Neue Rechte und Corona

Hallo liebes Lage-Team

Ich wünsche mir einen Beitrag von Euch zur Neuen Rechten innerhalb der Hygiene-Demos.

Ich habe den Eindruck, dass die Instrumentalisierung der Corona - Sorgen in der Bevölkerung durch die Neuen Rechten noch zu wenig in der Öffentlichkeit diskutiert worden ist.

Antidemokraten, die sich als die wahren Demokraten darstellen.

Hierzu würde ich mich sehr eine Analyse von Euch wünschen.

Liebe Grüße
Natascha Feld

2 „Gefällt mir“

Ich selbst würde gerne einmal auf eine Demo gegen die Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie gehen. Sehe aber eben aufgrund der von Natascha genannten Instrumentalisierung durch die Rechten davon ab. Vielleicht habt ihr ja im Rahmen von Natascha´s Themenvorschlag auch Tipps für Neulinge (in Sachen Demo), wie man vermeiden kann, in eine rechte Demo zu rutschen.

Zunächst sei gesagt, dass ich annehme, dass wir beide bei dem Thema, zu dem Du demonstrieren willst, vermutlich sehr konträre Meinungen haben. Trotzdem finde ich es erstmal gut, wenn Du Dich klar gegen Rechts stellst. Und vielleicht kann ich (oder auch ein paar andere) dazu ja ein paar hilfreiche Wörter schreiben.

Ich selbst interessiere mich z.B. einfach privat für das Thema und könnte jetzt ein paar Dinge dazu sagen wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass die aktuellen Demonstrationen von Rechten vereinnahmt werden.

Vorweg vielleicht aber ein paar Spielregeln: Geh davon aus, dass Du mich (oder andere) hier nicht von Deinen Positionen überzeugen kannst, sowie ich (und hoffentlich auch andere) nicht davon ausgehen dürfen, Dich zu überzeugen. Darum soll es nicht gehen. Es soll nur darum gehen,…

Trotzdem müsste natürlich kurz geklärt werden, wofür oder wogegen Du eigentlich bist. Lass nur einfach Die Begründungen weg. Also eher in der Form „Gegen x“ und nicht „Gegen x, weil…“. Zumindest ich für meinen Teil, verspreche auch, Dich nicht dafür zu verurteilen.

Sobald da nicht nur einzelne herumlaufen, die solche Dinge sagen/schreien/auf Plakate schreiben:

Lügenpresse
Merkel-Regime
Impzwang
Irgendein Pro-AfD-Geschwurbel im allgemeinen

Auf welche Demos gehst du denn das du Angst hast Zu Rechtsextremen zu rutschen?

Hallo zusammen,

Das kann gut sein, aber das ist nach meinem Verständnis nichts schlechtes.

Entgegen Deine Aussage lasse ich mich sehr gerne von Dir überzeugen und möchte dich überhaupt nicht überzeugen. Ich hoffe sogar, dass ich falsch liege und wir nicht auf dem Weg in schwere Fahrwasser für unsere Demokratie sind. Tasächlich habe ich mich hier primär angemeldet um faktenbasiert diskutieren zu können. Ist aber hier etwas Offtopic und kann vieleicht besser in dem von mir erstellten Thema diskutiert werden:

Ich war bisher noch nie auf einer Demo. Ich wohne auf dem Land und zu einer Demo zu gehen bedeutet für mich mindestens 1,5 Stunden Anfahrt. Deshalb würde es sich auch schwierig gestalten mal „auf Verdacht“ hin zu fahren und zu schauen, welche Schilder da hochgehalten werden :slight_smile: https://talk.lagedernation.org/t/warum-so-unkritisch-beim-thema-corona/

Dies dürfte auch die Frage klären:

Long story short: Ich frage mich ob die Anti-Corona-Maßnahmen (noch) gerechtfertigt sind. Vor allem (aber nicht nur) in Bezug auf Schulen. Aktuell sehe ich das nicht und möchte deshalb gerne zusammen mit meinem Sohn (Schüler) dagegen demonstrieren.

Mal so als Idee bezüglich Schulen: Geh mal auf die Seite des Landtags Deines Bundeslands. Dort solltest Du die Telefonnummern der Abgeordneten Deines Wahlkreises finden. Und dann Ruf Die mal an.

Du wirst vermutlich erst mit ner Sekretärin oder nem Sekretär reden, bei dem Du Dich kurz höflich vorstellt und sagst, dass Du Dich gerne mal mit Deinem Abgeordneten über folgende Themen unterhalten möchtest, die Du dann nennst. Der Herr, die Dame oder das Student wird Dich dann vermutlich entweder direkt durchstellen oder Dich bitten noch mal zu ner anderen Uhrzeit anzurufen. Aber ab da wirst Du das wohl hinkriegen.

Denn nur so unter uns: Das ist erheblich effiktiver als zu ner Demo zu gehen.

Und wenn Du es richtig richtig machen willst, setzt Du Deinen Sohn einfach dazu und stellst das Telefon auf Lautsprecher. Vielleicht will Dein Sohn ja nicht nur zuschauen, sondern hat auch was zu sagen. Falls Du berufstätig bist, frag am Telefon einfach, ob mensch sich mal am Wochenende oder etwas später unterhalten kann. Ist überraschend oft machtbar.

2 „Gefällt mir“

Darf ich fragen, woher dieser Zweifel kommt? Die aktuellen Maßnahmen an (den allermeisten) Schulen bleiben doch noch weit hinter den Empfehlungen der Virologen zurück (siehe Stellungnahme vom 06.08.20). Die einzige Rechtfertigung für die aktuelle Situation ist dabei soweit ich mitbekommen habe lediglich, dass wir es leider nicht besser hinbekommen.

Und das ist der Grund, warum ich die verkopften Spielregeln aufstellen wollte…
Wenn Du dieses Fass aufmachen willst, sollten wir wohl wirklich auf @Ares hören und…

Ich werde mich ab jetzt auch dran halten. Ist ja auch unfair @Natascha gegenüber.

Vielen Dank, werde ich machen, mein Sohn ist nicht auf den Mund gefallen, sehr gute Idee!

1 „Gefällt mir“

Halo Tim,

ich denke die Diskussion wäre besser hier aufgehoben:

Die Instrumentalisierung der Corona-Sorgen zu besprechen, ohne auf die Corona-Sorgen einzugehen stelle ich mir sehr schwierig vor.

Ich habe die Frage im anderen Thread aber gerne wiederholt.

Ich finde diese Demonstration nicht nur widerlich, sondern auch obszön. Im Libanon kämpfen gerade junge Menschen für einen Staat, der ihnen eine Perspektive geben kann. Und in Belarus riskieren jeden Tag Menschen ihre Freiheit, ihre Gesundheit und auch ihr Leben, damit sie eines Tages in einem Land ohne Unterdrückung und Willkür aufwachen können. Ich schäme mich dafür, dass rechtsradikale Hasspatienten, selbsternannte Matchbox-Reichskanzler, kaputtgekiffte Hippies, wohlstandskranke Yogaschwurbler, perverse „Friedensaktivisten“, rasende Kleinbürger, selbstbesoffene Hobbyhistoriker und Pandemieforscher von der Youtube-Universität - kurz: all die intellektuellen Randerscheinungen, deren Sendungsbewusstein größer ist als ihr Realitätssinn - so eine Bühne bekommen. Statt diese Demo zu verbieten, hätte man sie nach Marzahn oder nach Spandau verlegen sollen. Weit weg von allen Kameras.

Mein Tipp wäre: such dir eine Demo wo

  1. Keine der bekannten rechten Gruppierungen zu aufruft.
  2. Der Veranstalter schon beim Aufruf deutlich macht, dass Ausdruck dieser Gruppierungen unerwünscht sind.

Falls du so eine nicht findest (wovon ich ausgehe) mach einen eigenen Aufruf unter den genannten Prämissen.

Da in Deutschland mehr oder weniger jeder Landesfürst für sich wurschtelt würde ich dir auch nur deine jeweilige Landeshauptstadt als Ziel raten und nicht Berlin. Da ist momentan eh verbrannte Erde zu dem Thema.

Lustige Aufzählung! Hilft aber nicht wirklich weiter. Dass unendlich viel schwierigere Zustände anderswo Heldenmut erfordern, darf hier das Demonstrationsrecht (in den besten Lagen und vor vielen Kameras) dennoch nicht einschränken. Ares hört sich vernünftig an, hat aber m.E. einen Denkfehler in seiner Beurteilung der Lage. Vielleicht lässt sich der herausarbeiten dort auf seinem Thema.

1 „Gefällt mir“

Lieber Philip, liebet Ulf, eine kleine Anmerkung zu Eurer Besprechung und Einschätzung der aktuellen Demo in Berlin vom Wochenende. Ich hätte mir gewünscht, dass Ihr im Zusammenhang mit dem üblichen Argument der Meinungsfreiheit zumindest ins Bewusstsein ruft, dass es für einen großen Teil der Berlinerinnen am Wochenende regelrecht gefährlich wahr, in Mitte auf die Straße zu gehen, nämlich für all jene nicht-weiße BIPoC, die sich angesichts einer nicht kleinen Menge gewaltbereiter Nazis und Reichsbürgerinnen in der bunten Mischung keinesfalls mehr uneingeschränkt, frei und unversehrt durch die Stadt bewegen können. Tupoka Ogette beispielsweise teilte auf Instagram ihre ganz konkrete, reale Sorge um ihre zwei Söhne mit, an diesem WE überhaupt raus zu gehen. Zumindest auf diese Perspektive zu verweisen wäre im Sinne einer anti-rassistischen Haltung und eines Bewusstseins von weißen Privilegien geboten.

Angesichts der Bilder von Reichsflaggen vorm Reichstag (wie das passieren konnte, wo ein E-Scooter fahrender 15-Jähriger von einer Überzahl an Polizist*innen in Schach gehalten wird, wirft ein bezeichnendes Licht auf den momentanen Zustand der Exekutive) werdet Ihr die Demo ja sicher auch noch mal ein wenig anders kommentieren. Ich empfand auch Geisels Haltung im Sinne einer „wehrhaften Demokratie“ endlich mal ein ehrliches mutiges Signal auf politischer Ebene, auch wenn in dem Kontext strategisch nicht ganz geglückt.

Für mich ging das Verbot auch in die richtige Richtung, nur Geisels Äußerung was Contraproduktiv.

Der Aufbau der Begründung ging aber für mich in die Richtige Richtung.

Ihr habt korrekterweise gesagt, dass Verbot das letzte Mittel ist und vorher geprüft werden muss ob die besagten Grundrechte nicht durch Auflagen gewahrt werden können.

Was ihr meiner Meinung nach übersehen hab ist, dass der Veranstalter bereits am 1.8. deutlich gemacht hat dass ihn Auflagen nicht scheren.

Desweiteren auch im Rückblick: die Anwälte des Veranstalters streben eine gerichtliche Prüfung der Teilnehmerzahlen an, weil ihnen zu wenige berichtet wurden. Der Veranstalter tönt durch seine Kanäle, dass sie am 29.8 noch deutlich mehr sein werden …

Und meldet dann irgendwas bei 30k an.

Die Behörden haben noch ein paar drauf geschlagen für das Sicherheitskonzept und schon kommen dieselben Anwälte und bemängeln, dass die Zahl absichtlich hochgeschraubt wird.

Findet den Fehler.

Das wäre für mich als nicht Juristen genug um diese eine Veranstaltung zu untersagen.

Zumal zum gleichen Zeitpunkt weitere Demos angemeldet waren mit gleicher Themensetzung. Von einer Einschränkung der Meinungsfreiheit oder des Demonstrationsrechts kann also mit Hinweis auf diese Veranstaltung keine Rede sein.

Und wenn ich dann höre dass er gerade Mal 900 Ordner zur Durchsetzung etwaiger Auflagen bei mehreren 10000 Menschen eingeplant hat.

Naja ein Schelm wer böses denkt.

Die Berliner Behörden haben sich mit dem Verbot auf jeden Fall selten dämlich angestellt. Zumindest was ihre Kommunikation angeht.

Herr Ballweg redet immer wieder davon, dass er eine „Verfassunggebenden Versammlung“ einberufen möchte. Er möchte dass nach Art. 146 GG, das Grundgesetz seine Gültigkeit verliert, indem das deutsche Volk sich selbst eine Verfassung gibt.

Dass das ganze mal eben in einem 14-Tage-Camp mit ein paar tausend Knalldackeln von seiner Demo ablaufen soll, und er „niemanden ausgeschließt“, also auch keine Rechten und sonstige Realitätsverweigerer, zeigt für mich eigentlich in Richtung Reichsbürger.

Ich halte diesen Mann für gefährlich, der klassische Wolf im Schafspelz.

Heute hat Rezo (Ja genau der mit dem CDU Video) einen Kommentar zu den Querdenker / Nazi Demos veröffentlicht, und ich finde er trifft den Nagel perfekt auf den Kopf.

1 „Gefällt mir“