Parteienfinanzierung LDN 255

Hallo ihr Beiden, danke für eine weitere interessante Folge!
Eure Erklärung zur Parteienfinanzierung war leider nicht ganz richtig. Pro abgegebener Stimme erhält eine Partei, die über 0,5% der Stimmen erhält, 86 Cent pro Jahr, also 3,44€ über die 4 Jahre verteilt. Für die ersten 4 Millionen Stimmen erhöht sich der Wert sogar von 86 Cent auf 1,05€ pro Jahr. Das macht schon einen nicht unerheblichen Unterschied.
Außerdem muss auch gesagt werden, dass die Relevanz der eigenen Stimme, bezüglich Mehrheiten, völlig überschätzt wird. Ein Listenplatz benötigt im Schnitt ca. 62.500 Stimmen.
Die Wahrscheinlichkeit die entscheidende Stimme abzugeben beträgt also lediglich 0,0016%.

Unter diesen Gesichtspunkten wird die Wahl einer Kleinpartei mMn deutlich attraktiver.

Viele Grüße,
Daniel

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Außerdem muss natürlich die Signal-Wirkung für zukünftige Wahlen bedacht werden.
Eine Partei, die unter 2% steht, wird auch bei der nächsten Wahl vorrangig ignoriert werden, eine die schon bei 3% oder 4% stand, kann im Wahlkampfstand schon viel selbstbewusster auftreten (“es fehlte ja letztes mal gar nicht mal so viel“).

Ansonsten ist das Argument mit der Spende korrekt, eine 10€-Spende für einen aktiven Ortsverband hilft mehr als einstellige Euro-Beträge für die Gesamt-Partei, die dann umverteilt werden.

Und besonders wichtig ist es, die Partei bei Kommunalwahlen zu unterstützen, denn hier bietet man den Politikern eine Bühne sich und die Partei zu präsentieren.

Danke für die Ergänzung, dass die 86 Cent pro Jahr als Parteifinanzierung ausgezahlt werden, mir war das beispielsweise nicht bewusst. Ich muss aber sagen, dass selbst bei einem Betrag von 3,44€ bzw. 4,20€ die Argumentation „spenden statt wählen“ für mich immer noch eine schlüssige Alternative ist.

Außerdem muss auch gesagt werden, dass die Relevanz der eigenen Stimme, bezüglich Mehrheiten, völlig überschätzt wird. Ein Listenplatz benötigt im Schnitt ca. 62.500 Stimmen.
Die Wahrscheinlichkeit die entscheidende Stimme abzugeben beträgt also lediglich 0,0016%.

Bei solchen Aussagen bekomme ich immer Bauchschmerzen. Wahlen sind eben keine Monte-Carlo Simulationen und die Stimmen auch nicht unabhängig voneinander, weswegen ich nie von der entscheidenden Stimme oder von der Wahrscheinlichkeit, ob eine Stimme einen Mehrwert bringt, reden würde.
Auf Basis von der Begründung könnte nämlich genauso gut behauptet werden, dass es auf die Stimme von Person X nicht ankommt und diese Person also auch nicht zur Wahl gehen muss, weil es extrem unwahrscheinlich ist, dass die Stimme überhaupt etwas ändert.

Ja, einzelne Stimmen haben nur wenig Einfluss auf die Sitzverteilung. Allerdings ist es immer noch ein enormer Unterschied, ob man einen kleinen oder keinen Einfluss darauf hat. Und eine Kleinstpartei zu wählen, die garantiert nicht ins Parlament einzieht, fällt für mich persönlich eher in die zweite als die erste Kategorie.

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