Populistische These: Wegen der Ausländer bekommen deutsche Rentner:innen kein Geld

Wichtiger Fakt: Bei der Rentenversicherung handelt es sich grundsätzlich um eine Sozialversicherung im Umlageverfahren, sprich die aktuellen Rentner erhalten ihr Geld von den aktuellen Einzahlern. Um aus diesem Topf Geld zu bekommen müssen Ausländer genauso wie Deutsche mindestens fünf Jahre Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt haben.. Ausländer nehmen hier theoretisch also einem Rentner in Deutschland nichts weg.

Nun trägt sich das Rentensystem in Deutschland nicht von selbst, weil es nicht genügend Einzahler gibt. Das ist ein Riesenproblem, welches aber Nichts mit Ausländern zu tun hat. Man könnte sich jetzt vielleicht herleiten, dass man Steuergelder, welche aktuell für Geflüchtete und Asyl aufgewendet werden, dann ja den Rentern geben könnte.

Hier ist Fakt: 2023 betrugen die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt zur Rentenversicherung 111,9 Milliarden Euro. Dem Gegenüber stehen 27,6 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt und 6,3 Milliarden Euro von den Ländern für asylbedingte Ausgaben, also mehr als ein Faktor 3 weniger. (Edit: da gehören auch ca. 10 Milliarden für das Thema Fluchtursachenbekämpfung dazu, also nicht direkt Asyl.) Letzteres würde, wenn es weniger würde, nicht (automatisch) den Rentern zu Gute kommen, weil so schon die Rentenausgaben den Bundeshaushalt massiv belasten.

Eigentlich kann das Rentenniveau nur gehalten werden, in dem die Einzahlungen im Verhältnis zu den Auszahlungen verbessert wird. Das geht durch die Erhöhung der Beiträge (wie im Rentenpaket 2 der Ampel) oder durch die Erhöhung der Beitragenden. Das ersteres nicht toll ist ist klar, schreibst du ja selbst: „Als Arbeitnehmer haben wir hohe steuerl. Abgaben, aber selber werden wir in Zukunft davon nicht profitieren.“. Wie sieht es also mit letzterem aus?

Es gibt das sogenannte Erwerbspersonenpotential. Das ist eine Zahl, die widerspiegelt, wie viele Menschen in einem Land Erwerbsarbeit tätigen könnten (also auch Rentenbeiträge zahlen könnten). Da wir ja wissen, wie viele Kinder in den nächsten 18 Jahren erwachsen werden und wie viele Menschen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden lässt sich das ganz gut prognostizieren.
Fakt ist: Ohne Migration (mit positivem Saldo) stehen dem deutschen Arbeitsmarkt pro Jahr ca. 400.000 Menschen weniger zur Verfügung.. Die Zahlen sind aus dem Jahr 2021 und die Ukrainer haben den Effekt ordentlich abgeschwächt, so richtig bekommen wir es erst in den nächsten 10 Jahren ab. Migration ist hier also eine Chance, die Rentenversicherung noch irgendwie über Wasser zu halten, wenn es gelingt, möglichst viele Immigranten zu Renteneinzahlern zu machen.

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