Reduzierung Netzentgelte

Spannende Folge und gute Argumente für die Reduzierung von Netzentgelten, insbesondere im Hinblick auf E-Mobilität.

Ein Aspekt sollte dabei aus meiner Sicht jedoch stärker berücksichtigt werden:

Mieterstrommodelle profitieren aktuell von der Netzentgeltbefreiung, da der Strom lokal erzeugt und verbraucht wird. Eine generelle Absenkung der Netzentgelte könnte diesen Vorteil entwerten – die Wirtschaftlichkeit vieler Projekte wäre gefährdet.

Gerade Mieter*innen ohne eigene Dachflächen hätten damit weniger Zugang zur Energiewende.

Wichtig, dass solche Zielkonflikte bei der Ausgestaltung von Entgeltreformen mitgedacht werden.

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Das musst du mir erklären. Wie kann die Wirtschaftlichkeit dadurch verloren gehen, dass eine einstige zielgruppenspezifische Subvention nun allen geöffnet wird?

Klar, mein relativer Gewinn gegenüber dem früheren Status Quo schmilzt. Aber ich mache doch nicht plötzlich Verlust weil meine frühere Subvention jetzt alle bekommen.

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Tatsächlich kam mir der Gedanke auch schon. Ein Vorteil von Mieterstrommodellen ist, dass sie aktuell auch perspektivisch immer günstigeren Strom anbieten können, wie das andere Marktteilnehmer können. Wenn dieser Vorteil wegfällt und auch noch die Strompreise generell subventioniert werden, dann könnte es sein, dass diese Modelle im Vergleich zur Konkurrenz nicht mehr so interessant sind. Je mehr Planungsunsicherheit hier entsteht, desto weniger wird hier investiert. Gerade mit Blick auf die Klimaziele wäre das aus meiner Sicht ein schlechtes Signal, wenn dieser Schwung, der eigentlich gerade erst entsteht, abflacht…

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Gibt es Mieterstromanbieter die sich lohnen? LAVA in Berlin hat einen 10% teureren Grundpreis bei 20% teureren kw Preis (Stand Januar). Das war ne ziemliche Enttäuschung.

Ich finde Netzentgelte sollten umgestellt werden auf „Preis pro Anschluss“ anstelle „Preis pro kWh“.

Jeder der eine Solaranlage hat entsolidarisiert sich quasi von der Finanzierung des Netzes.

Das sagt mir direkt jetzt nichts. Was ich meine, sind private Anlagen auf Dächern von Mehrfamilienhäuser, bei denen der Strom dann direkt an die Mieter in diesen Häusern verkauft wird. Das machen meistens die privaten Eigentümer/Vermieter dieser Häuser/Wohnungen.
Das ganze lohnt sich nur, wenn der Strom günstiger angeboten werden kann, als bei den (großen) Wettbewerbern. Aktuell gibt es (soweit mein Wissensstand da nicht überholt ist) einen Mieterstromzuschlag vom Staat (ein paar wenige Cent pro kWh), wenn der Strompreis einen bestimmten Prozentsatz unterhalb dem der Grundversorgung liegt.
Das Modell (zumindest für die privaten Investoren) ist jedoch wieder mal von unglaublich viel Bürokratie begleitet, sodass sich viele da nicht ran trauen. Dabei wäre das etwas, wo nahezu alle Beteiligten gewinnen würden mit Ausnahme der großen Stromkonzerne…

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Das Mieterstrommodell trägt sich aktuell nur aufgrund dieser „Subvention“. Am Ende muss ja für den Verbraucher so viel bei rumkommen, dass er bereit, ist zu wechseln und auch der Vermieter möchte was vom Kuchen abbekommen. Hinzu kommt viel Bürokratie und hohe Anforderugen (Smart Meter etc.). Das rechnet sich nur bei extrem gutem Geschäftsmodell.