Liebe Lage,
die Darstellung des Sachverhalts mit dem 15jährigen in HH finde ich gelinde gesagt tendenziös.
Eure Darstellung war in etwa: Da steht ein weinender 15jähriger, der pillepalle gemacht hat und statt ein Auge zuzudrücken, was absolut zulässig und geboten war, hat die Polizei in bester „I can’t breath-„ Manier mit 8 Personen mit Gewalt auf das Kind eingewirkt, was in jedem Fall verwerflich ist.
Ich habe mir das video im Anschluss angeguckt. Zur Vorgeschichte weiß man leider darin nichts. Es startet mit einer Szenen in der 4 Polizisten versuchen den jungen Mann, den ich mal so 80-90kg schätze, festzuhalten. Er wehrt sich körperlich stark. Daraufhin kommen weiter 4 Polizisten zur Unterstützung dazu gerannt. Die Polizisten treten alle mindestens 1m zurück und schreien denn Mann an, sich hin zu legen, was er nicht macht. Als er sich sein T-Shirt über den Kopf zieht, wird er überwältig.
Das Satz: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte fällt in eurem Bericht nicht. Auch nicht das der Junge sich körperlich stark und aggressiv wehrt.
Sicher sind das absolut kein schönen Bilder, gerade auch vor den aktuellen Geschehnisse um George Floyd und der mehrfache Versuch der Polizei, das filmen zu verbieten, ist auch unakzeptabel.
Aber wie sollen sich Polizisten gegen einen sich körperlich wehrenden Person denn verhalten, wenn sie, was ihr ja auch sagt, eine grundsätzlich zulässige Maßnahme durchführen.
Euer Vorschlag → laufen lassen
Welches Signal setzt das denn bitte. Man muss sich gegen polizeiliche Maßnahmen nur aggressiv genug wehren, dann lassen wir den Betroffenen laufen.
Sicher, man muss sich von Polizeibeamten nicht alles gefallen lassen und ich finde toll, wie konsequent die Frau in dem Video, dem Verbot des Filmens entgegenhält das das ihr Recht ist.
Das aber jeder meint, rechtmäßige polizeiliche Anordnungen seinen optional und zu Diskussion kann es doch wohl auch nicht sein.
Man kann sicher diskutieren, ob die Polizei bei jugendlichen mehr Fingerspitzengefühl walten lassen könnte.
Eine derart einseitige Darstellung, die wesentlich Elemente des Sachverhalts (das aggressive körperliche Verhalten des Jungens) komplett weglässt, ist eigentlich nicht das journalistische Niveau, auf dem sich die Lage sonst bewegt.
Schade.