Privatstädte - und die TUM International GmbH

Liebes Lage-Team,
regelmäßig höre ich am Wochenende Euren Podcast. Heute hattet ihr in den letzten Minuten noch die Gauweiler - Finck- Zusammenhänge erwähnt. Vor 2 Wochen ging es über die Zeit nach nach Corona und wie es aussehen soll mit der Übernahme von politischer Verantwortung, gesellschaftlichen Mitdenken etc.

Dies hat mich auf die Idee gebracht, Euch mit dem Thema Privatstädte anzuschreiben. Wir sind eine Initiative, die in der Freizeit u.a. journalistisch zu Honduras-Themen (https://hondurasdelegation.blogspot.com/) arbeitet. Über die Recherchen zum Aufbau der Privatstadt Próspera in Honduras sind wir auf die unrühmliche Rolle von deutschen Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen in einem realtiv großen Netzwerk gestoßen.

Privatstädte sind eine Vision, für die sich selbsternannte ‚Anarcho-Kapitalisten‘, rechts-libertäre Netzwerke und Menschen mit viel Geld wie August Finck oder der Fürst von Liechtenstein aufeinander treffen. Es sind Netzwerke, die an E-Residency-Programmen arbeiten, aus den Bereichen Crypto-Währung und Blockchain-Technologien kommen und daran arbeiten, sich Freiräume zu schaffen, in denen die demokratischen Strukturen abgeschafft sind und sowohl Rechtsprechung, Sicherheit, Gesundheit und Bildung von Unternehmen übernommen ist. (Demand for Charter Cities During Covid-19 Pandemic Grows Exponential - People Desire Semi-Autonomous Zones » Free Private Cities Foundation)

Gründer dieser Idee ist Titus Gebel, der in Monaco lebt. Das von August Finck gegründete Mises-Institut richtet Veranstaltungen aus, auf denen auch Titus Gebel spricht. Das Mises-Institut bringt die Netzwerke zusammen und prominente Personen wie der Afrika-Beauftragte der Bundesregierung Günter Nooke und Joachim Rücker lassen sich dort mit den Vertreter*innen auf Kongressen fotografieren und unterstützen diese Ideen. (In diesem Zusammenhang ist auch die SDZ-Allinace interessant, deren Idee es ist ‚Migrantenstädte‘ aufzubauen, die Flucht und Migration auf dem afrikanischen Kontinent stoppen können https://sdzalliance.org/team; die Beraterfirma Politas hat auch das Projekt Próspera in Honduras beraten. Und E&Y sind auch dabei.)
Außerdem wird die Vizepräsidentin der österreichischen Nationalbank, Barbara Kolm, mit dem Thema in Verbindung gebracht, von der zur Zeit eine Bloggerin sehr hartnäckig verklagt wird, die ihre Verbindung mit dem Aufbau der Privatstadt Próspera in Honduras öffentlich gemacht hat. In ca drei Wochen ist der Prozessauftakt in Wien. ("Steueroase" - Nationalbank-Vizepräsidentin Kolm klagt Twitter-Userin - zackzack.at)
Aueßrdem war bis vor Kurzem das Unternehmen TUM International GmbH, ein Tochterunternehmen der TU München (mit gleichem Logo), die an ähnlichen Projekten in Ghana mitarbeiten (z. B. Petronia City in Ghana)
Wir finden es sehr gruselig, dass sowohl die Ideen, also auch die Techniken sowie das Geld in diesen Kreisen vorhanden sind. In Honduras haben diese Netzwerke eine eng mit dem internationalen Drogenhandel verstrickten Regierung gefunden, mit der sie vertraglich ausgehandelt haben, mit dem Aufbau ihrer Privatstadt beginnen. Honduras ist somit ein Experimentiertfeld für Privatstädte geworden. Leider gibt es auch dort vor Ort Menschen, die dafür vertrieben werden müssen.
Dass ein deutsches Unternehmen wie die TUM International GmbH, die so nah an einer deutschen Universität hängt, beim Aufbau beteiligt war, ist schockierend und es ist notwendig, dafür mehr Öffentlichkeit herzustellen.
Um etwas mehr Öffentlichkeit zu bekommen, wäre es toll, eine Möglichkeit zu finden, das Thema in der Lage anzusprechen (würde gut zu Verantwortung passen und den Ideen, die die rechts-Liberalen haben, ihre Pfründe zu retten, indem sie sich einfach eigene Stadt-Staaten schaffen. in denen die Nationalstaaten die Souveränität aufgegeben haben. Auch über Finck lassen sich Verknüpfungen zu den Querdenker-Bewegungen finden (https://taz.de/Geschaefte-machen-mit-der-Pandemie/!5754871/)

Evt. habt ihr auch weitere Kontakte in die Politik und Medien, die dazu noch mehr wissen. Interessant wäre auch zu recherchieren, ob auch Augustus Intelligence an diesem Thema interessiert ist.
Folge 5 dieses Podcasts von Andreas Kemper thematisiert dieses Thema und weitere Zusammenhänge: Degussa Goldhandel und Demokratiefeindlichkeit (Podcasts) – Andreas Kemper

Bei Interesse schicken wir weitere Infos gerne zu.

Schöne Grüße aus Berlin,

Hondurasdelegation

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Das Thema würde mich auch wahnsinnig interessieren! Habe davon zum ersten mal bei Jung&Naiv im Interview mit Andreas Kemper gehört und finde, dass das Thema viel zu wenig mediale Aufmerksamkeit bekommt!