Nichtimpfer und was es mit ihnen auf sich hat

Genau aus diesen Gründen bin ich jetzt dafür, dass die Politik klare Ansagen macht und sagt. Wir lassen euch die „Freiheit“ keiner muss sich impfen lassen. Jeder darf alles. Kein 2G, 3G oder was auch immer. Es gibt klare Triageregeln, Jeder freiwillig ungeimpfte (nicht diejenigen die es aus gesundheitlichen Gründen nich können), der an Corona erkrankt bekommt gegenüber geimpften anderweitig Erkrankten und Unfallopfern eine niedrigere Behandlungspriorität bzw. hat kein Anrecht darauf gegen Corona intensivmedizinisch behandelt zu werden.

Dann würden alle Zweifler schnell zur Spritze kommen und diejenigen für die Corona nicht existiert können sich ja gar nicht infizieren.

Sorry ich bin es echt Leid und musste mir wieder das geschwurbel anhören, dass die Impfung nicht schützt, wenn dann vielleicht ein bisschen gegen schwere Verläuft aber derjenige hatte noch nie eine schwere Grippe und lässt sich jetzt nur Impfen wegen des sozialen Drucks, den er erfährt. Z.b. Teilnahme an Elternabenden, Vereinsproben nicht bzw. Nur mit PCR Test möglich.

Ich stelle einfach mal diese provokante Vorgehensweise zur Diskussion.

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Doch. Jeder Einzelne kann 30 Parteien (so ca.) wählen, entscheidet sich aber für die Rechtsextremisten. Der kann nicht mit dem Finger auf andere zeigen, wenn er die einzige Untergrenze beim Wählen nicht schafft, die man als Deutscher einfach schaffen muss: Egal was, man wählt keine Nazis. Egal was!!! Man tut das einfach nicht, wenn man kein komplettes Arschloch ist. Genauso bei den Impfungen: Man kann ja glauben, dass mrna-Impfstoffe Langzeitfolgen haben, egal, wie unbelegbar ist. Aber es gibt auch Vektor-Impfstoffe, dann nimmt man halt so einen. Sich nicht impfen zu lassen, ist einfach eine Scheiß-Entscheidung und für die ist in erster, zweiter und letzter Instanz jeder selbst verantwortlich.

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Ich bin auch näher an dieser Position, als an einer generellen Impfpflicht.
Was interessiert es einen geimpften Menschen noch groß, ob andere Menschen ungeimpft sind?
Es wird auf lange sich gesehen wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Weg an einer Coronainfektion für jeden einzelnen Menschen vorbeiführen. Die Wahrscheinlichkeit, den Virus vollkommen auszurotten halte ich hinsichtlich seiner vergleichbar „geringen“ Gefährlichkeit bei enormer Ansteckungsgefahr im Vergleich zu historischen Pandemien für praktisch ausgeschlossen. Das heißt früher oder später wird jede geimpfte Person einen oder womöglich sogar einen jährlichen Impfdurchbruch erleiden, der aber in seiner Intensität vermutlich abnehmen wird und dann nurnoch einer typischen Atemwegserkrankung ähneln wird. Eine dauerhafte sterile Immunität wird es (stand heute) wohl nicht geben können.
Ich als geimpfte Person interessiere mich ehrlichgesagt nicht mehr wirklich dafür, wann und ob dieser Impfdurchbruch geschehen wird und empfinde das Risiko einer schweren Erkrankung in meinem geimpften Zustand als nicht mehr signifikant höher als andere Alltagsrisiken.
Wenn nun eine andere Person meint, sich nicht impfen zu müssen und somit ein stark erhöhtes persönliches Risiko eingeht, geht mich einfach nichts mehr an. Ich fühle mich dadurch nicht zusätzlich gefährdet, insbesondere im Hinblick auf einen so oder so wahrscheinlichen Impfdurchbruch.
Entscheidend wird es erst in der gesundheitlichen Versorgung. Schon heute existieren Mechanismen, die es erlauben, Menschen entsprechend Ihrer persönlichen Risikofaktoren innerhalb des Gesundheitsystems unterschiedlich bewerten. Beispielsweise kann ein langjähriger Raucher nahezu ausschließen, eine Spenderlunge zu erhalten. Auch schwer adipöse Menschen erhalten nicht pauschal das Recht auf eine gesundheitsfördernde Magenverkleinerung, ohne zuvor beweisen zu können, dass sie auch den nötigen Lebenswandel vollführen können.
Insofern ist die Lösung hier für mich klar:
Jeder Mensch erhält ein Impfangebot. Nimmt er dieses nicht wahr, wird er darüber aufgeklärt, dass dies hinsichtlich des eingegangen Risikos zu einer niederen Priorität innerhalb der gesundheitlichen Betreuung bei Coronabedingten Erkrankungen führen wird. Es bleibt der Person nun vollkommen frei zu entscheiden, inwiefern dieses Risiko gegen ein wahrgenommenes Impfrisiko aufzuwägen ist.

Inwiefern ist eine solche Lösung nicht einer generellen Impfpflicht vorzuziehen?

Dem kann ich nicht ganz folgen: Aus den aktuellen RKI-Daten geht doch hervor, dass die Quote der Nichtgeimpften bei U60 mehr als doppelt so hoch ist als bei Ü60. Dann müsste man - wenn man der Argumentation folgen wollte - doch eher über eine U60-Impfpflicht nachdenken, zumal in der Altersgruppe 30 bis 45 derzeit das Infektionsgeschehen besonders virulent ist.

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Genau deshalb habe ich diesen Beitrag eröffnet, aber der ist einfach so untergegangenen

https://talk.lagedernation.org/t/eine-gute-gegenueberstellung-der-nebenwirkungen-zum-taeglichen-ueberzeugen/

Dein Konzept Impfung oder Verzicht auf Intensivbehandlung wegen Corona habe ich auch schon überlegt. Hier bekommt man aber ein Problem, weil die Mediziner, dann klären können müssten, ob sich jemand in der Vergangenheit so entschieden hat. Wer würde zu dieser Entscheidung stehen, wenn sie oder er gerade im Begriff ist blau anzulaufen? Bis wir dazu ein Zentralregister hätten wäre die Pandemie auch vorbei und die 100.000 sind dann tot.

Zum Thema „alle boostern“ versus Impfpflicht gibt es auch ein quantitaives Problem:

50 Mio boostern oder 10 Mio impfen (nehme 10 Mio Ü60 an) → Das müsste schneller gehen, weil wir hier 30 Mio Impfungen weniger in kurzer Zeit verimpfen müssen. Mit den Impfzentren wurden laut RKI am 9. Juni 1,4 Mio/Tag geimpft. Die haben wir ja leider erst mal nicht mehr. Das Boostern aller 50 Mio würde wohl 2-3 Monate dauern. Das kann nur eine Teilmaßnahme sein.

Mir ist aufgefallen, dass hier viele versuchen, das irrationale Denken der Nichtimpfer mit rationalem Denken zu beschreiben. Das halte ich für schwierig, weil deren Denken halt einen völlig anderen Ansatz hat:
Sie bedienen sich meist nicht wie die Wissenschaft die Methode der Falsifikation, sondern der Verifikation an, d.h. sie suchen ständig nach „Beweisen“ dafür, dass ihre Weltsicht die „Wahre“ ist.
Des Weiteren sind Impfverweigerer ambiguitätsintolerant. Das heißt vereinfacht gesagt neigen sie zu einfachem Schwarz-Weiß-Denken und streben nach klaren unwidersprüchlichen Aussagen. Deswegen verfügen sie sehr häufig auch über totalitär-autoritäre Neigungen. Beispielhafte Aussagen fangen an mit „Die Impfwirkung lässt nach, also wirkt die Impfung nicht“ und enden mit „Eine Impfung verunreinigt den deutschen Volkskörper“.
Das Faszinierende ist, dass sie durch diese Schwarz-Weiß-Technik selbst ständig neue Widersprüche produzieren, die sie dann aber einfach ignorieren oder die Fakten so verdrehen, dass ihre eigene Sichtweise wieder stimmt. Ein solcher Widerspruch ist das Misstrauen gegenüber Autoritäten, die sie nicht verstehen (z.B. Wissenschaft) oder übermäßig mächtig halten (Bill Gates und die WHO) oder über die sie glauben keine direkte Kontrolle zu haben und denen sie misstrauen (z.B. den Staat). Aber dafür vertrauen Sie dann den falschen Autoritäten, irgendwelchen Schwurblern, die ihre eigenen Theorien bestätigen.
Es ist denke ich offensichtlich, dass diese Art zu denken nur in die Irre führen kann. Man begibt sich immer tiefer in den Kaninchenbau, bis man schließlich in seiner Realität gelandet ist.
In diesen Realitäten entwickeln sich dann ganz eigene Wertevorstellungen, die nicht mit denen der rational denkenden Mehrheitsgesellschaft übereinstimmt und die oft auch mit nicht den demokratischen Werten vereinbar sind.
Außerdem sind sie durch die nach Martha Nussbaum drei demokratiegefährdenden Emotionen getrieben: Zorn (gegenüber Wissenschaftlern und Politikern), Neid (gegenüber Geimpften) und Ekel (gegenüber Spritzen).
Deshalb ist es, denke ich, auch so schwierig, mit solchen Leuten zu diskutieren und diese gezielt für rationale Botschaften empfänglich zu machen.

Ein guter Lackmus-Test für mich, wie tief so jemand im Kaninchenbau steckt, ist immer die Frage: „Unter welchen Umständen wärst du bereit, deinen Standpunkt zu ändern?“. Wenn da „Unter keinen Umständen!“ geantwortet wird, dann kann sich freundlich verabschieden.

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Diese Menschen sehen in diesen Quellen eben die „einzig wahren Informationen“, die Ihnen gegen die staatliche und mediale Gewalt die Wahrheit verkünden. Was soll man dagegen argumentieren? Mir fällt da echt nichts mehr zu ein.

Da braucht man dann schon schlagfeste Argumente.^^

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Genau. Und deswegen helfen nur noch Druck und Kontaktbeschränkung.

Bzw. - was beides seit Monaten vorgeschlagen wird - mobile Teams nach dem Vorbild der aufsuchenden Sozialarbeit (in Dänemark kommt bei neuen Eltern ungefragt seine Nurse vom Amt vorbei) und monetäre Anreize (Verlosung oder Bezahlung). Warum eigentlich nicht? Es scheint mir teurer, die Leute monatelang auf der Intensivstation zu haben als ihnen einen Fuffi für die Impfung zu geben.
Aber unsere Politik ist Gott so saumselig wie phantasielos.

Edit: Ergänzung

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Super Video! Leider sieht man auch: alle Argumente sind seit langem bekannt. Der Worte sind genug gewechselt, nun lasst uns endlich Taten sehen!

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Wie ich Drosten verstehe, geht er davon aus, dass sich bis kurz vor dem Ende der Pandemie alle immun sind. Deshalb ist das Abbremsen des Infektionsgeschehens ist so lange sinnvoll,

  • wie nicht alle geimpft sind,
  • das Gesundheitssystem überlastet wird
  • und wir damit rechnen müssen, dass noch sehr viele weitere Menschen (ca. 100.000) an Corona sterben müssen.

Nun zu meiner Forderung nach derÜ60 Impfpflicht. Ich habe das mal versucht nachzurechnen:

Dann komme ich auf folgende Verteilung der Toten bis zum Ende der Pandemie, wenn sich an den Impfquoten nichts mehr ändern würde:


Hier gibt es wegen der groben Aufteilung der Anzahl Ungeimpfter eine Unstetigkeit beim Übergang 59 nach 60.

In der Bilanz würden nach diesem Modell Ü60 knapp 130.000 weitere Menschen und U60 knapp 10.000 Menschen an Corona versterben.

Derartige Überlegungen sollten juristisch eine Ü60-Impffplicht ermöglichen können. Natürlich wäre Ü50 wahrscheinlich noch besser. Irgendwo da werden wir früher oder später ansetzen müssen.

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Find ich ne Super Idee!!! Dann ist es keine allgemeine Pflicht (kann niemand von Diktatur sprechen), die vulnerablen Gruppen (zumindest die Alten) sind geschützt und hoffentlich gibt es dann weniger Leute die im Krankenhaus landen.

Ansonsten finde ich auch, dass im Zweifel, Ungeimpfte mit geringerer Prio behandelt werden sollten (außer natürlich Kinder unter 13, Schwangere etc). Es kann doch nicht sein, dass wichtige OPs verschoben werden müssen, aber auch die Pflegekräfte so belastet werden, weil manche sich partout nicht impfen lassen.

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Bei der Diskussion zu den Ursachen vermisse ich die Anmerkung, dass wir es auch zu einem Teil mit einem spezifisch ostdeutschen Problem zu tun haben.

Mir hat als „Wessi“ kürzlich dieses Video vom Dunklen Parabelritter die Augen geöffnet. Er führt (aus persönlicher Perspektive) anschaulich vor Augen, dass Frust, Wut und Politikverdrossenheit vieler Menschen dort eine absolut berechtigte Grundlage haben. Das kann dann auch zu generellem Misstrauen gegen Impfungen führen, die ja ebenfalls „vom Staat“ kommen.

Diese ganzen Probleme sind nicht über Nacht zu lösen.

Ich selbst bin tatsächlich inzwischen auch soweit, dass ich eine Impfpflicht für das geringste Übel halte. Ich glaube, dass der Widerstand dagegen sich in Grenzen halten würde, sofern es mit Bußgeldern bzw. Strafen verbunden wäre. Ich denke, für viele, insbesondere „Schwurbler“ bzw. Menschen, die sich dem von Lobo beschriebenen Wellness-Widerstand zuordnen lassen, wäre es eine Möglichkeit, relativ gesichtswahrend klein beizugeben. Ich kann mir vorstellen, dass die gesellschaftliche Spaltung, wie wir sie gerade erleben, deutlich kleiner wäre, wenn Menschen nicht mehr die Option haben, ungeimpft zu sein.

Bliebe nur das Problem der Umsetzung einer Impfpflicht…

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Wieso haben wir dann ähnlich hohe Inzidenzen und schlechte Impfquoten in Bayern und BW?

Wie will man die durchsetzen außer über indirekten Druck, den man jetzt ohnehin ausübt?

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Warum die Impfquote in Brandenburg so gering ist, sieht man anhand von drei Gruppen meines erweiterten Bekanntenkreises:

  • Argumente zu Langzeitfolgen werden nicht geglaubt, weil es ja noch keine Langzeit gibt
  • Impfquote-versus-Inzidenzrate-Grafiken werden ignoriert, weil „positiv getestet nicht gleich ernsthaft krank“
  • Ich hab Euch mal einen Auszug aus der örtlichen kostenlosen „Zeitung“ a.k.a. Anzeige-Blättchen angehängt. Auf S.23 argumentiert der Herausgeber warum Impfen nichts bringt.
    https://www.hauke-verlag.de/wp-content/uploads/2021/11/ka-21-23.pdf
    Das Argument „es sind genauso viele Geimpfte krank zuhause oder auf der Intensivstation wie Ungeimpfte“- höre ich hier in Brandenburg ständig. Neben den a) Zahlenfreunden sind die anderen zwei größeren nicht-Impfungs-Gruppen bei mir in der Gegend
  1. Verschwörungstheoretiker („Ich traue dem Staat nicht, was er mir da spritzt“)
  2. Anthroposophen – viel anzutreffen in der christlichen Kita, im christlichen Hort und in der freien Schule

Die Verschwörungstheoretiker (darunter auch Pflegepersonal… kein Witz (!)), werden wir nicht überzeugen können, die Anthroposophen auch nicht. Hier geht es eher um „Glauben wollen“ als um Argumente.

Aber schön wäre, wenn ihr ein paar Statistiken ausarbeiten könntet hinsichtlich der Hospitalisierung oder auch Intensivstationen Geimpfte versus nicht-Geimpfte. Vielleicht erreichen wir damit die Wanna-Be-Adam-Rieses aus Brandenburg.

LG

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Ich glaube auch, dass hinter dem Impf-Verweigern viel viel mehr steckt. Eine Impfpflicht würde evtl. helfen die Pandemie zu bekämpfen, aber würde in anderen Bereichen viel Schaden anrichten. Vor allem Misstrauen in die Politik weiter fördern, da ja alle Parteien gesagt haben sie sind gegen eine Impfpflicht. Ich glaube, dass der Schwarzmarkt für Corona Infektionen jetzt schon da ist und durch eine Impfpflicht/2G-Plficht erstmal stark ansteigen wird. Viele Gegner würden sich nämlich lieber gern unter ‚Genesen‘ einordnen als unter ‚Geimpft‘ (ohne Quelle aber von Erzählungen von Impfgegnern). Das kann ziemlich nach hinten los gehen und Krankenhäuser erst recht überlasten. Gab es dazu schonmal eine Diskussion?

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Das ist falsch.
Die Grünen haben sich nicht gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.
Anna-Lena Baerbock hat sogar im Triell in der ARD, auf eine Impfpflicht angesprochen, gesagt: Wenn die Situation es erfordert, müsse über eine Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen nachgedacht werden.

Man hört ja aus der Ecke der Politikverdrossenen immer wieder, dass es egal sei, wen man wähle.
Und jetzt wollen genau diese Leute einer neuen Regierung vorwerfen, wenn sie die Fehler der alten beheben, dass das die alte Regierung doch ausgeschlossen hätte?