Paxlovid/Covid-Medikamente und ihr therapeutischer Einsatz in Deutschland

Mich würde es interessieren, wenn die Lage die Frage der neueren Covid-Medikamente und deren Anwendung bzw. Verschreibung in Deutschland aufgreift. Mein Hintergrund ist, dass ich eine deutsch-amerikanischen Familie habe; die amerikanischen Angehörigen, die zuletzt Covid hatten, bekamen alle sofort Paxlovid, mit sehr rascher Besserung aller Symptome. In Deutschland musste ich durch sieben Reifen springen und mit zwei Ärzten regelrecht streiten, obwohl im Februar wohl sehr viele Dosen weggeworfen wurden, es also keine Frage der Knappheit an sich ist. Bei meinen deutschen Angehörigen wurde es auch nicht vom Arzt als Möglichkeit erwähnt, wenn sie es nicht selbst angesprochen haben. Ich fände es kein schlechtes Thema, mal mit der Sachlichkeit der Lage zu beleuchten, was hier los ist. (Medikamentenverliebtheit der Amerikaner? „Da muss man halt durch“-Kultur oder Medikamentenskepsis der Deutschen?)

Zunächst einmal:
Paxlovid hat auch in Amerika nur die Notfallzulassung.
Dann wird es in Deutschland und den USA nur empfohlen wenn:

The Panel recommends oral ritonavir-boosted nirmatrelvir (Paxlovid) as treatment for nonhospitalized patients with mild to moderate COVID-19 who are at high risk of progressing to severe disease (AIIa).
(Leitlinie NIH USA)

Nirmatrelvir/Ritonavir kann bei Patienten mit Covid-19 und Risikofaktoren für schweren Verlauf innerhalb der ersten 5 Tage nach Symptombeginn eingesetzt werden. Insbesondere Personen ab 65 Jahren und/oder inkomplettem Impfschutz (vgl. STIKO-Empfehlungen) profitieren hierbei von dieser spezifischen antiviralen Therapie. (evidenzbasiert)
Hinweis: Aufgrund des hohen Wechselwirkungspotentials müssen relevante Interaktionen mit bestehender Medikation zwingend vor Therapiebeginn überprüft werden. (Leitlinie Deutschland).
https://www.dgiin.de/covriin/index.html#/medication/13

Also ist die Verordnung nur bei Risikogruppen empfohlen (weiß natürlich nicht, ob Sie dazugehören).

Somit würde ich mir als geimpfter und gesunder Patient ohne Risiko gut überlegen. In USA gibt es leider auch viele andere Meds over the counter (Paracetamol bspw.) mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen.