Ohne Speicherkraftwerke keine Unabhängigkeit vom Gas

„Was wir bräuchten in Europa sind mehr erneuerbare Energien um eben mehr Strom zu haben, damit der Preis dann sinkt und die Nachfrage befriedigt werden kann, ohne dass wir teures Gas verfeuern müssen.“

Der größte Teil der Erneuerbare Energien wird mit Solarstrom und Windkraft erzeugt, welche stark schwanken. Diese Schwankungen werden derzeit durch die schnell regelbaren Gaskraftwerke ausgeglichen.
Je mehr Wind + Sonne in Energie umgewandelt wird, umso stärker sind die Schwankungen.
Ziel muss daher sein, Pufferspeicher zu bilden. Pump-Wasserkraftwerke, aber auch neu zu erstellende Druckluftspeicher, Power to Gas, und andere Speicher müssen aufgebaut werden, die nicht nur wenige Stunden sondern mehrere Tage abdecken können.
Ohne Speicherkraftwerke werden wir nicht vom Gas unabhängig werden.

Ulf und Philip: macht doch mal Speicherkraftwerke zum Thema einer Sendung.

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https://talk.lagedernation.org/t/abregelung-windkraft-stattdessen-einfach-nutzen/15537/5

Ist der erste den ich auf die Schnelle wiedergefunden habe.

Zur Speichertechnik für saisonale Speicher gibt es auch schon einen Thread, wenn ich wiedergefunden habe verlinke ich ihn auch noch.

Ist kein besonders attraktives Thema denn es wird schnell klar werden: diese Speicher sind entweder voll genutzt in Deutschland (Wasserkraft) oder nicht marktreif (power-to-X, druckluft, elektrochemisch, etc.). Wenn Wind+Solar die Hauptenergiequelle sind, sind fossile Energieträger bis in absehbare Zukunft (und vielleicht länger) das Rückgrat. Es gibt genau drei belegbare Alternativen: Wasserkraft, Geothermie und Kernenergie.

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Zumindest P2Heat ist bereits marktreif und sogar gebaut (siehe den anderen Thread)

Und Marktreif ist so einiges, man behauptet nur, dass es zu klein ist und baut deswegen gar nicht.

Bei Druckluft fällt mir spontan ein, dass man alte Gasspeicher evtl reaktivieren könnte.

Anmerkung zum Thema aus meiner Wahrnehmung.

  1. Ich bin gerade im Urlaub in Norddeutschland und muss sehen, dass bei genügend Wind einige bis 1/3 der Windenergieanlagen aus dem Wund gedreht werden.
  2. Die Politiker, die den Ausbau Erneuerbarer Energie, Energiespeicher und Stromtrassen aktiv verhindert haben, rufen jetzt am lautesten nach AKW-Verlängerung und prangern die Politiker an, die aktiv versuchen, den Karren aus dem Mist zu ziehen, ohne eigene substanzielle Lösungsvorschläge zu machen.
  3. Ein AKW kann m.W.n. Nicht den Betrieb eines Gas- Kraftwerks ersetzen. Dazu müssen Speicher auf- und ausgebaut werden und das in ALLEN Bundesländern.
  4. Heizlüfter sind keine Lösung. Die kommunalen Energielieferanten sollten zentral gesteuerte moderne Speicherheizsysteme zur 0€ Miete anbieten. Was ja auch in der Gesamtheit einen Energiespeicher darstellt, welcher dann den Gasverbrauch auf einem bezahlbaren Niveau hält.
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Verstehe ich das richtig, dass anstatt die EE Anlagen abzuschalten quasi ein Heizstab das Brauchwasser und den Pufferspeicher der bestehenden Heizungen in den Haushalten auf Temperatur bringt um andere Energieträger oder zeitversetzt Strom zu sparen?

Hast du richtig verstanden. Beispiel in groß:

Finde das Thema doch aktuell wie nie. @JanLukas , das stimmt dass diese Speicher eigentlich durchgepaukt sind. Vllt kann man das Ganze doch noch zeitversetzen.

Beispiel: Ich habe eine 14,9 kWp PV Anlage. Bin so Pi x Daumen bei 40% Autarkie (Jan - Jetzt). Habe noch keinen Speicher im Keller weil nicht lohnenswert wg Preis pro Akku und der wirtschaftliche Nutzen (damals als ich bestellt hatte).
Den Strom, den ich nun einspeise tagsüber geht ja derzeit meist nach Frankreich. Interessant wäre die Rechnung, wenn ich einen subventionierten Speicher von meinem Energieabnehmer bekäme mit X- kWh und über Smart Meter den Strom, den ich tagsüber in die Akkus haue NACHTS in das Netz einspeise. Grade in BW wäre das eine Möglichkeit die Industriemaschinen Smart mit Strom zu versorgen oder auch die Gemeinde in der ich Wohne den Strom für die Nacht zu stellen. Die Einspeisevergütung erhalte ich ja dann Nachts.
Für den Winter wird das keine Auswirkung haben, aber vllt wäre es eine Option Gas für den Winter zu speichern. Machen wir uns nix vor, bis wir von den fossilen Weg sind … fließt noch sehr viel Gas durch die Leitung.

Fände das wäre mal ne Idee Wert.

Nein, natürlich sind nicht alle möglichen Standorte für Pumpspeicherwerke genutzt.

Solche Projekte werden halt auf lokaler Ebene bekämpft, auf Ebene der Landes- und Bundespolitik nicht gefördert und es gab auch während der letzten gut 10 Jahre keine hinreichend großen täglichen Preisdifferenzen am Strommarkt, um damit ausreichend Geld zu verdienen. Deswegen passierte in diesem Sektor nix, siehe z. B. das gestorbene Projekt in Atdorf: Pumpspeicherkraftwerk Atdorf – Wikipedia

Würden wir dagegen davon ausgehen, dass die täglichen Preisdifferenzen sich dauerhaft im Bereich 10 bis 30 ct/kWh einpendeln werden (sprich: Gas wird relativ teuer bleiben), dann ist dies ein hochattraktives Geschäftsfeld, dem lediglich von politischer Seite die Steine aus dem Weg geräumt werden müssen.

EU-weit hätten wir ein Potential von einigen 10 TWh: https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC81226/ldna25940enn_assessment_european_phs_potential_online.pdf
Dazu fehlt nur etwas Beton und Stahl gepaart mit dem politischen Willen, dies umzusetzen. Das tägliche Spcihern von PV-Strom für den folgenden Abend und die Nacht wäre damit schon abgehandelt.

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Deswegen versteh ich nicht, warum man nicht auf die Gasspeicher schaut um Druckluftspeicher draus zu bauen es wird doch sicher mehr als nur den Gasturm in Berlin von der Sorte geben.

Der Tank ist schon da, man braucht eigentlich nur Kompressor und Generator bauen.

Da der großteil des Baus schon da ist wird es auch eher keine Proteste der Anwohner geben.

Ich würde zumindest anmerken, dass das Gasometer in Berlin seit zwei Jahren Baustelle ist, weil da ein … Gebäude rein gebaut wird.

Ich könnte mir vorstellen, dass solche Objekte auch anderswo umgewidmet wurden.

Dir ist aber schon klar wie Klimaschädlich der Zement momentan ist???

Allerdings finde ich keine Berechnung was besser ist mehr Batteriespeicher (Hauskraftwerke oder E Autos die eh da wären) oder mehr Power2X oder mehr Druckluft oder mehr Schwungräder…

Bevor ich aber noch mehr Natur zerstöre im grossen Stil wie bei einem Pumpspeicher finde ich dezentrale kleine Einheiten sehr geschickt…das ist aber nur meine Meinung :rofl::sunny::raising_hand_man::sun_with_face::sunglasses:

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Da wäre meine Meinung eine andere. Auf was für eine Speicherlösung wir am Ende auch setzen: wir sollten dringend die Economy of scale beachten. Am Ende ist es in jedem Fall teurer, umweltschädlicher und Ressourcen-intensiver wenn jeder seinen eigenen Akku im Keller hat, als wenn wir zentrale, große Speicherlösungen betreiben.

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Das ist illusorisch. Allein aufgrund der Materialmenge. Der Charme von Pumpspeicherwerken ist ja, dass man die Energie einfach dadurch speichert, dass Wasser eine Höhendifferenz hochgepumpt wird. Bei allen elektrochemischen Speichern muss dagegen das Speichermaterial selbst erst noch abgebaut und energieaufwendig verarbeitet werden. Und nach 10 bis 20 Jahren ist das dann Schrott.

Das kann man auf der Skala, die wir benötigen, komplett vergessen. Stattdessen muss der Speicher selbst spottbillig sein und möglichst ein paar 100 Jahre halten. Speicherwasser und Druckluft sind da vernünftige Optionen.

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Das ist richtig, aber dann muss man auch die Schwierigkeiten benennen. Es braucht dazu gewisse geologische Gegebenheiten. Diese sind nicht überall vorhanden. Und dort wo sie vorhanden sind bedeuten sie in den allermeisten Fällen einen Eingriff in die Natur in der jeweiligen Gegend. D.h. limitierte Orte, Widerstände vor Ort, danach ggfs Umsiedlung um Platz für das Wasser zu schaffen, etc.
Klar, kann man hier und dort tun, nur flächendeckend scheint das keine Option. Deutschland ist nicht die USA, wo es fast unbegrenzt Platz gibt. Wir sind eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt.

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Och Platz gibt es:
Tagebaugruben z.B. in der Lausitz

Irgendwer hatte hier auch schon mal ein Projekt verlinkt, wo in der Mitte Wälle aufgeschüttet werden sollten um ein Speicherbecken zu schaffen.

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Anekdotisch kämen mir da jetzt auch einige Plätze in den Sinn (wobei Tagebau für mich jetzt eher unpassend klingt, denn das Problem ist wo man das Wasser „lagert“, das muss ja weiter oben sein, und weiter ben beim Tagebau ist das Flachland drum herum).
Nur hilft es eben nur sehr begrenzt und regional.

Zwei Links auf die schnelle, leider beide ohne Bild

Es geht um Höhenunterschiede von 15-20m, das kann man mit Erdwällen schaffen.

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Diese Lösung kommt den Interessen der großen Energiefürsten entgegen.

Gibt es zu Deiner Annahme über den Ressourcenverbrauch Zahlen, Daten und Fakten? Ich finde leider keine dazu.

Meine E Autos hätte ich ohnehin schon also ein " Eh vorhanden/da Speicher" why not use?

Das Fraunhofer Institut ISE geht bis 2040 von 30-40 Mio E Autos am Netz aus, ausser in den schlechten Beharrungsszenarien (aber die werden eh unglaublich teuer für uns alle)

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Denkbar sind z.B. auch Speicher mit Druckluft. Hier werden keine großen neuen Bauten benötigt.
Anstatt CO2 in unterirdische Hohlräume zu pressen, (wie es mit dem in meinen Augen unsinnigen CCS vorgesehen wäre), könnte man normale Luft reinpumpen bzw. entweichen lassen und damit Energie zwischenspeichern.