Praxen wollen Frauen nicht mit AstraZeneca impfen

Hallo,

Frauen sollten selbst darüber entscheiden können, ob sie sich mit AZ impfen lassen wollen oder nicht. De facto kommen derzeit aber eher meine männlichen Freunde ohne Priorisierungsgrund zum Zug.

So musste ich meinen Termin wieder absagen, da die Hausärztin vorrangig Männer mit AZ impfen möchte (und ich nicht auf BioNTech warten will). Ein anderer Hausarzt in Steglitz macht Aufrufe an Männer. Auch ein Gynäkologe und eine Praxis am BER impfen vorrangig Männer.
Können hier im Forum Leute diese Beobachtung bestätigen?

Auf der einen Seite steht also die Handlungsfreiheit der ÄrztInnen, für die ja prinzipiell viel spricht. Auf der anderen Seite ist diese systematische Benachteiligung m. E. angesichts eines absolut geringen gesundheitlichen Risikos für Frauen nicht hinnehmbar.

Bleibt zu hoffen, dass ich entweder eine falsche Wahrnehmung habe oder es sich um sehr kurzes Phänomen handelt.

LG, eine treue LdN-Hörerin

Auch niedergelassene Ärzt:innen können selbst darüber entscheiden, ob sie überhaupt impfen und wenn ja, wie viel, an wen und mit was. Und das ist mit einem erheblichen Mehraufwand an Personal, Zeit und Nerven verbunden, ist also vielfach einfach Engagement für die Sache. Außerdem gehen die Ärzt:innen mit der Impfung auch eine große Verantwortung ein. Daher ist auch ihre freie Entscheidung, wie sie das Risiko von AZ-Impfungen bewerten. Es ist ja nun beileibe nicht so, dass es hierzu nur die eine Meinung gäbe, dass das Risiko „absolut gering“ ist. Immerhin gibt es Länder, in denen AZ gar keine Zulassung bekommen hat oder nicht mehr eingesetzt wird. Aber Du ziehst ja nicht mal mehr die Möglichkeit in Betracht, dass man Risiken unterschiedlich einschätzen kann.
Was mich inzwischen wirklich stört, ist dieser schlecht kaschierte Schrei danach, endlich selber an die Reihe zu kommen. Anstatt offen zu sagen, dass man es satt hat und endlich auch geimpft werden will (was ich ja noch verstehen könnte), wird in dem Moment, wo man selber nicht (sofort) das kriegt, was man haben will, auf einmal die Solidarität hochgehalten und überall eine „systematischer Benachteiligung“ gewittert.
Sorry für den heftigen Ton, das ist jetzt wirklich nicht persönlich gemeint (ich kenne ja auch Deine Situation nicht), mein Unmut bezieht sich auch auf die gefühlt 3 neuen „Ein Rentner der kein AZ will, ist ein unsolidarischer Impfverweigerer und nimmt mir meine Impfdosis weg“-Threads pro Tag.

Ich habe eine Zeit lang überlegt, ob ich das Like-Herz antippen soll oder nicht. Meine Reaktion ist nämlich etwas zwiespältig. Einerseits sympathisiere ich (stark) mit dem Überdruss gegen die ständigen „Ich will endlich auch“-Posts, die als Aufdeckung eines gesellschaftlichen Missstandes getarnt sind. Andererseits weiß ich nicht, ob gerade der Post von @Kasimira hier die richtige Stelle ist, sich darüber zu beklagen.

Ich gebe zu, ich bin schon seit einiger Zeit der immer neuen Beiträge zum Thema Impfprio und Rückgabe von Freiheitsrechten überdrüssig, weil ich finde, dass dazu alles nun schon mindestens drei mal gesagt worden ist. Und ich habe auch schon überlegt, wie man diese Flut eindämmen kann, aber mir ist nichts eingefallen, was ich als einzelner Forumsteilnehmer effektiv unternehmen kann. So schalte ich nur jedesmal, wenn das Thema wieder aufpoppt, den jeweiligen Thread auf stumm, und gut …

Klassisch finde ich immer die Beiträge, die so beginnen: „Meiner Meinung nach kommt in der ganzen Diskussion um Lockerungen für Geimpfte/Genesene folgender Aspekt zu kurz <und hier folgt dann ein Thema, das schon längst angesprochen und diskutiert worden ist, aber das Threaderstelly hat es nicht gefunden, weil es offenbar nicht sämtliche Diskussionsbeiträge dazu gelesen hat>“. Das kann man ihm nicht verdenken, denn das sind wirklich viele. Aber dann darf man halt auch nicht behaupten, man brächte was neues ein.

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Ich verstehe Deine Reaktion vollkommen - mir geht es sehr ähnlich, deshalb habe ich ja auch versucht deutlich zu machen, dass es nicht speziell (und schon gar nicht persönlich!) um @Kasimira geht. Es gäbe sicherlich geeignetere Posts, aber auch mir fehlt gerade die Motivation, die ganzen Threads einzeln noch mal durchzugehen.
Ich like übrigens inzwischen großzügig, d. h. auch wenn mir nur ein Absatz eines Posts gefällt, ich aber mit einem anderen so gar nicht übereinstimme. Dass soll jetzt kein Fishing sein, ich finde einfach nur, ein Like ist ja keine Liebeserklärung oder Solidaritätsbekundung, sondern heißt im Zweifelsfall einfach nur „danke für deine Meinung oder deinen Beitrag“.

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Finde den Post interessant und die Frage gerechtfertigt - insbesondere, weil z.B. die Stiko ihre Empfehlung bzgl. AZ unabhängig vom Geschlecht ausgesprochen hat und, soweit ich weiß, die Datenlage auch keine eindeutigen Schlüsse zuläßt, daß Frauen von den seltenen Nebenwirkungen häufiger betroffen sind.

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