Konkrete Forschung kann ich dir leider nur sehr begrenzt liefern.
Ich beschäftige mich jedoch seit einigen Jahren bereits mit solchen Themen und habe bereits der Stadt Zürich (respektive deren Verkehrsbetriebe) bei einem Ideenwettbewerb mal eine solche Idee unterbreitet. Gerne teile ich meine Erfahrungen mit Fahrtengemeinschaften hier mit euch:
Es existieren bereits zahlreiche Mitfahrzentralen, diese haben aber den entscheidenden Nachteil, dass ihnen die Flexibilität und damit die Tauglichkeit für alltägliche, kleine Erledigungen fehlt. Ich möchte an dieser Stelle aufgrund guter Erfahrungen die Plattform BlaBlaCar empfehlen, für die ich schon zahlreiche Personen auf verschiedenen Strecken in Europa transportiert habe und damit einiges an Geld gespart habe. Jetzt komme ich zum Problem:
Blablacar (und alle anderen mir bekannten Plattformen) verlangt, dass du eine Strecke auswählst, feste Fahrzeitgen vorgibst und die entsprechenden Fahrgäste buchen lässt, bzw. freischaltest. Viel besser wäre doch, wenn man eine Navigationsapp (a la Google Maps) nutzt, die den Streckenverlauf kennt und man ist quasi „auf Abruf“. als Autofahrer. Mitfahrende Personen - oder solche, die einen Fahrer suchen - könnten dann ihre Strecke eingeben und so könnte man passende Fahrer und die Mitfahrende Person je nach Streckenabschnitt vermitteln. Die fahrende Person könnte dann einfach mit der App navigieren und erhält dann halt quasi in Echtzeit Mitfahranfragen. Eine weitere Alternative wäre auch, dass ein entsprechendes Portal eine Art „Haltestelle“ vorsieht, damit man nur die Wegpunkte verbinden müsste.
Das hat gegenüber dem autonomen Fahren oder dem gewerblichen Angebot den grossen Vorteil, dass praktisch ohnehin schon bestehender Verkehr (bspw. Pendler oder Menschen, die gerade in der nächsten Stadt eine Besorgung machen wollen) und nutzt damit einfach bestehende Volumen im individuellen Personenverkehr besser aus. Das gleiche Konzept würde sich beispielsweise auch für Kurierdienste lohnen (versiegelte Boxen und kleine Aufwandsentschädigung für die fahrenden Personen, die diese Strecke ohnehin zurücklegen würden).
Das war jetzt am Thema vorbei, ich halte eine solche Massnahme jedoch für eine Alternative, bei der Alle Menschen in der Kette gewinnen können, denn es wäre breit zugänglich, für alle günstig und hat obendrein den Vorteil, dass nicht noch mehr Verkehr generiert wird. Zudem hat es einen ganz entscheidenden Kostenvorteil, denn die Mehrheit des individuellen Verkehrs könnte damit gelöst werden. Man bräuchte dann also Rufbusse oder Ähnliches nurnoch um wirklich ganz entscheidende Versorgungslücken zu stopfen.
Jetzt aber zurück zum autonomen Fahren:
Der ADAC hat sich dem Thema einige Zeilen gewidmet. Wenn ich die Quelle richtig verstehe, geht der ADAC von Tür-Zu-Tür autonomen Fahrzeugen ab ca. 2042 aus. Es bliebe aber hier noch das Problem mit der Auslastung, denn gerade auf dem Land sind Umwege schnell mal recht zeitintensiv, was dann ja auch schwierig ist, wenn die Leute mal schnell in die nächste Stadt wollen.
Hier noch ein Link zu Huawei - man möge es mir verzeihen - der darauf hindeutet, dass die Automobilhersteller bereits sehr scharf auf dieses Thema sind. Dies jedoch noch mit Hinblick auf den individuellen Personalverkehr. Ich gehe jedoch davon aus, dass man statt Autos auch Kleinbusse fahren lassen könnte.
Ich persönlich glaube, dass das autonome Fahren zwar für diesen Zweck interessant, aber aktuell noch utopisch ist, während man quasi sofort eine Win-Win-Win-Win Situation einführen könnte. Autofahrer:in hat geringere Kosten, Mitfahrer:in hat hohe Verfügbarkeit und tiefe Kosten, Staat hat tiefe Kosten, Umwelt hat keine Mehrbelastung. Die Quintessenz dabei: Man zahlt keinen Lohn, sondern man teilt sich die Kosten.
Persönlich wäre mein Ansatz, die Auslastung zu erhöhen und damit Verkehrsaufkommen und gleichzeitig Kosten zu reduzieren.