Nahrungsmittelverschwendung

Ich verschiebe den einen Teil in ein neues Thema.

Aufwärmen.
Weiterverarbeiten.
Solange Lebensmittel nicht verdorben sind, kann man etwas gegen Verschwendung tun.
In der Schweiz gibt es jetzt sogar so Lebensmittel-Retter-Kühlschränke im öffentlichen Raum.

Hier ein paar Fakten für die weitere Diskussion:

Zur Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten

40 Prozent der ermittelten Lebensmittelabfälle (2017: 44 Prozent) wurden von den Probandinnen und Probanden als vermeidbar eingestuft. Diese Lebensmittel wären bei rechtzeitigem Verzehr genießbar gewesen.

Das Gros der Haushalte (2020: 86 Prozent; 2017: 87 Prozent) entsorgt Lebensmittel, die bei rechtzeitigem Verzehr oder beim Wegwerfen noch verwertbar gewesen wären.

Die Lebensmittelabfälle, die vermieden werden können, setzen sich zu einem hohen Anteil (62 Prozent) aus leicht verderblichen Lebensmitteln zusammen: Ein Drittel davon sind frisches Gemüse (18 Prozent) und Obst (17 Prozent). Hinzu kommen Backwaren (13 Prozent), Milchprodukte (neun Prozent) sowie frisches Fleisch, Wurst und Fisch (vier Prozent). Einen ebenfalls großen Anteil am vermeidbaren Lebensmittelabfall haben zubereitete Speisen (15 Prozent) und Getränke (zwölf Prozent).

So werden insgesamt 36 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle weggeworfen, weil sie verdorben oder schlecht geworden sind und 18 Prozent, weil die Lebensmittel unappetitlich oder alt aussehen. Immerhin knapp 34 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle werden weggeworfen, weil Mengen falsch eingeschätzt wurden […]

Knapp 30 Prozent der Lebensmittel, die aufgrund des MHD weggeworfen werden, sind Milchprodukte.


Aus Lebensmittelverschwendung - Alle Infos - Welthungerhilfe

Was sind die Ursachen für Lebensmittelverschwendung?

In der Landwirtschaft verderben Erzeugnisse durch falsche Lagerung, Schädlingsbefall, sie werden durch Unwetter zerstört oder müssen entsorgt werden, weil es nicht genügend Abnehmer*innen am Markt gibt.

In der Industrie entstehen die meisten Lebensmittelverluste durch Transportschäden, falsche Lagerung und technische Ursachen in der Produktion. Auch die interne Qualitätssicherung und Überproduktion tragen hierzu bei.

Im Groß- und Einzelhandel sorgen Kundenwünsche nach einer breiten und optisch ansprechenden Auswahl sowie Produktvorgaben dafür, dass viele Erzeugnisse durchs Raster fallen und entweder nicht vermarktungsfähig sind oder liegen bleiben und entsorgt werden.

In der Gastronomie ist vor allem die unkalkulierbare Nachfrage ein entscheidender Faktor, der zusammen mit falscher Lagerung, strengen Hygiene- und Produktvorschriften sowie schlecht definierten Portionsgrößen (Kantinen) für Speiseabfälle sorgt.

Verbraucher*innen – das sind wir alle. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Lebensmittel im Überfluss verfügbar sind und das Bewusstsein dafür verloren, welche Leistung und welcher Ressourcen- bzw. Energieverbrauch eigentlich hinter den vollen Regalen steht.

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Ja und?

Selber machen heißt die Devise.

Es ist z.B. unmöglich Eintopf für 2 Personen zu kochen.

Dafür gibt Eintopf eine wunderbare Lunchbox her.

Oder schonmal versucht eine Weihnachtsente für 2 Personen zu machen?

Auch hier gilt, lass dir was einfallen, was du mot den Resten machst, bevor du los legst.
Bei mir endet die Ente dann in einem schönen Grünkohlauflauf (der wieder zu viel ist für uns zwei und als Lunchboxen im Frost endet).

Altes Obst kann man z.B. wunderbar mit einem Mixer zu Mus verarbeiten und dann in einer Eiswürfelform einfrieren.

Puren Joghurt (bei mir ist’s Hafer) und 2 Muswürgel ergeben einen wunderbaren Nachtisch.

Gesünder weil nicht so verarbeitet wie industriell und weniger weg geworfen.

Es gilt einfach mal wieder lernen in der Küche kreativ zu sein, statt nur Fix aus der Tüte oder ganz Fertiggerichte zu kaufen.

Ach und Augen/Nase/Zungenspitze können sehr erfolgreich das Mindesthaltbarkeitsdatum ersetzen. Solange sich das Zeug noch nicht warm angezogen hat (Schimmel) ist fast alles noch genießbar.

Aber auch das haben die Leute verlernt.

Nahrungsmittelverschwendung beim Kochen war auch viele Jahre ein Problem bei uns in der WG. Früher haben wir massive Portionen gekocht (also auch keine Kalorien-Berechnung und ähnliches gemacht). Seit ich damals angefangen habe, auf die Ernährung zu achten, haben wir einfach die Portionen sinnvoll verkleinert. Die ideale Portion ist groß genug, dass sie satt macht, aber nicht so groß, dass man sich den Rest reinquälen muss. Das bedeutet bei uns irgendwas zwischen 700 und 900 Kcal pro Portion. Wir berechnen die Nährwerte des Essens vor dem Kochen (das geht super-schnell, wenn man Übung darin hat) und seither wurde nichts - also wirklich gar nichts - mehr verschwendet. Wir haben nie zu viel Essen für unseren Appetit (und eigentlich auch nie zu wenig - oft denkt man sich „Ich könnte jetzt noch einen Teller essen“, aber gerade diese Verknappung macht das Essen auch wertvoll!).

—> Nahrungsmittelverschwendung beim Kochen lässt sich völlig eliminieren, wenn man die Portionsgrößen sinnvoll berechnet.

Nahrungsmittelverschwendung durch Verderben und Unappetitlichkeit lässt sich auch leicht verhindern, wenn man sinnvoll einkauft. Das Problem ist hier häufig, dass entweder planlos eingekauft wird, oder für zu viel Zeit im Voraus („Wocheneinkauf“). Wir kaufen maximal für drei Tage im Voraus ein und richten uns beim Kochen im Zweifel danach, was weg muss. So verdirbt nahezu nichts.

Das ist das große Problem, es erfordert Kompetenz und ein wenig Zeit, so einzukaufen und zu kochen, dass man wenig bis gar nichts verschwendet. Diese Kompetenz (und das Interesse) fehlt jedoch beim Großteil der Leute. Häufig gilt „Convenience over Efficiency“ - und da wird dann schnell ein Lebensmittel weggeworfen, weil man keine Lust hat, sich damit zu beschäftigen, wie man das Lebensmittel sinnvoll verwenden kann - oder es wird zu viel gekocht, weil es einfacher ist, einfach mit Bauchgefühl zu kochen (und sich dann wundert, dass man fett wird und viel wegwirft, weil man ständig 1500-kcal-pro-Person-Mahlzeiten kocht, ohne, dass man es realisiert).

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Planlos bin ich bei dir, aber zuviel „Zeit im Vorraus“ absolut nicht.

Mein Supermarkt ist ca. 20km einfache Strecke. Das fahre ich nur einmal die Woche.
Weiter oben im dünn besiedelten Teil Schwedens ist die Dichte noch geringer, ich hab da von Leuten gehört die nur einmal im Monat bzw. nur jeden 2 Monat einkaufen fahren, schlicht weil sie irgendwas bei 200km einfache Strecke vor sich haben.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die noch weniger wegwerfen als meinereiner und ich achte schon sehr darauf nichts unnötig zu entsorgen.

Ich koche fast nur selbst, aber koch mal für eine Einzelperson. Bei 2 Leuten schmeiße ich auch nichts bzw. Sehr wenig weg. Aber gerade für Singles sind die Verpackungsgrößen nicht gemacht. Und alles einzeln kaufen ist meist erheblich teurer. Ein Tipp…Mais/Kidneybonen usw. an der Salatbar holen wenn man nur wenige braucht.

Übungs- und Planungssache.

Was man nicht reduzieren kann portioniert man über den Frost.

Meine Oma hatte nach dem Tod meines Opas das gleiche Problem, gelöst durch die Dopplung des Speiseplans.

Heißt sie hat nur jeden 2. Tag frisch gekocht und den anderen Tag eine Portion aus dem Frost um nicht 2x nacheinander dasselbe zu essen.

Auch hier gilt, der Frost ist dein Freund.
Kauf halt die Kiloverpackung und frier portionsweise ein.

Es ist in meinen Augen Unwissenheit und Faulheit zu lernen/üben, was die Industrie
ausnutzt um ihr Fertigzeug zu verkaufen.

Auch hier wieder ein Punkt der im Bildungssystem fehlt.

Wir hatten den Luxus 1 Jahr Hauswirtschaft in der Schule zu haben wo solche Dinge unterrichtet wurden.

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Wenn man sich einmal die Methoden der Erhebung genau anschaut, entdeckt man nicht nur Multiplikatoren, die zur „Korrektur“ der Mengen angewendet werden und somit erheblich die in den Tagebüchern der ausgewählten Haushalte protokolliert Mengen verändern, sondern auch noch die Aussage, das die größte Menge der weggeworfenen Lebensmittel nicht vermeidbar sind, z.B: Schalen oder Kaffeesatz:

Hier die Quelle:

https://www.zugutfuerdietonne.de/fileadmin/zgfdt/inhalt/Service/Studien/Schlussbericht_GfK_2020_LMA_in_privaten_Haushalten.pdf

In diesem Zusammenhang kann ich nur den Film „Unser täglich Brot” empfehlen.

Wenn ich mir hier die lokale Tafel anschaue scheint das Einkaufsverhalten der Läden besser zu werden. Es gibt deutlich weniger Spenden als noch vor einigen Jahren.
Man hat mehr Kunden, weniger Spenden und muss irgendwie haushalten.

Und dazu kommt neuerdings das Anspruchsdenken der Regierung an die Tafeln. Diese sind nicht dazu erdacht worden, um Bedüftige, die trotz staatlichem Unterhalt nicht über die Runden kommen, satt zu bekommen. Sondern eben um die Verschwendung an Lebensmitteln zu verringern.