Pflegenotstand

Hej,
es wurde mehrfach schon mal das Thema Pflegenotstand angeschnitten, eine ausführliche Betrachtung der Verkettung von politischem Versagen gerade in diesem Bereich, halte ich dennoch für sehr spannend. Der Zynismus der in der Betrachtung des Pflegenotstandes (der nicht droht, sondern schon sehr real da ist), lässt sich in der aktuell stattfindenden Tarifrunde des öffentlichen Dienstes der Ländern unter den auch die Unikliniken fallen sehr gut ablesen. Es gibt zahlreiche Berichte, offene Briefe und Schilderungen von Pflegekräften wie problematisch die Zustände sind:
https://www.rtl.de/cms/brandbrief-ueber-dramatische-zustaende-pfleger-aus-der-notaufnahme-im-uke-in-hamburg-am-limit-4858196.html
https://www.giessener-allgemeine.de/hessen/marburg-uniklinik-ukgm-personal-ueberlastung-kuendigungen-brandbrief-kinderklinik-krise-tn-91076123.html
Politiker*innen geben an das Problem wahrzunehmen. Wenn es aber die Möglichkeit zu einer strukturellen Aufwertung durch bessere Vergütung (quasi höheres Schmerzensgeld) gibt fallen Aussagen wie „die Belastungen für Pflegekräfte während Corona waren nur temporär und konnten ja gut aufgefangen werden, insofern kann das Problem nicht so groß sein“ (siehe https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/entgelt/tv-l-tarifrunde-2021-aktueller-stand_150_550228.html oder https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++f6125ac8-3be1-11ec-a32d-001a4a16012a

Ich bin selbst Kinderkrankenpflegerin und seit mehreren Jahren berufspolitisch-gewerkschaftlich aktiv. Die Zustände verschlechtern sich dramatisch und Lösungsansätze gibt es keine. Etwa an der Berliner Krankenhausbewegung kann man sehen, dass sich langsam Pflegekräfte anfangen selbst zu organisieren - unter fatalen Rahmenbedingungen. https://berliner-krankenhausbewegung.de/
Wir sind aufgrund dieser Rahmenbedingungen umso mehr auf solidarische Unterstützung angewiesen - nicht in Form von Lavendel, Schokolade oder gar Mitleid. Wir brauchen Personen, die mit uns in diesem vor allem politischen Kampf (auch um ihrer eigenen Gesundheit willen) dabei sind und uns helfen unsere Ziele an die breite Öffentlichkeit zu tragen und Druck auf Politikerinnen wie eben die Finanzministerinnen der Bundesländer zu machen, die eben Mitglieder des Arbeitgeberverbandes der Tarifgemeinschaft deutscher Ländern sind. https://www.tdl-online.de/startseite.html