Physiker und Strömungsforscher Prof. Christian Kähler

Hallo Ulf, hallo Philip,

ich bin gestern zum zweiten Mal über o.g. Wissenschaftler „gestolpert“ und habe zum zweiten Mal gedacht, dass der Mann in der jetzigen Situation in der Pandemie jemand ist, dem aufgrund seines Forschungsgebietes sehr viel mehr Aufmerksamkeit zuteil werden sollte, als das scheinbar der Fall ist.

Prof. Kähler war gestern bei „Das!„ im NDR zu Gast (DAS! - Gäste auf dem Roten Sofa | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A-Z - DAS!) und berichtete über mobile Lüftungsgeräte, die z.B. in Schulen, Kitas oder auch Behörden zum Einsatz kommen könnten, um die Luft sehr effektiv zu reinigen und permanent Frischluft zuzuführen. Leider sind diese Geräte vom 50 mio Förderungstopf zur Installation von Belüftungssystemen in Schulen ausgeschlossen, obwohl sie sofort verfügbar wären und auch sofort Besserung für das Infektionsgeschehen in Innenräumen bringen würden, anders als das bei umständlichen, lange andauernden baulichen Maßnahmen der Fall ist. Zudem wären sie sehr viel klimafreundlicher und effizienter als normales lüften.

Zu dieser Thematik hat Prof. Kähler zwei Studien vorgelegt, welche von der Politik allerdings offenbar ignoriert werden. Wie gesagt, ich glaube, dass der Mann durch sein Fachgebiet unschätzbaren Wert zum jetzigen Zeitpunkt in der Pandemie hat.

Würde mich freuen, wenn ihr das Thema in der Lage mal aufgreift.

Gruß Lars

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Noch ein Nachtrag: Die Erläuterungen zu den Masken von Prof. Kähler fand ich sehr einleuchtend. Ich habe auch versucht die gezeigte, dicht schließende Maske zu finden. Leider ist mir das nicht gelungen. Ich erhoffe mir von so einer Maske, dass die Brille nicht andauernd beschlägt.
Falls jemand diese Maske oder eine vergleichbare irgendwo gefunden hat, bin ich für Rückmeldungen sehr dankbar.

Grüße
Florian

Hier ist die Studie:

Die Untersuchungen wurden durch die Firma TROTEC GmbH (Hersteller von Raumluftreinigern), Heinsberg, finanziell unterstützt. Heißt die Studie ist nicht unabhängig. Das merke ich auch beim Lesen. Die Studie ist nicht falsch, sie liefert auch wertvolle Hinweise. Aber ich denke die Wahl der Untersuchungen ist nicht optimal. Im Experiment wurde ein Raum homogen mit Aerosol, einem besonders stabilen Aerosol, geflutet und dann abgesaugt. In wenn in der Realität ein Raum komplett voll mit Corona-Aerosol ist, dann ist der Rest auch relativ egal. In der Realität wäre aus meiner Sicht die Situation eher so, dass ein Schüler an seinem Platz das Aerosol relativ konstant ausatmet und die Fragestellung danach, wie entwickelt sich die Konzentration an den anderen Sitzplätzen? Vor allem wenn der Schüler in gegenüberliegenden Ecke sitzt mit maximalem Abstand zum Luftreiniger. Auch den Vergleich mit dem Lüften finde ich nicht ganz fair, da nur über eine offene Tür gelüftet wird. Als Normal würde ich eher die Situation sehen, dass es eine Seite mit mehreren Fenster gibt und gegenüber eine Tür. Bereits ein offenes Fenster vorne und eines hinten sollte besser sein als die offene Tür. Alle Fenster offen, Tür offen und das auch bei allen Klassenzimmern sollte einen Durchströmung von Zimmern ermöglichen und damit einen wesentlich effektiveren Austrag von Aerosol.

Wir haben 11.000.000 Schüler in Deutschland. Das sind 300.000 bis 400.000 Klassenzimmer und ebensoviele Geräte. Mit 3.000€ pro Gerät sind das Kosten im Bereich von 1 Milliarde Euro. Das ist echt viel Geld und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand so viele Geräte auf Lager haben könnte. Von daher kann ich nachvollziehen, warum der Vorschlag abgelehnt worden sein könnte.

Das Max-Planck-Institut hat da einen besseren Vorschlag, ein Lüftungssystem aus dem Baumarkt zum selberbauen:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-11/corona-schule-klassenraum-lueftung-aerosole?utm_source=Krautreporter+Newsletter&utm_campaign=6e775e3ba7-Morgenpost_2020_11_05&utm_medium=email&utm_term=0_9ed711293a-6e775e3ba7-219855961