Ich glaube nicht, dass die Gründung einer neuen Partei die von Dir aufgezählten Probleme lösen wird.
Viele Argumente kannst Du bereits im Thread
entnehmen.
Dass die von Dir genannten Probleme nicht gelöst werden, liegt eher an systemische Problemen in unserem demokratischen Problem. Ich bin kein Politologe und kenne auch keine entsprechenden Studien oder Analysen, aber ich was ich meine, ist:
- Parteien: Wer hat noch Zeit und Lust, sich in Parteien zu engagieren und sich durch die Hierarchien bis auf eine Position vorzuarbeiten, an der man wirklich mitentscheiden kann (siehe dazu unten)? Die Antwort führt zu einer un-intendierend Selbstselektion, die oft Menschen nach oben spült, die sich vielleicht durchsetzen können, denen es aber an Fachkompetenz und/oder strategischem Geschickt mangelt. Das - und nur das - könnte eine neue Partei durch neue interne Abläufe und Regeln vielleicht ändern. Wobei ich nicht weiß, wie.
- Mehrheiten: Um Politik zu machen, muss man Mehrheiten organisieren. Das ist das Prinzip de Demokratie. Dazu sind immer Koalitionen und mit diesen Kompromisse erforderlich. Diese Kompromisse stoßen dann oft dem eigenen Kern-Klientel vor den Kopf. Aus Angst vor deren Reaktion flüchten sich viele Politiker in eine Kompromisslosigkeit (dann vom Gegner als „Ideologie“ verbrämt), die viel Regierungshandeln blockiert und aus Sicht des Wahlvolks Regieren als bräsig, mühsam und beliebig erscheinen lässt. Siehe unten: Kommunikation.
- Macherhalt vor Gemeinsinn: Unser demokratisches System belohnt Machtstreben mehr als Gemeinsinn. Diejenigen „ideellen“ Politiker, die das Wohl der Gesellschaft als Ganzes anstreben, werden ausgebremst, weil „populistische“ Politiker die sich aus dieser „idealen Politik“ ergebenen konkreten Veränderungen zu nutzen, mit falschem Framing und Lügen um Wählerstimmen zu werben. Das Wahlvolk lässt sich aus Kurzsichtigkeit und Egoismus leider immer wieder darauf ein, weil jedem das eigene Portmonee näher ist als das Wohl der Gesellschaft odes des Planeten.
- Lobbyismus: Muss ich, glaube ich, hier nicht näher ausführen
- Kommunikation: Wie oft habe ich das beobachtet? Ein frischer Politiker und guter Kommunikator im Umfrage-Aufwind und sobald er in die Details der Umsetzung gerät, gerät seine Fähigkeit oder Bereitschaft, zu kommunizieren, unter die Räder. Wem fällt dabei ein ganz aktuelles Beispiel ein? Ja, richtig: Robert Habeck. Warum das so ist? Das würde ich auch zu gern wissen!
Bis auf den ersten Punkt kann eine neue Partei das nicht ändern.
Fortsetzung …