Ich hab da inzwischen eine Diskussionsstrategie entwickelt: „Wir reden einfach in 3 Jahren drüber“ (und schauen dann mal 2 Hitzesommer mit Tockenheit, Waldbränden und ein paar Extremwetterereignisse später wie sich die Meinung geändert hat).
Der konservative Politik und der konservative Medienbetrieb (inklusive der öffentlich Rechtlichen - siehe Besetzung Rundfunkrat und Führungspositionen) ist super abgekoppelt von der Realität und man muss es Leuten, die Markus Lanz als ‚Mitte der Gesellschaft‘ betrachten, eben nachsehen das die Welt durch eine andere Brille gesehen wird.
Extremereignisse erzeugen kognitive Dissonanz (die Welt ist unsicherer als wir das bisher erfarhen konnten) und das ist eine Gelegenheit viele Hearts und Minds für die gute Sache zu gewinnen. Wir haben das z.B. grade beim Thema ‚Russland‘ beobachten können. Hier haben sich inzwischen wieder die meisten Politiker in ihren Positionen angenähert. Sagen wir es mal so: Steinmeier fährt so schnell nicht mehr zum Termin im Kreml ohne das es hier ein Aufsehen gibt und ein neues Nordstream Projekt wird sicher auch von der breiten Bevölkerung einheitlicher negativ Beurteilt.
Bezüglich Taz: Da hat sich jemand nicht getraut einen Namen drunter zu setzen. Ich frage mich warum? Vielleicht wegen Perlen wie dieser:
Einen stagnierenden oder gar schrumpfenden Kapitalismus gab es noch nie
Das Thema Stagflation kursiert schon öfter in letzter Zeit und diverse Sektoren schrumpfen grade statt zu wachsen. Ich wäre einfach mit solchen Annahmen., wie von der TAZ postuliert, nicht ganz so sicher. Kannst dir mal das Welthandelsvolument ansehen und die Abwärtsbewegung von 2019.
Ich sehe das mit dem taz Kommentar so:
Anonymer Autor bei der TAZ
vs
- Dr. Georg Kobiela
- Dr. Sascha Samadi
- Jenny Kurwan
- Annika Tönjes
- Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick
- Thorsten Koska
- Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer
- Dr. Steven März
- Dietmar Schüwer
Und so ähnlich balanciert empfinde ich auch oft die Diskussionen mit den ‚Konservativen‘: Egal ob Politiker oder Bürger. Und da magst du, 3 Jahre vor einem der ‚Points of no Return‘, den Menschen auch die Polemik nachsehen. Es haben halt viele Leute, grade nach 16 Jahren Merkelscher Weglächelpolitik, die Schnauze voll.
Jetzt die Krux an der Geschichte: Wie man die gesamten Forderungen (u.a. Halbierung der privaten Autos, Verbot von Inlandsflügen und nur noch 1/4 aller internationalen Flüge aus Deutschland) umsetzen soll geht nicht daraus hervor.
Es stehen im FFF Paper doch durchaus kurze und prägnante Projekte. Aber, Zitat:
Sie gibt aber keinen konkreten Weg vor, das heißt sie entwickelt kein in sich konsistentes Szenario für das Jahr 2035 und schlägt auch keine Priorisierung einzelner Handlungsopti- onen vor. Dies bleibt – auf der Basis weitergehender Diskussionen mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft und damit verbundener Abwägungsprozesse – zukünftigen Untersuchungen vorbehalten.
Es ist also gar nicht Fokus der Studie.