit leider in eine ganze falsche Richtung. Insofern kann ich den Frust vieler schon auch verstehen.

Gruß
Kite

Achso. Wenn man seinen Lebensunterhalt mit ehrlicher Arbeit bestreitet, statt als Schmarotzer, dann ist man also deiner Ansicht nach ein Opfer? Danke für die Aufrichtigkeit.

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Das unternehmerische Risiko tragen im Grunde stets alle Beteiligten. Geht das Unternehmen insolvent, ist auch dein Arbeitsplatz futsch. Du trägst sehr wohl das Risiko mit.

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In die Opferrolle hast Du Dich selbst begeben, auch mit diesem Kommentar wieder. Du klagst mich an ich würde schlecht über Dich urteilen, dabei hast Du das Urteil gesprochen nicht ich. Genau das meinte ich!

Hallo,

nein. Was @Kiteamangu geschrieben hat ließe sich höchstens so interpretieren:
„Wenn man seinen Lebensunterhalt mit ehrlicher Arbeit bestreitet und der unzureichende Lebensstandard zu einem Neid auf „die da Oben“ führt
dann begibt man sich in eine Opferrolle? Dies führt dazu, dass man seine Situation eher akzeptiert als daran zu arbeiten diese zu ändern.“

Ich habe das Gefühl, dass deine Interpretation eine bewusste Fehlinterpretation ist.

Gruß,
Hendrik

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Äh, whut? Ich hab nichts weiter getan als einen wirtschaftlichen Zusammenhang zu beschreiben, den vermutlich niemand ernsthaft bestreiten können wird. Sag doch einfach, dass du es eben vollkommen in Ordnung und gerechtfertigt findest, dass die Dinge so sind wie sie sind, statt dich als Hobbypsychologe zu betätigen und irgendwelche lachhaften Ferndiagnosen über wildfremde Leute zu erstellen.

Du solltest nicht gleich von dir auf andere schliessen. Hast du eine Quelle, die darauf hinweist, dass es so eine Opferrolle gibt und die hinderlich ist?
Fakt ist - es gibt Menschen die nicht arbeiten und dabei reicher werden. Oftmals arbeiten die natuerlich irgendwas, der Mensch sucht ja was zu tun im Leben.

Lediglich das Risiko einer Insolvenz trage ich mit. Ich verliere dabei lediglich meinen Job.
Der Inhaber des Unternehmens oft sein ganzes Vermögen.

Gruß,
Hendrik

Es tut mir leid, aber ich finde Deine Diskussionskultur wirklich gruselig. Ich glaube nicht das Deine provozierenden Zweizeiler viel zu einer sachlichen Diskussion oder einem Erkentnissgewinn beitragen können. Entweder verstehst Du mich absichtlich falsch, was ich als wenig hilfreich empfinde wenn eine Diskussion mehr sein soll, als auf den Anderen drauf zu klopfen. Oder Du verstehst es wirklich nicht, dann solltest Du besser nachfragen, statt das Framing auszubauen und beginnen Strohmänner zu bauen. Tut mir echt leid, ich denke das führt hier zu nichts mehr.

Nun das aktuell viele politische Akteure mit einer selbst zugeschriebenen Opferrolle arbeiten, sollte Dir hoffentlich schon aufgefallen sein. Das wird ja aktuell in allen Medien viel diskutiert.

Ganz stumpf Lebenserfahrung und Westentaschenpsychologie. Da braucht man ja wohl keine Studien dafür, das es einen Unterschied macht ob Du Dich den Schwierigkeiten im Leben stellst oder in Selbstmitleid zerfliesst und dass es einen Unterschied macht ob man mit dem zufrieden ist was man hat oder immer nach mehr (dem Unerreichbaren?) strebt.

Korrekt! Dem würde ich nie wiedersprechen.

Gruß
Kite

Da ist was dran, der Unternehmensbesitzer hat mehr zu verlieren! Dabei aber nicht vergessen: Er ist bei Normalbetrieb aber auch der einzige Gewinner. Das ganze Unternehmen existiert nur zum Zweck der Kapitalvermehrung für den Inhaber. Er setzt „sein ganzes Vermögen“ nur deshalb dem Risiko der Marktkräfte aus: Weil er darauf hoffen kann, aus fremder Arbeit mehr Geld für sich zu machen als er vorher hatte.
Der Unternehmer hat dabei aber die Wahl, wieviel seines Vermögens er diesem Zweck vermachen will. Und wie genau. Du hingegen bist vom selben Risiko betroffen, ohne irgendwas entscheiden zu können.

Lediglich. Als würde daran nicht deine gesamte Existenz hängen, vielleicht noch die deiner Familie dazu. Genau mein Humor!

Es mag stimmen, dass Reiche in der Kriese reicher werden. Aber als Beleg hierfür zu nennen „Wer eine Million Euro rumliegen hat und diese vor ein paar Monaten in Aktien investiert hat hat nun 15% mehr“ ist doch Populismus.

Es handelt sich bei dieser Aussage sicherlich um eine Verkürzung der Zusammenhänge. Fakt ist aber, die Krise betrifft die „Reichen“ ganz anders als die „Normalen“ oder die „Armen“. Denn wenn man sich den Aktienmarkt anschaut, ist der recht unbeeindruckt von Covid wenn man das mal über 12 Monate streckt. Der Dax ist mit etwas über 13.000 Pkt ins Jahr gestartet und endet mit… etwas über 13.000 Pkt. (vgl.: Dax Charts | Jahreschart | Tageschart - boerse.de)

Von daher mag es stimmen, dass nicht jeder „Reiche“ jetzt große Krisengewinne gemacht hat. Es lässt sich aber schon erkennen, dass die Entkopplung von Realwirtschaft und Aktienmarkt genauso groß ist, wie von kritischen Stimmen stets behauptet und das es für die einkommenstärksten kein Problem zu sein scheint, ihren Reichtum in Zeiten von Corona zu halten / zu mehren (vgl.: Millionäre - aktuelle Nachrichten | tagesschau.de)

Gleichzeitig sind die Normalbürger von Corona ungleich stärker betroffen.

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Ja, lediglich. Im Vergleich zum Unternehmensbesitzer: lediglich.

Ich kann ja auch Unternehmer werden, wenn ich will.
Will ich aber nicht. Ist mir zu viel Arbeit und zu riskant.

Gruß,
Hendrik